Steyler helfen Leprakranken im indischen Puri

25. Jan 2015

Lepra gilt in Europa als ausgerottet. Weltweit ist der Erreger jedoch noch nicht besiegt. Der Welt-Lepra-Tag am letzten Sonntag im Januar will darauf aufmerksam machen. Die Steyler Missionare helfen in ihren Wirkungsländern Menschen, die an der Infektionskrankheit leiden. Etwa in Indien.

Rund 250 000 Menschen erkranken jedes Jahr neu an Lepra. Jeder Zehnte ist ein Kind. Und obwohl die Krankheit längst heilbar ist, löst sie noch immer panischen Schrecken aus: „Leprakranke werden bei uns häufig geächtet. Denn viele glauben, dass die Krankheit eine Strafe Gottes wegen Untaten aus einem früheren Leben sei“, berichtet Pater Joseph Philip, Steyler Missionar in Indien. „Deswegen sind sie auch in Krankenhäusern nicht gern gesehen.“

In keinem anderen Land gibt es so viele Leprakranke wie in Indien. In Puri, einem Wallfahrtsort im Bundesstaat Orissa, ist sie durch die Pilgerströme besonders stark verbreitet. Die Steyler Missionare beschlossen zu handeln: 1976 begannen sie, ein Hilfszentrum aufzubauen, in dem die Kranken untersucht und behandelt werden. Mittlerweile stehen 22 Betten für die Kranken der ganzen Gegend bereit, es gibt eine Zahnklinik und einen orthopädischen Schuhmacher.

Zusätzlich pflegen die Steyler über 100 alte und verkrüppelte Kranke und versorgen sie mit Nahrung und Kleidung. Wichtig ist auch die Schule für die Kinder der Leprakranken. Denn nicht nur sie, sondern auch ihre Nachkommen werden gesellschaftlich geächtet: In die staatlichen Schulen werden sie nicht aufgenommen.

Doch auch in den Leprakolonien wird die Hilfe der Missionare dringend gebraucht: Die Steyler helfen Familien, ihre zerfallenen Häuser wieder aufzubauen, die Waisenkinder finden im „Karunalaya Children’s Home“ ein neues Zuhause.

„Das biblische Wort Aussatz beschreibt ganz gut, was sie sind: Ausgesetzte, An-den-Rand-Gedrängte“, weiß Pater Joseph Philip, der die Leitung für das Leprazentrum von dem polnischen Missionar Marian Zelazek übernommen hat. „Karunalaya bedeutet: Ort des Mitleids und der Liebe. Wir wollen das Vertrauen und die Würde der Leprakranken wieder herstellen. Sie sollen Teil der normalen menschlichen Gesellschaft sein.“

25.01.2015 | Christina Brunner/Web-Adaption: R. Frank

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