Die Letzten werden die Ersten sein

Arbeitslos, diskriminiert und am Rand der Gesellschaft - so ist die Realität für junge Roma in Ungarn. Die Steyler Missionare ermutigen in ihren Gemeinden zu Bildung und schaffen Perspektiven für Jugendliche.

Die Letzten werden die Ersten sein

Dass es der ganzheitlichen Seelsorge und Missionshilfe durch Steyler Missionare auch in Europa bedarf, beweisen zwei Mitbrüder in Köröm. Das ungarische Dorf liegt ca. zwei Autostunden östlich von Budapest. Hier betreuen zwei Steyler Missionare - ein Indonesier und ein Inder - eine Pfarre und vier Gemeinden. Der Großteil der Gemeindemitglieder sind Roma.


Die Situation der Roma ist nicht einfach. P. Lourdu berichtet: "Die meisten Menschen hier leiden sehr unter der Arbeitslosigkeit, die sich aus mangelnder Bildung ergibt. Dadurch haben sie keine echten Jobchancen." Dies führe dazu, dass es unter den Gemeindemitgliedern viele Alkohol- und Drogensüchtige gebe. Auch Prostitution und Kleinkriminalität seien Folgen der grassierenden Armut.

"Die Mission bei den Roma ist wirklich ein Beispiel dafür, die Letzten (die Ärmsten, Anm.) voranzustellen."

Das Team für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung in Köröm hat das Ziel, den Gemeindemitgliedern mehr Würde und einen Sinn für die eigene Identität zu geben. Dafür überzeugen sie Eltern, ihre Kinder wirklich zur Schule zu schicken. "Wir stellen fest, dass das Interesse der Eltern, ihren Kindern eine Ausbildung zu ermöglichen, steigt", erzählt P. Lourdu.
Für Erwachsene möchten die Steyler Missionare Kurse z.B. für Gärtnerei und Landwirtschaft, anbieten, damit sie als qualifizierte Arbeitskräfte bessere Jobchancen haben.

Theater-Workshop für Roma-Jugendliche (Foto: SVD)

Besonders den Jugendlichen und Kindern fühlen sich die Steyler Missionare verpflichtet. Bei Theater-Workshops lernen die jungen Menschen einerseits, Stolz auf ihre eigene Kultur und andererseits, ihre Gefühle auszudrücken. Das konzentrierte Proben bietet eine sinnvolle Alternative zu Alkohol und Kriminalität und fördert die Selbstdisziplin. Auf Sommerlagern, bei Talentshows und gemeinsamen Picknicks werden die Kinder und Jugendlichen ganzheitlich gefördert: Sie erfahren Anerkennung für ihre Bemühungen und damit Selbstwert. Außerdem wird mit diesen Freizeitangeboten etwas Verbindendes geschaffen, das die Gemeinschaft stärkt.

YouTube-Video "Der Freund der Zigeuner"

Spender der Missionsprokuren St. Gabriel und St. Augustin fördern Hilfsprogramme in Köröm.

Am 8. April, dem Internationalen Tag der Roma, wird auf die vielfache Benachteiligung und Diskriminierung der Roma aufmerksam gemacht.
R. Frank/Missionsprokur St. Gabriel International und P. Lourdu SVD

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