Einfach zum Nachdenken

08. Mär 2021

Unterschiedliche Wahrnehmung der Pandemie in Österreich und in Brasilien.

Am 7. März demonstrierten geschätzte 15.000 Menschen in Wien gegen die Corona Maßnahmen in Österreich.

Pater Carlos da Silva SVD, geboren in Brasilien, tätig im Pfarrverband Marchtrenk in Oberösterreich kommentiert nüchtern die diversen Reaktionen auf die Pandemie in seinem Heimatland und in Österreich.

„Hier demonstrieren die Menschen gegen die Maßnahmen die von der Regierung beschlossen werden. In meiner Heimat gehen sie auf die Straße, weil die Regierung nichts tut, ja sogar manche die Gefahr leugnen. Hier gibt es Programme, damit Arbeitende nicht ihren Job verlieren. Durch Kurzarbeit erhalten sie einen Großteil ihres Gehalts. Dort verlieren sie die Arbeit und nach zwei bis drei Monaten auch das Arbeitslosengeld. Hier kann ich mich jederzeit kostenlos testen lassen. Dort habe ich noch nichts von Massentestungen gehört. Hier gibt es Anstrengungen, damit alle eine kostenlose Impfung erhalten. Dort beginnen einige Bundesländer unabhängig Impfstrategien zu entwickeln. Wie gesagt, für den Präsidenten ist COVID nur eine schwerere Grippe. Hier wird darauf geachtet, dass jeder, der es braucht, ein Intensivbett erhält. Dort kaufen Familien mit ihrem letzten Geld Sauerstoffflaschen, weil die Krankenhäuser keine haben. Dabei verzichten manche auf benötigte Nahrungsmittel.“

Pater Carlos lächelt traurig, als er alle Fakten, als handelte es sich um Dinge auf einer Einkaufsliste, aufzählt. Um Optimismus bemüht fügt er hinzu: „Ich bin zuversichtlich. Hier in Österreich bin ich priveligiert. Dafür kann ich nur dankbar sein.“

Missionsprokur St. Gabriel

Ruth Steiner

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