07. Okt 2019
Gebete, die in anderen Kontinenten üblich sind, stellen vier Steyler Missionare in den Kirchenzeitungen von Eisenstadt, Linz, Innsbruck und Feldkirch vor. Anlass ist der außerordentliche Monat der Weltmission im Oktober 2019.
Wie wenig man in Europa über die christliche Glaubenspraxis in anderen Kontinenten weiß, zeigt sich beim Lesen der Gebete, die Pater Saverius Susanto, Pater Laurent Chardey, Pater Carlos da Silva und Pater Adrian Gegi in den Kirchenzeitungen von Eisenstadt, Linz, Innsbruck und Feldkirch vorstellen.
Verbunden mit den Vorfahren
Auf der indonesischen Insel Flores zum Beispiel gibt es ein harmonisches Zusammenspiel aus traditionellen und christlichen Riten. Während wir in Europa häufig für unsere Verstorbenen beten, bitten die indonesischen Katholiken häufiger ihre verstorbenen Vorfahren, für die lebenden Menschen zu beten. Ähnlich, wie in Europa die Heiligen um ihre Fürsprache gebeten werden, wird diese in Flores von allen Vorfahren erwartet. „Wir sind sicher, dass die Vorfahren mit uns feiern“, erklärt Pater Susanto die Gewissheit, dass die Vorfahren unter den Menschen anwesend sind. Daher spricht man auch mit ihnen und gibt ihnen zu essen, bevor beim Fest Kapu Beka Heilige Messe gefeiert wird.
Gebet um Frieden
In Togo beten die Katholiken bei jeder Messe ein bekanntes Gebet um Frieden im Land. Die Einwohnerinnen und Einwohner in Togo sind etwa gleich viele wie in Österreich, sprechen aber 39 verschiedene Sprachen und bekennen sich zu vielen Religionen. Mehrere Jahrzehnte herrschte in Togo ein Präsident als Alleinherrscher. Der politische Friede ist für die Menschen keine Selbstverständlichkeit, daher beten sie häufig darum, wie Pater Laurent Chardey erzählt.
Der größte Wallfahrtsort der Welt
In Brasilien wiederum wird Maria, die Mutter Gottes, besonders stark verehrt. Pater Carlos da Silva stellt in den Kirchenzeitungen daher ein Gebet zur Gottesmutter vor, das auf die Verehrung im weltgrößten Wallfahrtsort Aparecida Bezug nimmt und sehr oft nach den Messen oder auch im privaten Rahmen gebetet und gesungen wird. „Auch ich singe es voll Begeisterung, wenn ich in Brasilien bin“, beschreibt der Seelsorger von Marchtrenk, Holzhausen, Hörsching und Oftering in Oberösterreich die Üblichkeiten in Brasilien.
Die Haltung bei der Feier
Pater Adrian Gegi, Kaplan von Gleisdorf in der Steiermark, schildert in seinem Beitrag für die Kirchenzeitungen, dass es in seiner Muttersprache Toto nicht nur ein Wort für Gott gibt. Gott im Himmel wird Dewa genannt, Gott auf Erden wird Gha’e genannt. Dadurch wird deutlich, dass Gott sowohl in den Höhen als auch in den Tiefen anwesend ist. Das Gebet, das er beschreibt, wird immer vom Ältesten im privaten Rahmen vorgebetet. „Es ist uns sehr wichtig, dass die Feiernden ruhig und mit ganzem Leib und ganzer Seele mitbeten“, beschreibt Pater Gegi die Gebetshaltung in Toto-Wolowae, Mittelflores.
Zum Herunterladen der einzelnen Beiträge bitte auf das Bild klicken:
(Der Beitrag von Pater Gegi erscheint am 17. Oktober 2019 und kann ab dann auch heruntergeladen werden.)
Bilder: Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen und Slouk
Text: Slouk