Junge Steyler Missionare beenden Pastoraleinsatz in Österreich

15. Jun 2021

Mit vielen neuen Erfahrungen im Gepäck reisten Fr. Adrian Dini SVD und Fr. Yohanes Selai SVD zurück in ihre Heimat Indonesien

Fr. Adrian Dini und Fr. Yohanes Selai

Nach mehr als einem Jahr hieß es für Fr. Adrian und Fr. Yohanes am vergangenen Samstag Abschied nehmen von Österreich. Im Rahmen ihrer Pastoralpraktika in Bischofshofen und Dornbirn lernten die beiden Studenten die österreichische Kultur und Lebensweise kennen, machten Fortschritte beim Erlernen der deutschen Sprache und gewannen einen Einblick in die Pastoral- und Sozialarbeit. Dankbar blicken sie auf viele Begegnungen mit Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen und alten Menschen zurück. „Wir sind überall herzlich und offen aufgenommen worden!“, betonen sie in einem Gespräch vor der Abreise.
Ihr „Overseas Training Program“ (OTP), das es Steyler Missionaren ermöglicht, schon vor Abschluss ihres Studium auf einem anderen Kontinent zu arbeiten, stand unter dem Eindruck der Corona-Pandemie. Kurz nach ihrer Ankunft in Österreich im Februar 2020 begann der erste Lockdown, nach nur zwei Wochen in einer Sprachschule wurde der Kurs auf Online-Unterricht umgestellt. „Die deutsche Sprache war meine größte Herausforderung, vor allem, wenn die Menschen im Dialekt gesprochen haben “, sagt Adrian Dini. „Seinen Wortschatz erweitert man nur im Alltag im Gespräch mit den Menschen. Corona hat den Kontakt leider eingeschränkt“, bedauert er.
Nach einer Eingewöhnungszeit in St. Gabriel wartete das Abenteuer Bauernhof auf Adrian und Yohanes. Zwei Wochen lebten und arbeiteten sie bei Großfamilien mit landwirtschaftlichen Betrieben in Strengberg (NÖ) und Jenen (Vorarlberg). „Ich habe jeden Tag die Kühe, Ziegen und Schweine gefüttert“, berichtet Yohanes. „Die Arbeit dauerte im Sommer oft bis zum späten Abend.“ Auch Adrian half bei diversen Tätigkeiten mit, am meisten Spaß machte ihm das Mähen der Wiesen. Für Yohanes Selai ging es danach noch weiter zu einem Praktikum in ein Pflegeheim in Dornbirn, wo er auf einer Demenzstation arbeitete. „Ich bin mit den alten Menschen spazieren gegangen, habe ihnen auf der Gitarre vorgespielt und mit ihnen gesungen. So haben wir uns trotz der Sprachbarrieren verstanden“, erinnert er sich.

Fr. Adrian packt am Bauernhof fleißig mit an
Fr. Adrian packt am Bauernhof fleißig mit an

Musik verbindet!

Dass Musik verbindet, war eine der wichtigsten Erfahrungen für Yohanes und Adrian. „Musizieren macht Spaß und ist für mich etwas ganz Besonderes. Und die Österreicher*innen mögen Musik ebenfalls gern, daher fühlte ich mich hier sehr wohl“, erzählt Fr. Adrian, der die Gottesdienste in Bischofshofen und Mühlbach mit seinem Orgelspiel und Gesang bereicherte. Lektoren- und Ministrantendienste in den Kirchen zählten ebenso zu seinen Aufgaben wie die Mitarbeit im Jugendzentrum „steyle Welt“ und im Gymnasium St. Rupert. „Während des Lockdowns habe ich viele Videos gedreht, um auf diesem Weg mit den Jugendlichen in Kontakt zu bleiben.“ Absolutes „Highlight“ war für Fr. Adrian das Sternsingen im Rahmen der Dreikönigsaktion. Zusammen mit seinen Mitbrüdern P. Edwin Reyes und P. Richard Cardozo bildete er in der Pfarre Bischofshofen eine „steyle“ Sternsingergruppe!

Ob am Keyboard, an der Orgel oder mit seinem Gesang – Fr. Adrian bereicherte mit seinem musikalischen Talent die Gottesdienste in Bischofshofen und Mühlbach.
Ob am Keyboard, an der Orgel oder mit seinem Gesang – Fr. Adrian bereicherte mit seinem musikalischen Talent die Gottesdienste in Bischofshofen und Mühlbach.
Die Mitarbeit im Jugendzentrum "steyle Welt" gehörte ebenfalls zu Fr. Adrians Aufgaben. Im Bild mit P. Richard Cardozo (links) und dem Team des Jugendzentrums.
Die Mitarbeit im Jugendzentrum "steyle Welt" gehörte ebenfalls zu Fr. Adrians Aufgaben. Im Bild mit P. Richard Cardozo (links) und dem Team des Jugendzentrums.
Das Sternsingen mit seinen Mitbrüdern Richard Cardozo und Edwin Reyes war ein "Highlight" für Fr. Adrian
Das Sternsingen mit seinen Mitbrüdern Richard Cardozo und Edwin Reyes war ein "Highlight" für Fr. Adrian

Fr. Yohanes erfreute die Gottesdienstbesucher in den Dornbirner Kirchen mit seinem Gitarrespiel, außerdem war er für die wöchentliche Anbetung und für Mesnertätigkeiten zuständig. Begeistert erzählt der junge Mann aus Indonesien auch von seinen Einsätzen in zwei Sozialeinrichtungen in Dornbirn. Im Projekt „Postfach für jeden“ unterstützte er die ehrenamtlichen Helfer*innen beim Sortieren von Kleidung und Haushaltsgegenständen, die dort gesammelt und an Menschen in Not abgegeben werden. Bei „Tischlein deck dich“ half Yohanes den Mitarbeiter*innen beim Abholen und Verteilen von Lebensmitteln, die sonst in den Müll wandern würden. „Hier habe ich gelernt, was Solidarität bedeutet und wie man diese Solidarität konkret im Leben umsetzen kann“, betont er.

Mit seinem Gitarrespiel erfreute P. Yohanes die Gottesdienstbesucher in den Dornbirner Pfarren, die alten  Menschen im Pflegeheim und....
Mit seinem Gitarrespiel erfreute P. Yohanes die Gottesdienstbesucher in den Dornbirner Pfarren, die alten Menschen im Pflegeheim und....
... auch die Jüngsten!
... auch die Jüngsten!

Wandern und Schifahren

Trotz der vielen Tätigkeiten blieb für Yohanes und Adrian auch Zeit für Freizeitaktivitäten: Gemeinsam mit Mitbrüdern und Pfarrmitgliedern ging es zum Wandern in die Vorarlberger und Salzburger Bergwelt, im Winter standen Rodeln und Schifahren auf dem Programm. Auch der Lieblingssport Fußball kam nicht zur kurz.
Adrian Dini stammt von der Insel Timor, Yohanes Selai aus Flores. Nach dem Eintritt in die Gesellschaft des Göttlichen Wortes studierten sie vier Jahre Philosophie am Priesterseminar der Steyler Missionare in Ledalero (Indonesien). Nach dem OTP-Einsatz wartet nun das Theologiestudium auf die beiden 26-Jährigen. Gute Wünsche aus Österreich begleiten sie!

Das Wandern in den Salzburger Bergen machte Adrian sichtlich viel Spaß!
Das Wandern in den Salzburger Bergen machte Adrian sichtlich viel Spaß!
Gipfelstürmer: Fr. Yohanes mit seinen Mitbrüdern
Gipfelstürmer: Fr. Yohanes mit seinen Mitbrüdern
Darauf ist Yohanes stolz: Während seiner Zeit in Vorarlberg hat er Schifahren gelernt
Darauf ist Yohanes stolz: Während seiner Zeit in Vorarlberg hat er Schifahren gelernt
Text: Ursula Mauritz; Fotos: privat

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