"Ich möchte etwas zurückgeben"

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19. Nov 2021

Wir stellen vor: Pater Nixon Jose Kappalumakkal SVD aus Indien ist das neue Gesicht in der Mitteleuropäischen Provinz der Steyler Missionare.

Pater Nixon Jose Kappalumakkal SVD

Corona hat alles verzögert: Mehr als ein Jahr musste Pater Nixon Jose Kappalumakkal SVD auf sein Visum warten, doch Ende Oktober traf der 33jährige Steyler Missionar im in Österreich ein. Nun besucht er einen Sprachkurs, um seine – überraschend guten - Deutschkenntnisse aufzufrischen. „Ich habe Deutsch gelernt, als ich von 2014 bis 2016 mein OTP-Praktikum in Österreich absolvierte“, erzählt Pater Nixon. Das „Overseas Training Program“ ermöglicht es Steyler Seminaristen, noch vor Abschluss ihres Studiums auf einem anderen Kontinent in eine andere Kultur und Sprache einzutauchen. Nach Abschluss des Philosophiestudiums hatte der junge Inder erste missionarische Erfahrungen in Österreich gemacht und u.a. in Wels, Mödling und Wiener Neudorf in der Pfarrseelsorge, als Firmbegleiter und in einem Pflegeheim mitgearbeitet. Derzeit wohnt Pater Nixon im Missionshaus St. Gabriel: „Die Mitbrüder hier sind alle sehr freundlich.“

Während seines OTP-Praktikums war Pater Nixon auch in der Jugendpastoral tätig.
Während seines OTP-Praktikums war Pater Nixon auch in der Jugendpastoral tätig.
Schöne Begegnungen mit alten Mitbrüdern: Von der Hausgemeinschaft in St. Gabriel wurde Pater Nixon herzlich aufgenommen.
Schöne Begegnungen mit alten Mitbrüdern: Von der Hausgemeinschaft in St. Gabriel wurde Pater Nixon herzlich aufgenommen.

Im syro-malabarischen Ritus geweiht

Pater Nixon Jose Kappalumakkal stammt aus dem Bundesstaat Kerala in Indien. „Meine Familie betreibt dort eine Landwirtschaft mit Kaffee-, Pfeffer- und Kokosnussanbau“, berichtet Pater Nixon. Seine beiden Brüder sind verheiratet und arbeiten als Mechaniker und Buchhalter. 18 Prozent der Bevölkerung in Kerala sind Katholiken. Nixons Familie gehört zur syro-malabarischen Kirche, einer mit Rom unierten Ostkirche in Indien, die den sogenannten Thomas-Christen zugerechnet wird. Sie berufen sich auf den Apostel Thomas, der der Überlieferung nach im Jahr 53 nach Indien kam. „Ich wurde im syro-malabarischen Ritus zum Priester geweiht“, erklärt Pater Nixon. „Das war meiner Familie sehr wichtig.“ Denn das bedeutet, dass er die Liturgie sowohl im syro-malabarischen als auch im römisch-katholischen Ritus feiern darf. Rund 100 Steyler Missionare in Indien sind im syro-malabarischen Ritus geweiht.
Die Steyler Missionare hat Pater Nixon durch seinen Katechismuslehrer kennengelernt. „Er war der erste Steyler Missionar aus unserer Pfarre!“ Nach der Matura trat Nixon in die „Gesellschaft des Göttlichen Wortes“ ein. „Mich faszinierte an den Steylern, dass sie eine weltweit tätige Ordensgemeinschaft sind, deren Mitglieder aus vielen Kulturen stammen. Ich wollte nie Diözesanpriester werden, sondern als Missionar tätig sein.“

Pater Nixon wurde in seiner Heimat im syro-malabarischen Ritus geweiht.
Pater Nixon wurde in seiner Heimat im syro-malabarischen Ritus geweiht.

"Ich bin für alles offen"

2020 schloss Pater Nixon das Theologiestudium ab und wurde im Juni zum Priester geweiht – „wegen der Corona-Pandemie war es nur ein kleines Fest“. Die Zeit bis zur Ausreise nach Österreich überbrückte er mit Mitarbeit in einem Zentrum der Steyler Missionare für alkohol- und drogenabhängige Menschen.
Welche Aufgaben Pater Nixon in übernehmen wird, ist noch nicht entschieden. „Ich bin für alles offen: Egal ob in einer Pfarre, in der Jugendarbeit oder mit alten Menschen – ich kann mir alles vorstellen.“ Mit seinem Einsatz in Österreich möchte Pater Nixon dem Land „etwas zurückgeben“. Denn Steyler Missionare aus Österreich haben viel für Indien getan“, betont er und nennt als Beispiel den im Jahr 2000 verstorbenen Anthropologen Pater Stephan Fuchs SVD, der 60 Jahre in Indien lebte und in Mumbai das „Institute of Indian Culture“ gründete.

Fotos: Franz Helm SVD, privat

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