Philippinische Gemeinde feiert Jubiläum

AT

08. Sep 2021

1000 Gläubige gehören zur philippinischen Gottesdienstgemeinde Wien-Salzburg, die seit 20 Jahren vom Steyler Missionar P. Ron Sandoval SVD betreut wird.

Gottesdienst mi Kardinal Schönborn zum 20-Jahr-Jubiläum der philippinischen Gottesdienstgemeinde

Mit einem Festgottesdienst unter der Leitung von Kardinal Christoph Schönborn feierte die Philippinische Gottesdienstgemeinde Wien-Salzburg am Sonntag, 5. September, ihr 20-jähriges Bestehen. Der Gottesdienst fand in der Kirche St. Johann am Keplerplatz in Wien Favoriten statt. Die Kirche, in der von den Steyler Missionaren betreuten Pfarre „Zum Göttlichen Wort“, ist einer der Versammlungsorte, der rund 1000 Gläubige umfassenden Migrantengemeinde. Neben dem Wiener Erzbischof waren auch der Priester der philippinischen Gemeinde, Pater Ron Sandoval SVD, sowie Pfarrer Pater Matthias Felber SVD Zelebranten bei der Messfeier. Im Rahmen der Feier zeichnete Kardinal Schönborn die Wienerin Herta Niedermayer für ihr Engagement mit diözesanen Stephanusorden in Silber aus. Die ehrenamtliche Mitarbeiterin trug durch Deutschunterricht , vielen sozialen und pastoralen Aktivitäten und dem eigenen Erlernen der Sprache Tagalog viel zum Aufbau der philippinischen Gemeinde bei.

Kardinal Schönborn zeichnete Herta Niedermayer für ihr ehrenamtliches Engagement iin der philippinischen Gemeinde aus. P. Ron Sandoval SVD (links) und P. Matthias Felber SVD (rechts) gratulierten herzlich.
Kardinal Schönborn zeichnete Herta Niedermayer für ihr ehrenamtliches Engagement iin der philippinischen Gemeinde aus. P. Ron Sandoval SVD (links) und P. Matthias Felber SVD (rechts) gratulierten herzlich.

Großes Seelsorgeteam

Gegründet wurde die Gemeinde vor 20 Jahren von Pater Sandoval. Der Steyler Missionar wuchs auf den Philippinen auf und kam nach der Priesterweihe 1997 nach Wien, wo er zunächst als Kaplan in der Pfarre Allerheiligen tätig war. Dort startete er mit Gottesdiensten für Filipinos. Der Bedarf war groß: Binnen kurzer Zeit kamen 600 Menschen zu den Gottesdiensten, was den Umzug in größere Kirchen – zunächst nach St. Johannes Kapistran und schließlich auf den Keplerplatz notwendig machte. Die Seelsorge in der Gemeinde wird von einem Team von 72 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern – Lektoren, Kommunionspender, Mesner, Jugendseelsorger – getragen. Acht Chöre sorgen für die musikalische Gestaltung der Feiern. Auch in Floridsdorf, in der Donau-City-Kirche, in der Kapelle eines St. Pöltner Altenheims und in Salzburg-Lehen treffen sich Mitglieder der philippinischen Gemeinde, um miteinander zu feiern.

Acht Chöre sorgen für die musikalische Gestaltung der Gottesdienste.
Acht Chöre sorgen für die musikalische Gestaltung der Gottesdienste.

Gelebter Glaube

Rund 43.000 Menschen von den Philippinen leben und arbeiten in Österreich, davon rund 33.000 in Wien. „Fast alle sind katholisch getauft. Sie haben ihren Glauben aus ihrer alten Heimat nach Österreich mitgebracht“, erklärt Pater Sandoval. Die religiöse Praxis sei deutlich stärker als in der österreichischen Durchschnittsbevölkerung, was man beim sonntäglichen Messbesuch, besonders aber bei den in den Philippinen wichtigen Festen, wie etwa den neun Tagen vor Weihnachten, oder an den Kartagen merke.
Neben der „Philippinischen Gottesdienstgemeinde Wien-Salzburg“ gibt es in Wien noch eine weitere katholische Gemeinde für Migranten aus dem südostasiatischen Inselstaat: Die „Filipino Catholic Chaplaincy“ feiert 2023 bereits ihr 40-jähriges Bestehen.
Besonders die Migranten der ersten Generation sind laut Pater Sandoval in den muttersprachlichen Gemeinden zu finden, während die in Österreich geborenen Kinder als Erwachsene oft in ihre jeweiligen Wohnsitzpfarren wechseln. So sei etwa die Zahl der Jugendlichen, die in der philippinischen Gemeinde das Sakrament der Firmung empfangen, von früher 80 auf 27 Mädchen und Burschen zurückgegangen. Hinzu kommen rund ein Dutzend Hochzeiten und rund 40 Taufen pro Jahr, die Pater Sandoval spendet.

Quelle: Kathpress; Fotos: Philippinische Gottesdienstgemeinde

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