Freude und Wehmut

AT

01. Mai 2023

Die Dornbirner Gemeinden Hatlerdorf, Markt und Haselstauden verabschiedeten ihren langjährigen Pfarrer P. Christian Stranz SVD mit einem großen Fest.

Freude und Wehmut

Schon 30 Minuten vor Beginn des Gottesdienstes sah man am Sonntag, 30.4.2023, auf den Straßen vor der beflaggten Kirche im Hatlerdorf die ersten Gläubigen in die Kirche strömen. Die Kirchenbesucher aus den drei Gemeinden in Dornbirn (Hatlerdorf, Markt und Haselstauden) wollten sich im Gotteshaus einen Sitzplatz sichern, um ihren langjährigen Pfarrer P. Christian Stranz SVD zu verabschieden, der zum Provinzial der Mitteleuropäischen Provinz der Steyler Missionare gewählt worden war.
Wie vor 19 Jahren beim Pfarreinzug, holte auch bei diesem Fest die Hatler Musik den scheidenden Pfarrer P. Christian Stranz vom Pfarrhaus ab. Mit ihm zogen 22 Ministranten und 10 Konzelebranten samt Gemeindeleiterinnen ein. Ihnen folgten gut 30 weitere Ministranten in ihren roten Gruppen T-Shirts. Die ca. 650 Mitfeiernden lauschten dabei dem Kirchenchor, der Einzug und Gloria übernahm.

Die Hatler Musik holte Pater Stranz vom Pfarrhaus ab.
Die Hatler Musik holte Pater Stranz vom Pfarrhaus ab.
Mit 10 Konzelebranten, 22 Ministranten und den Gemeindeleiterinnen zog P. Christian Stranz in die KIrche in Hatlerdorf ein.
Mit 10 Konzelebranten, 22 Ministranten und den Gemeindeleiterinnen zog P. Christian Stranz in die KIrche in Hatlerdorf ein.

Symbolische Gaben der Gemeinden

Nach dem Evangelium, das der neue Moderator des Seelsorgeraum Dornbirn, Dominik Toplek, vortrug, predigte P. Christian Stranz über Joh 10,1-10. „Jesus ist verlässlich wie ein Dschungelguide, der einen sicher und heil durch den Dschungel des Lebens zur Fülle führt.“ Wie er selbst ein Türöffner in der Gemeinde sein wollte, so sei es die Berufung eines jeden Christen, einander Räume zu öffnen, wo es möglich ist, der Liebe Gottes begegnen können.
Die Fürbitten wurden im Zuge von symbolischen Gaben ausgesprochen. Jede der sechs Gemeinden brachte einen Gegenstand nach vorne. Unter anderem ein Plakat für die erste Schwangerensegnung, die vor 17 Jahren zum ersten Mal vom jetzigen Gemeindeleiter im Oberdorf, Roland Sommerauer, und Pfarrer Stranz begonnen worden war, oder eine Fahrradklingel, die für das 15 Jahre lange Engagement der Öko-Gruppe in der Schöpfungsverantwortung stand. Die unzählbaren Fahrräder rund um die Kirche zeigten, wie das allen Pfarrmitgliedern in Fleisch und Blut übergegangen ist. Sandy und Janine gestalteten Sanktus und die Kommunion musikalisch.

Rund 650 Menschen aus den Gemeinden Markt, Haselstauden und Hatlerdorf feierten den Gottesdienst mit.
Rund 650 Menschen aus den Gemeinden Markt, Haselstauden und Hatlerdorf feierten den Gottesdienst mit.
Symbolische Gaben der Gemeinden: Das Plakat für die erste Schwangerensegnung
Symbolische Gaben der Gemeinden: Das Plakat für die erste Schwangerensegnung
Eine Fahhradklingel soll an P. Christians Engagement für Schöpfungsverantwortung erinnern.
Eine Fahhradklingel soll an P. Christians Engagement für Schöpfungsverantwortung erinnern.

Ein Koffer für die Reisen des Provinzial

Nach dem Schlusssegen bat Gemeindeleiterin Martina Lanser dann die Redner nach vorne. Die Hatler PGR-Vorsitzende Doris Fussenegger erinnerte in ihrer Ansprache an die wichtigsten Bereiche, die von Pater Stranz bleibend mitgeprägt wurden und an die verschiedenen Stationen in seinem Leben. Sie sprach auch im Namen aller Pfarrgemeinderäte jener Gemeinen, in denen Christian Stranz Pfarrer war. Die drei Gemeinden (Markt, Haselstauden und Hatlerdorf) schenkten dem neuen Provinzial einen großen Koffer, um auf seinen vielen Reisen durch die mitteleuropäische Provinz genügend Platz zu haben, den Reichen Segen Gottes in alle Welt zu tragen.
Dann folgte Pastoralamtsleiter Martin Fenkart, der im Namen von Bischof Benno Elbs und Generalvikar Hubert Lenz Grüße übermittelte. Sein persönliches Geschenk war ein selbst geschriebenes langes und sehr humoristisches Gedicht über Gott, der den Hatler Pfarrer beneiden würde, weil er es so schön habe in dieser Pfarre. Und ihm nach 20 Jahren dafür eine neue, herausfordernde Aufgabe übertragen wollte…
Nach dem Pastoralamtsleiter überbrachte die Bürgermeisterin, Andrea Kaufmann, den Dank und die besten Wünsche der Stadt mit sehr persönlichen Worten, ist sie doch auch selbst ein Mitglied der Pfarre, in der Christian Stranz seit 2001 als Kaplan und ab 2004 als Pfarrer tätig war.
Karin Klinger aus der Nachbarpfarre Schoren hatte P. Christian schon vor über 30 Jahre in St Gabriel bei den Pfingstfesten kennen gelernt. Bei diesen Festgottesdiensten wurden die neuen Missionari:innen auf Zeit immer mit einem speziellen Lied ausgesandt. Karin sang dieses Lied, um damit P. Christian gleichsam wieder zurück nach St Gabriel zu senden.
Im Namen des Leitungsteams lud der neue Moderator Dominik Toplek alle 650 Gläubigen in der Kirche ein, beim Kanon „Wechselnde Pfade“ mitzusingen, um Pater Stranz damit zu segnen.
Den Abschluss machte Dekan Paul Riedmann, der den scheidenden Pfarrer u.a. ermutigte, entsprechend dem Thema von Evangelium und Predigt, nicht immer nur Hirte zu sein, sondern sich auch einmal zu trauen, in die Rolle des Lamms zu schlüpfen, und sich vom Guten Hirten Jesus selbst auf den Schultern tragen zu lassen.

Ein großer Koffer als Abschiedgeschenk: Viel Platz, um Gottes reichen Segen in alle Welt zu tragen.
Ein großer Koffer als Abschiedgeschenk: Viel Platz, um Gottes reichen Segen in alle Welt zu tragen.
Bürgermeisterin Andrea Kaufmann überbrachte den Dank und die besten Wünsche der Stadt
Bürgermeisterin Andrea Kaufmann überbrachte den Dank und die besten Wünsche der Stadt
Pastoralamtsleiter Martin Fenkart stellte sich mit einem selbstgeschriebenen Gedicht ein.
Pastoralamtsleiter Martin Fenkart stellte sich mit einem selbstgeschriebenen Gedicht ein.

Ein Tag, der in Erinnerung bleibt

Nach dem Lied „Großer Gott“ zogen alle Zelebranten und Ministranten durch das große Portal aus. Sie wurden von der Musikgesellschaft zum Pfarrheim begleitet, wo die Musiker ein Platzkonzert gaben. Bei tollem Sonnenschein und einer großzügigen Agape konnten sich die Mitfeiernden unterhalten und von Pfarrer Stranz verabschieden. Sichtlich bewegt, dankbar und voller Freude wiederholte Pater Christian immer wieder: "Ich bin sprachlos und so dankbar für diese vielen lieben Worte und Zeichen eurer Wertschätzung.“ Um 14 Uhr verließ der Gefeierte den Pfarrplatz, weil er mit dem Railjet noch am selben Nachmittag Richtung St Gabriel aufbrechen musste, um am nächsten Mai die neue Aufgabe als Provinzial zu übernehmen.
Es war ein Fest, bei dem Trauer und Dankbarkeit, Freude und Wehmut sehr eng beieinander gelegen sind. Ein Tag, den weder Pater Christian, noch die Gemeinde vor Ort so schnell vergessen werden.

Fotos: Seelsorgeraum Dornbirn

Platzkonzert der Musikgesellschaft bei der Agape
Platzkonzert der Musikgesellschaft bei der Agape
Auch P. Stranz durfte den Takstock führen!
Auch P. Stranz durfte den Takstock führen!
Viele Menschen nutzen die Gelegenheit sich bei Pater Christian Stranz persönlich zu verabschieden.
Viele Menschen nutzen die Gelegenheit sich bei Pater Christian Stranz persönlich zu verabschieden.

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