„Wir stehen hinter euch!“

AT

06. Feb 2023

Von den Steyler Missionaren geleitete Pfarre und drei weitere christliche Gemeinden in Wien-Favoriten zeigen sich nach Waldhäusl-Aussage solidarisch mit Schülern des Laaerberg Gymnasiums.

Pfarrer P. Matthias Felber SVD von der Pfarre Zum Göttlichen Wort und die Vertreter von drei weiteren christlichen Gemeinden aus Favoriten schrieben einen Solidaritätsbrief an die Schülerinnen und Schüler des Laaerberg Gymnasiums, deren Schule zum Ziel rassistischer Angriffe geworden ist.
Pfarrer P. Matthias Felber SVD von der Pfarre Zum Göttlichen Wort und die Vertreter von drei weiteren christlichen Gemeinden aus Favoriten schrieben einen Solidaritätsbrief an die Schülerinnen und Schüler des Laaerberg Gymnasiums, deren Schule zum Ziel rassistischer Angriffe geworden ist.

Ihre Solidarität mit jenen Gymnasiasten, deren Schule in den vergangenen Tagen zum Ziel rassistischer Angriffe geworden ist, haben die Leiter von vier christlichen Gemeinden in Wien-Favoriten zum Ausdruck gebracht. „Als Pfarrer und Leiter verschiedener christlicher Gemeinden rund um eure Schule stehen wir solidarisch zu euch und verurteilen jede ausländerfeindliche Aktion, die sich gegen euch und eure Schule gerichtet hat“, heißt es in einem am Sonntag, 5.2.2023, veröffentlichten Brief. Unterzeichnet wurde er von P. Matthias Felber SVD, dem Pfarrer der von den Steyler Missionaren geleiteten römisch-katholischen Pfarre Zum Göttlichen Wort, dem Pfarrer der evangelischen Gnadenkirche, Thomas Dopplinger, sowie Pfarrer Johannes Wittich von der reformieren Erlöserkirche und Pastoralassistent Thomas Kräuter von der Evangeliumsgemeinde.
Anlass für das Schreiben war eine Aussage des niederösterreichischen Landesrats Gottfried Waldhäusl (FPÖ) in einer Fernsehdiskussions-Sendung, an der die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums im Publikum teilgenommen hatten. Waldhäusl hatte auf die Feststellung einer Schülerin, der Großteil ihrer Klasse habe Migrationshintergrund, gemeint, „Wien wäre noch Wien“, wenn die Freiheitliche Partei ihre Vorstellungen einer restriktiven Einwanderungspolitik durchsetzen hätte können. Zwei Tage später hissten Unbekannte am Gymnasium Laaerberg ein ausländerfeindliches Banner und deponierten Flugzettel mit rassistischen Parolen.
„Wir stehen hinter euch“, heißt es in der Erklärung der Favoritner Kirchenvertreter. Die Absender des Briefes danken den betroffenen Schülerinnen und Schülern „für den Mut und die Sachlichkeit, die ihr bei der Diskussionsveranstaltung mit Landesrat Waldhäusl gezeigt habt.“
Die vier Gemeindeleiter weisen darauf hin, dass ihre Gemeinden seit Jahrzehnten von Migrantinnen und Migranten geprägt waren und sind, „die ihnen ihren typisch wienerischen bunten und vielfältigen Charakter geben.“ Die Kirchenvertreter beziehen sich in ihrem Schreiben auch auf den Auftrag der Bibel zum Thema „Fremde“: „In unserer Heiligen Schrift heißt es: ‚Wenn bei dir ein Fremder in eurem Land klebt, sollt ihr ihn nicht unterdrücken. Der Fremde, der sich bei euch aufhält, soll euch wie ein Einheimischer gelten und du sollst ihn lieben wie dich selbst.‘ (3. Mose 19,33-34a)“. Abschließend sagen die Unterzeichner des Briefes den Jugendlichen: „Schön, dass ihr und eure Familien in Wien seid und dass ihr euch in unsere Gesellschaft einbringt.“

Solidaritätsbrief

Foto: Peter Puschner

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