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05. Jun 2023
P. Franz Helm SVD bei Langer Nacht der Kirchen: Nicht ohnmächtig verharren, sondern Chancen für Veränderung nützen
„Wir sind nicht ohnmächtig vor der Klimakrise. Was menschengemacht ist, kann auch verändert werden. Trotz aller Widerstände derer, die vom jetzigen System profitieren, gibt es viel Potential für Veränderung“, betonte P. Franz Helm SVD bei einer Veranstaltung des Ökumenischen Rats der Kirchen im Rahmen der Langen Nacht der Kirchen 2023. Der Steyler Missionar war als Proponent des Klimavolksbegehrens und von „Religions for Future“ zu Gast in der Deutschordenskirche in Wien 1. Der Titel seines Statements, das zu Gegenrede und Diskussion mit den Besucher:innen einlud, lautete: „Ohnmächtig vor der Klimakrise? – Haben wir noch eine Chance?“
Franz Helm präsentierte in seinem Impuls verschiedene wissenschaftlich fundierte Fakten zum Klimawandel und ging auf die Folgen ein, die sich aus der Erderhitzung ergeben und die unweigerlich zur Klimakrise führen, sollte es keine Veränderungen geben. „Es braucht einen Systemwandel, weg von fossilen Energieträgern wie Kohle, Erdöl und Erdgas, durch die in großem Maßstab CO2 ausgestoßen wird, hin zu erneuerbaren Energieträgern, wie Solarenergie, Windenergie und Biomasse“, forderte Helm. „Wir brauchen ein neues Wirtschaftsmodell. Eigentlich wissen wir das seit Jahrzehnten, aber es ist bisher zu wenig geschehen, im persönlichen Leben und vor allem in der Wirtschaft und in der Politik“, so Pater Helm. Der Steyler Missionar ist jedoch überzeugt, dass es durchaus Chancen gibt, die Klimakrise aufzuhalten. „Wir können, ja müssen etwas dagegen tun!“ Die Menschheit könne es sich wegen der Kosten und Konflikte, die die Klimakrise hervorruft, gar nicht leisten, nichts zu tun. Die finanziellen und technischen Mittel sowie Konzepte dafür seien vorhanden, allerdings werde es nicht ohne Verzicht gehen.
Demgegenüber stehe ein Mehr an Lebensqualität, Gesundheit, Frieden und Sicherheit. Eine gerechtere, gemeinschaftlichere Welt könne ein gutes Leben für zukünftige Generationen ermöglichen, zeigte sich Franz Helm überzeugt.
„There is no planet B“ – Wir haben keine andere Chance“ lautet die Parole von Gruppen wie Fridays For Future, Religions For Future und Scientists For Future. P. Franz Helm ergänzte: „Diese Erde hat uns Gott anvertraut. Wir sind für sie verantwortlich, als seine Mitarbeiter:innen“. Sich ohnmächtig zurückzuziehen sei keine Lösung: „Da kann man nichts machen, ist der gottloseste aller Sätze“, zitierte der Steyler Missionar am Ende seines Statements die evangelische Theologin Dorothee Sölle.
Foto: Reinhard Heiserer