„Wir können vertrauen: Den Rest macht Gott!“

AT

08. Sep 2024

Mit einer Festmesse in der Heilig-Geist-Kirche von St. Gabriel sind die Steyler Missionare in das Jubiläumsjahr zum 150-jährigen Bestehen der Ordensgemeinschaft gestartet.

„Wir können vertrauen: Den Rest macht Gott!“

Eine Festmesse in der Heilig-Geist-Kirche von St. Gabriel bildete am Sonntag, 8. September 2024, in Österreich den Auftakt zum Jubiläumsjahr „150 Jahre Steyler Missionare“. Am Fest Maria Geburt feierten die Steyler Missionare den Gründungstag der „Gesellschaft des Göttlichen Wortes“. Vor genau 149 Jahren, am 8. September 1875, hatte der Heilige Arnold Janssen das Missionshaus St. Michael in Steyl eingeweiht. Provinzial P. Christian Stranz SVD begrüßte zahlreiche Freunde, Förderer und Mitarbeiter der Steyler Missionare sowie besonders die Steyler Missionsschwestern, die nach St. Gabriel gekommen waren, um mit den Steyler Missionaren den Beginn des Jubiläumsjahres zu begehen.

Provinzial P. Christian Stranz SVD zelebrierte die Festmesse zum Start des Jubiläumsjahres.
Provinzial P. Christian Stranz SVD zelebrierte die Festmesse zum Start des Jubiläumsjahres.
Das Motto des Jubiläumsjahres: Zeugnis ablegen für das Licht, überall und für alle!
Das Motto des Jubiläumsjahres: Zeugnis ablegen für das Licht, überall und für alle!

Wie aus einem „mickrigen Anfang“ etwas Großartiges wurde

In seiner Predigt zog Pater Stranz einen Vergleich zwischen Abraham, mit dem der Stammbaum Jesu beginnt, und dem Gründer und Stifter Arnold Janssen: Wie Abraham wagte auch Arnold Janssen einen Neustart und einen Aufbruch ins Ungewisse. Er ließ sich nicht beirren, zeigte Durchhaltevermögen und hörte auf Gottes Willen. „Arnold Janssen spürte die Notwendigkeit eines Missionshauses für den deutschen Sprachraum. Trotz aller Widerstände verfolgte er seinen Plan und nach endlosen Absagen von Bischöfen gründete er schließlich selbst ein Missionshaus – obwohl er nichts hatte, wagte er den Beginn“, erklärte der Provinzial der Mitteleuropäischen Provinz. Pater Stranz erinnerte an die bescheidenen Anfänge des Ordens. Mit Spenden erwarb Janssen ein Stück Land an der Maas und ein altes, verfallenes Gasthaus, das er mit einigen Gefährten herrichtete: „Der Anfang war mickrig“, konstatierte Christian Stranz. „Aber die Gründung der SVD ist der Beweis dafür, dass aus Wenigem und Kleinem etwas Großartiges wachsen kann.“ Bereits als Arnold Janssen 1909 starb, zählte die SVD 1000 Mitbrüder in Gelübden und noch einmal so viele in Ausbildung. Janssen selbst eröffnete in elf Übersee-Ländern Niederlassungen.
Dem Ordensgründer sei der Heilsplan Gottes für alle Menschen besonders wichtig gewesen, betonte Pater Stranz. Das Herz Jesu solle in den Herzen aller Menschen leben, so Arnold Janssen. Deshalb habe die Gesellschaft des Göttlichen Wortes in der Verkündigung von Anfang an keine Einbahn gesehen. Schon 1910 wurden auch Interessenten aus den so genannten „Missionsländern“ in den Orden aufgenommen, was den Grundstein für die Internationalisierung des Ordens bildete. „Wir Steyler sind auch stolz darauf, dass es unsere Ordensgemeinschaft war, die es 1934 in den USA den ersten Afro-Amerikanern ermöglicht hatte, zu katholischen Priestern geweiht zu werden“, unterstrich der Steyler Provinzial.
In den letzten Jahrzehnten sei die Internationalisierung des Ordens weiter vorangeschritten: Während die Berufungen in Europa, den USA und Lateinamerika kontinuierlich abnahmen, wuchsen die Zahlen der Ordensmitglieder in Indonesien, den Philippinen und Vietnam sowie in Ghana, Togo und dem Kongo.
Zuletzt ermutigte Provinzial Christian Stranz die Mitfeiernden, mit ihrer jeweiligen Lebensgeschichte, ihren Begabungen und Begrenzungen an der Mission Jesu teilzuhaben. „Für ALLE ist Platz. ALLE haben etwas zu geben – auch du und ich. Und wir können vertrauen: Den Rest macht Gott! Die 150-jährige Geschichte der SVD ist ein Glaubensbeweis dafür.“

Steyler Schwestern, Freunde, Förderer und Mitarbeiter feierten mit den Steyler Missionaren
Steyler Schwestern, Freunde, Förderer und Mitarbeiter feierten mit den Steyler Missionaren
Der Chor "Cantores" unter der Leitung von Christian Fraberger sorgte für die musikalische Gestaltung.
Der Chor "Cantores" unter der Leitung von Christian Fraberger sorgte für die musikalische Gestaltung.

Ein Rucksack macht sich auf den Weg durch die Steyler Pfarren

Bei der Gabenbereitung brachten junge Steyler Missionare Symbole zum Altar: Eine Bibel, eine Kerze, eine Weltkugel und ein Missionskreuz. Sie stehen für die Arbeit und die Spiritualität der Steyler Missionare. In den kommenden Monaten wird ein Rucksack - befüllt mit diesen Symbolen und diversen Materialien zur Geschichte und Gegenwart der Steyler Missionare - an jene Orte, Pfarren und Gemeinden wandern, an denen Steyler Missionare ihren Dienst tun. Jede Gemeinschaft ist eingeladen, ein weiteres Symbol für ihre Stärken und Charismen in den Rucksack dazuzulegen. „Damit wollen wir in diesem Jubiläumsjahr nicht nur den Orden vorstellen und bekannter machen, sowie die Möglichkeit bieten, Veranstaltungen und Gottesdienste zu gestalten, sondern auch unsere Verbundenheit und unsere gemeinsame Mission ausdrücken“, betonte Provinzial Christian Stranz.
Die Festmesse wurde vom Chor „Cantores“ musikalisch gestaltet. Radio Maria übertrug die Eucharistiefeier in alle deutschsprachigen Länder. Im Anschluss an den Gottesdienst luden Provinzial Christian Stranz und Rektor Franz Pilz zu einem Umtrunk in den Kreuzgang des Missionshauses ein, um auf den „Geburtstag“ der Ordensgemeinschaft anzustoßen. Dabei gab es für die Gäste auch die Gelegenheit, eine anlässlich des Jubiläumsjahres neu erschienene Broschüre über die Geschichte und Gegenwart der Steyler Missionare durchzublättern und mitzunehmen.

P. Eduardus Putra SVD bringt eine Kerze als Symbol für das Licht: Als Getaufte sollen wir Licht sein für die Menschen.
P. Eduardus Putra SVD bringt eine Kerze als Symbol für das Licht: Als Getaufte sollen wir Licht sein für die Menschen.
Br. Emanuel Huemer SVD mit der Weltkugel: Die Kirche lebt heute in allen Ländern und Kulturkreisen. Diese Welt und ihre Natur sind uns zum besonderen Schutz anvertraut.
Br. Emanuel Huemer SVD mit der Weltkugel: Die Kirche lebt heute in allen Ländern und Kulturkreisen. Diese Welt und ihre Natur sind uns zum besonderen Schutz anvertraut.
Ein Rucksack wird während des Jubiläumsjahres zu den Steyler Pfarren in Österreich und der Schweiz wandern.
Ein Rucksack wird während des Jubiläumsjahres zu den Steyler Pfarren in Österreich und der Schweiz wandern.

Fotos: Ernst und Ursula Mauritz

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