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04. Jul 2024
P. Anselmo Ricardo Ribeiro SVD wurde auf dem 19. Generalkapitel der Gesellschaft des Göttlichen Wortes zum neuen Generaloberen gewählt.
Die Ordensgemeinschaft der Steyler Missionare hat einen neuen Generalsuperior: Der Brasilianer P. Anselmo Ricardo Ribeiro SVD wird die weltweit tätige Ordensgemeinschaft bis 2030 leiten. Er ist damit der erste Lateinamerikaner in der Geschichte der Steyler Missionare, der diese Funktion innehat.
Die Delegierten wählten den neuen Oberen am Donnerstag, 4. Juli 2024, beim 19. Generalkapitel in Nemi südlich von Rom. Pater Ribeiro folgt dem Indonesier P. Paulus Budi Kleden SVD nach, der die Steyler Missionare in den vergangenen sechs Jahren als Generalsuperior leitete und im Mai 2024 von Papst Franziskus zum Erzbischof der Erzdiözese Ende auf der Insel Flores in Indonesien ernannt worden war.
Pater Anselmo Ricardo Ribeiro wurde 1974 in Rio de Janeiro, Brasilien, geboren. Er trat 1998 bei den Steyler Missionaren ein. 2005 wurde er zum Priester geweiht. 2001 bis 2002 absolvierte er einen missionarischen Einsatz in Chiapas, Mexiko. Von 2005 bis 2008 wirkte er als Priester in einer Pfarre in Brasilien. Von 2008 bis 2010 studierte Ribeiro Kommunikation und Journalistik. Gleichzeitig war er im Provinzrat der Provinz Brasilien Nord, deren Provinzial er von 2011 bis 2016 war. 2017 absolvierte er ein Studium in Management und Führung. Das Generalkapitel 2018 wählte Pater Ribeiro in den Generalrat, dem er aktuell angehörte.
„Ich freue mich sehr, dass wir mit Pater Anselmo Ribeiro nicht nur den ersten Generalsuperior aus Lateinamerika haben, sondern auch einen erfahrenen Seelsorger und Kommunikator – er war ja lange als Journalist tätig –, der mit Empathie und seinem brasilianischen Charme die Frohe Botschaft zu den Mitbrüdern und in die Gesellschaft bringen wird“, erklärte Provinzial P. Christian Stranz SVD in einer ersten Reaktion nach der Wahl. „Ich habe den neuen Generalsuperior schon vor 12 Jahren beim vorletzten Kapitel kennengelernt. Ich denke, er wird seine Sache sehr gut machen, denn er hat bereits die letzten sechs Jahre an der Seite von P. Paulus Budi Kleden im Generalrat gearbeitet.“
Auch Pater Franz Helm SVD, einer der Moderatoren des Generalkapitels, kennt den neugewählten Generalsuperior schon länger: „Ich war mit ihm zusammen bei der Vorbereitung des letzten Generalkapitels in einer Arbeitsgruppe, die den Text des Arbeitsdokuments ausgearbeitet hat. Dabei habe ich ihn als einen biblisch sehr versierten Mitbruder kennengelernt, der einen Blick auf die Zeichen der Zeit hat, einen Blick auch auf die neueren Dokumente der Kirche unter Papst Franziskus wie Laudato si oder Evangelii Gaudium. Er ist also einer, der in dieser Linie des Papstes hinausgehen und sich einsetzen will mit den Menschen und für die Menschen und an der Seite der Armen steht . Dafür steht wohl Anselmo Ribeiro, und ich freue mich sehr, dass er jetzt unser neuer Generalsuperior ist“, betonte Pater Helm.
Bei der Wahl des Generalsuperiors waren 120 Kapitulare wahlberechtigt. Insgesamt 153 Teilnehmer aus 31 Ländern nehmen an den Beratungen des 19. Generalkapitels der SVD teil. Neben den Oberen und Delegierten der Provinzen, auch Beobachter und Gäste wie Steyler Missionsschwestern und Vertreter der Steyler Laienpartner. Das Generalkapitel ist das oberste gesetzgebende Gremium der Ordensgemeinschaft und tagt alle sechs Jahre. 2024 steht es unter dem Motto „So soll euer Licht vor den Menschen leuchten (Mt 5,16): Treue und kreative Jünger in einer verwundeten Welt“.
Im Laufe der nächsten Tage werden auch die weiteren Mitglieder des Generalrats gewählt. Bis zum Ende des Generalkapitels am 14. Juli 2024 werden die Kapitulare ein Abschlussdokument erarbeiten, das die zukünftige Ausrichtung der Ordensgemeinschaft festlegt.
Ein Spezifikum des Steyler Generalkapitels ist die enorme Internationalität der Teilnehmer. Kaum ein Steyler Missionar lebt und arbeitet in dem Land, in dem er geboren wurde. So ist zum Beispiel der Delegierte der Chinesischen Provinz (Taiwan) ein Ire, der Delegierte der irisch-britischen Provinz ist ein Chinese.
Zur „Societas Verbi Divini“ (abgekürzt SVD), wie die Kongregation offiziell heißt, gehören weltweit 5800 Patres und Brüder, davon befinden sich etwa 1000 in der Ausbildung. Damit ist die „Gesellschaft des Göttlichen Wortes“ der siebentgrößte Männerorden der katholischen Kirche. Mehr als die Hälfte der Steyler Missionare stammt aus Asien, ein Viertel aus Indonesien.
Steyler Missionare arbeiten auf fünf Kontinenten unter anderem in der Seelsorge, Bildung, im Gesundheitswesen, Bibelapostolat sowie im Medienbereich und engagieren sich für Gerechtigkeit, Friede und Bewahrung der Schöpfung. Ihr Missionsverständnis definieren sie als Einladung zum „prophetischen Dialog“.
Die Steyler Missionare sind solidarisch mit Armen und Marginalisierten. Sie suchen den respektvollen Austausch mit Menschen anderer Kulturen, anderer religiöser Traditionen und säkularer Weltanschauungen, um sich für ein gutes Leben für alle einzusetzen und sehen sich als Wegbegleiter für im Glauben suchende Menschen.
Die „Gesellschaft des Göttlichen Wortes“ wurde 1875 vom Heiligen Arnold Janssen in Steyl, Niederlande, gegründet. Das 150-Jahr-Jubiläum ihrer Gründung feiern die Steyler Missionare weltweit mit einem Jubiläumsjahr, das am 8. September 2024 beginnt.
Fotos: SVD Generalate Media Department