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24. Apr 2024
P. Carlos da Silva SVD ist der neue geistliche Leiter der Lateinamerikanischen Basisgemeinde Wien. Am 7. April wurde er von Weihbischof Franz Scharl offiziell in sein Amt eingeführt.
Im Februar 2023 hat der aus Brasilien stammende Steyler Missionar P. Carlos da Silva SVD die geistliche Leitung der Lateinamerikanischen Basisgemeinde Wien (CEBLA) in der Pfarre Akkonplatz übernommen. Am 7. April 2024 wurde er Rahmen eines Festgottesdienstes von Weihbischof Franz Scharl nun auch offiziell in sein Amt als Seelsorger eingeführt. Die langjährige Verbundenheit der Steyler Missionare mit der Lateinamerikanischen Basisgemeinde wurde durch die Anwesenheit von Provinzial P. Christian Stranz SVD unterstrichen.
Die Lateinamerikanische Gemeinde wurde vor 34 Jahren gegründet und ist seit damals in der Pfarre Akkonplatz im 15. Wiener Gemeindebezirk beheimatet. Von Anfang an wurde die Gemeinde von einem Steyler Missionar als Priester begleitet. Am längsten – fast 20 Jahre – war P. Ossi Berger SVD als Seelsorger der Lateinamerikanischen Basisgemeinde tätig.
Jeweils am 1. und 3. Sonntag im Monat treffen sich die Mitglieder der Gemeinde zu Messfeiern in spanischer Sprache. „25 bis 30 Personen kommen regelmäßig zu den Sonntagsgottesdiensten, bei größeren Festen sind es bis zu 100 Gläubige“, erzählt P. Carlos da Silva. Die Gemeindemitglieder stammen aus Ecuador, Nicaragua, Argentinien, Brasilien, Chile, Kolumbien, Bolivien, Venezuela, El Salvador, Costa Rica und Mexiko.
Die Zusammenarbeit mit der Pfarre Akkonplatz funktioniert „sehr gut“, betont Pater Carlos. Die Lateinamerikanische Gemeinde ist nicht nur im Pfarrgemeinderat vertreten, es gibt auch gemeinsame Aktivitäten, wie die gemeinsame Feier des Palmsonntags oder Mitarbeit beim Pfarrflohmarkt. Eine Annäherung und Kontakte gibt es seit einiger Zeit auch wieder mit der Lateinamerikanischen Gemeinde, die sich vor einigen Jahren von der CEBLA abgespalten hatte und sich in der Pfarrgemeinde St. Florian in Wien 5 trifft.
Der Lateinamerikanischen Basisgemeinde fühlt sich Pater Carlos schon seit vielen Jahren verbunden. Während seines OTP (Overseas Training Program)-Praktikums in Österreich im Jahr 1998 knüpfte er die ersten Kontakte. Carlos da Silva stammt aus Curitiba im Bundesstaat Paraná im Süden Brasiliens. „Ich habe vier Geschwister. Meine Familie ist sehr international: Die Großeltern mütterlicherseits kamen aus Polen, die Eltern meines Vaters aus Afrika, Portugal, Italien und Brasilien.“
1991 trat Carlos da Silva in die Gesellschaft des Göttlichen Wortes ein. Das Theologiestudium und die Ordensausbildung absolvierte Carlos in Brasilien. Nach der Priesterweihe im Jahr 2005 wurde er von den Ordensoberen nach Osttimor (Indonesien) gesandt. Dort arbeitete er von 2005 bis 2011 in mehreren Pfarren. „In Zusammenarbeit zwischen kirchlichen und staatlichen Einrichtungen fanden auch Portugiesischkurse, Lehrerausbildung und Gesundheitsprogramme für werdende Mütter und ihre Kinder statt“, erklärt Pater da Silva.
Im Jahr 2011 kehrte Pater Carlos da Silva nach Österreich zurück. Sein Wunsch war es, die Lateinamerikanische Basisgemeinde am Akkonplatz als Seelsorger zu begleiten, davor sollte er auf Wunsch der Provinzleitung ein Jahr lang in der Steyler Pfarre Marchtrenk in Oberösterreich mitarbeiten. „Aus einem wurden dann – aus verschiedenen Gründen – zehn Jahre!“ Seit 2023 lebt Pater da Silva im Missionshaus St. Gabriel. Er arbeitet als Krankenhausseelsorger im St. Josef-Krankenhaus der Salvatorianerinnen. Außerdem ist er SVD-Verantwortlicher für das Programm „Missionar:innen auf Zeit“ in Österreich und betreut Priester, die als Neulinge eine Pfarre übernehmen. Der Kontakt zur Lateinamerikanischen Gemeinden riss in den letzten 13 Jahren jedoch nie ab. Nun ist sein langgehegter Wunsch in Erfüllung gegangen, die Gemeinde als Priester spirituell zu begleiten.