„Seid Friedensstifter und Propheten der Hoffnung“

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01. Jul 2024

Papst Franziskus hat die Steyler Missionare dazu aufgerufen, als „Experten der Inkulturalität“ in einer verwundeten Welt Frieden, Hoffnung und Synodalität zu leben und sich besonders um Arme und Ausgegrenzte zu kümmern.

„Seid Friedensstifter und Propheten der Hoffnung“

Angesichts von Kriegen, Umweltzerstörung, Gewalt und fundamentalistischen Ideologien rief Papst Franziskus die Steyler Missionare auf, „Baumeister des Friedens" zu werden - mit Kreativität und ohne Angst vor Konflikten.„Lassen Sie uns den Frieden Christi zu allen bringen, besonders zu den Armen, zu den Migranten – sie leiden so sehr –, zu diskriminierten Frauen, Kindern, Ausgegrenzten", appellierte der Papst. Als „Experten der Interkulturalität“ könnten die Steyler Missionare zu einem Zeichen der Hoffnung für jede Kultur sein, betonte Papst Franziskus am 28.6.2024 bei einer Privataudienz für die Teilnehmer:innen am Generalkapitel der „Gesellschaft des Göttlichen Worte“ (SVD), das derzeit in Nemi bei Rom tagt.

Inmitten der Menschenmenge am Petersplatz waren die Steyler Missionare an ihren Namensschildern gut zu erkennen.
Inmitten der Menschenmenge am Petersplatz waren die Steyler Missionare an ihren Namensschildern gut zu erkennen.

Papst Franziskus ermutigte die Steyler Missionare, „Missionare der Synodalität“ zu sein und Synodalität in allen Aspekten ihres Lebens zu fördern. „Mission ist immer synodal“. Eine Kirche, die „hinausgeht“ sei offen für andere, sie sei eine „einladende und umarmende Gemeinschaft, in der der Herr lebt und der Geist aktiv ist“. Eine Kirche, die hinausgehe sei extrovertiert, während eine sektiererische Kirche introvertiert sei, so Papst Franziskus.
Schöpferische missionarische Aktivitäten entstünden aus der Liebe zum Wort Gottes. „Ihr seid in 79 Ländern tätig: Ihr seid dort, um das Evangelium zu verkünden und ‚das Reich Gottes in der Welt gegenwärtig zu machen‘ (Evangelii gaudium, 176). Dies geschieht - das wissen Sie sehr gut - in der Freude am Teilen und nicht in der Auferlegung von Pflichten“, unterstrich der Papst und sprach sich für gemeinschaftliches kreatives Handeln aus.

Gespannt auf die Worte des Papstes: Provinzial P. Christian Stranz SVD, P. Hans Weibel SVD (Provinzial Mexiko) und P. Franz Helm SVD (Koordinator EUROPA-Zone und Kapitel-Moderator)
Gespannt auf die Worte des Papstes: Provinzial P. Christian Stranz SVD, P. Hans Weibel SVD (Provinzial Mexiko) und P. Franz Helm SVD (Koordinator EUROPA-Zone und Kapitel-Moderator)

Im Hinblick auf den 150. Jahrestag der Gründung der SVD im Jahr 2025 forderte Papst Franziskus die Steyler Missionare auf, dankbar zu sein für Gottes unermessliche Liebe, „die euch dazu gebracht hat, in alle Teile der Welt zu gehen, um das Wort zu predigen und die Liebe Gottes zu verbreiten, Gemeinschaften zu bilden, den Armen zu dienen, Gerechtigkeit für die Menschen, Bildung und Befähigung zu suchen und für die Umwelt zu sorgen.“ Es liege an den heutigen Ordensmitgliedern dem Charisma des Ordensgründers Arnold Janssen zu folgen und darüber nachzudenken, wie die Freude über die Auferstehung Jesu heute kreativ weitergegeben werden könne.

Der Kapitel-Delegierte, P. Janvier Koutandji SVD, und Provinzial P. Christian Stranz SVD bei der Privataudienz in der Sala Clementina
Der Kapitel-Delegierte, P. Janvier Koutandji SVD, und Provinzial P. Christian Stranz SVD bei der Privataudienz in der Sala Clementina

Die Begegnung mit Papst Franziskus war für die Teilnehmer:innen am Generalkapitel ein besonders aufregendes und bewegendes Ereignis. Im Centro Ad Gentes herrschte schon früher als sonst rege Betriebsamkeit, da die Teilnehmer :innen an der Audienz bereits um 6:00 Uhr Früh Richtung Rom aufbrachen. Trotz des frühen Starts waren die Teilnehmer:innen voller Freude und Erwartungen, die Botschaft von Papst Franziskus zu hören und seinen Segen zu empfangen.
Inmitten der geschäftigen Menschenmenge auf dem Petersplatz waren die Steyler Missionare an ihren Namensschildern zu erkennen. Die Kapitulare und Gäste passierten die Sicherheitskontrollen und stiegen mehrere Treppen hinauf, um die Sala Clementina zu erreichen, in der die Audienz mit Papst Franziskus stattfand.
Dort hieß es zunächst einmal warten: Als die Platzanweiser Kopien der Rede des Papstes verteilten und die Fotografen ihre Plätze einnahmen, wuchs die Vorfreude. Papst Franziskus betrat die Kirche mit Hilfe eines Stocks und ging langsam zum päpstlichen Stuhl, wo er von der Versammlung mit Beifall empfangen wurde. Er hielt seine Ansprache auf Italienisch, seine Stimme war manchmal leise und schwierig zu hören, doch seine Botschaft hallte tief nach. Oft wich er von seinem Text ab, um persönliche Bemerkungen hinzuzufügen.
Im Anschluss an die Botschaft des Papstes richtete Generalsuperior P. Paulus Budi Kleden SVD einen offiziellen Gruß an das Kirchenoberhaupt. Anschließend wurden dem Papst Geschenke übergeben. Darunter eine Publikation, in der verschiedene Initiativen als Antwort auf die Aktionsplattform Laudato Si aus den vier Zonen vorgestellt wurden. Der Generalsuperior überreichte Papst Franziskus auch das Namensschild des Kapitels, was von den Audienzteilnehmern mit stürmischem Beifall quittiert wurde.
Am Ende der Audienz traten die Teilnehmer:innen einzeln vor, um die Hand des Papstes zu schütteln, seinen Segen zu empfangen und einen Rosenkranz entgegenzunehmen. Die Emotionen der Teilnehmer:innen waren spürbar, einige brachten Geschenke mit und unterhielten sich kurz mit dem Papst.

Jubel und Applaus brandeten auf, als Papst Franziskus den Audienzsaal verließ.
Jubel und Applaus brandeten auf, als Papst Franziskus den Audienzsaal verließ.

Quellen: https://svdcuria.org, Vatican News, Kathpress
Fotos: SVD Generalate Media Department, Franz Helm SVD, Christian Stranz SVD

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