P. Bernard Dessibourg SVD (1935 - 2024)

AT

09. Okt 2024

Im Glauben an die Auferstehung starb P. Bernard Dessibourg SVD am 8. Oktober 2024 in St. Gabriel

P. Bernard Dessibourg SVD (1935 - 2024)

Bernard wurde am 6. Dezember 1935 als viertes Kind von Leon und Catharina Dessibourg in Rorschach am Bodensee im Bistum St. Gallen in der Schweiz geboren, wo er mit zwei Schwestern und zwei Brüdern aufwuchs. „Als Kind habe ich am See nicht nur gefischt, ich wurde auch ‚gefischt‘ - von Bruder Goar Seiterle SVD.“ Dieser weckte in ihm den Wunsch, Missionar zu werden. So kam er ins Steyler Gymnasium Marienburg in Rheineck und schloss sein Studium mit der Matura im Stiftsgymnasium Einsiedeln ab. Danach trat er 1955 ins Noviziat in St. Gabriel ein und absolvierte anschließend dort auch das Philosophiestudium. Das Theologiestudium schloss er in St. Augustin bei Bonn ab. Die Priesterweihe empfing er am 6. April 1963 in St. Gabriel. Er wollte als Missionar in den Kongo gehen, doch es kam anders.

Generalsuperior P. Heinrich Heekeren SVD schrieb Bernard zum Silbernen Priesterjubiläum:
„Nach dem gewöhnlichen Weg zum Weihealtar wurde Dein Wert als Ordensmann bald geprüft. Statt der Erstbestimmung für eine Mission auf einem anderen Kontinent und in einer fremden Kultur glaubten Deine Oberen, dass sie Dich um eine Arbeit im Rahmen der Erziehung unseres Ordens-nachwuchses in einer unserer Ausbildungsstätten im deutschen Sprachraum bitten könnten. So kam es, dass Du zwei weitere Jahre Theologie an der Gregoriana in Rom gehört hast. Danach führte Dein Weg als mein Nachfolger im Amt als Sozius des Klerikernovizenmeisters nach St. Augustin. Schon nach einem Jahr baten Dich Deine Oberen, für die gleiche Aufgabe nach St. Gabriel zu überzusiedeln.
Damals begannen stürmische Jahre für unsere Erziehungshäuser in Europa. Tiefgreifende Verände-rungen in der westlichen Gesellschaft und auch in der Kirche warfen lange Schatten über den Einsatz unserer Mitbrüder in Erziehung und Berufungspastoral. Auch in Österreich wurden die Erfolge früherer Jahre trotz des hingabevollen Einsatzes der dort tätigen Mitbrüder komplizierter und geringer. Es brauchte eine himmlische Geduld sowohl mit den jungen Menschen auf dem Weg zum Missionsberuf in unserer Gesellschaft, wie auch mit so manchem „besserwissenden“ Mitbruder, der als Außenstehender und an der Erziehungsaufgabe nicht direkt Beteiligter mit dem Mund natürlich leichten Zugang zu Patentlösungen hatte. Das war nicht immer leicht für einen Mitbruder Deines Temperaments, in dessen Adern eher das Blut eines Propheten pulsiert.“

In diesen wertschätzenden Worten drückt der damalige Generalsuperior unserem Mitbruder Bernard seine besondere Anerkennung und den aufrichtigen Dank für seinen Einsatz in schwerer Zeit aus.
Danach gehörte viele Jahre die Exerzitienarbeit zu seinem Apostolat, das er in unzähligen Kursen für Schwestern, Priester, Mitbrüder und engagierte Laien als wortgewaltiger, temperamentvoller und sehr belesener Begleiter verwirklichte. Das Wort Gottes war für ihn stets Grundlage und Leitlinie.
Schließlich war er fünf Jahre lang Seelsorger bei den Barmherzigen Schwestern in Laab im Walde. Als er merkte, dass die Kräfte nachließen, übersiedelte er ins Freinademetzheim von St. Gabriel, wo er für die Pflege durch die Schwestern, Mitbrüder und Mitarbeiterinnen sehr dankbar war. Am letzten Erntedanksonntag meinte er noch, dass er jetzt bald selber Erntedank feiern werde. So schrieb er am Ende seines Lebenslaufes: „Das möchte ich auch einmal sagen können! Nach meines Lebens Lauf. Das wäre ein Lebenslauf. Gewesen! Nein: EIN LAUF HINEIN INS LEBEN, IN D A S LEBEN.“
Am Freitag, dem 18. Oktober 2024, feiern wir um 14.00 Uhr in der Heilig-Geist-Kirche von St. Gabriel den Auferstehungsgottesdienst für P. Bernard Dessibourg und geleiten ihn anschließend zum Friedhof des Missionshauses.

Rektor P. Franz Pilz SVD

Parte P. Dessibourg SVD

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