Uns neu verbinden und füreinander Sorge tragen

Hier vor dem Musikverein ist heute der Treffpunkt von Religions for Future zum weltweiten Klimastreik. Wir sind eine Plattform, die Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Religionsgemeinschaften verbindet. Gemeinsam unterstützen wir die Forderungen von Fridays for Future und anderen Umweltbewegungen, die sich für eine Eindämmung der Erderwärmung einsetzen.
Angehörige verschiedener Religionen sind wir. Das Wort „Religion“ kommt vom Lateinischen „Re-Ligere“. Es meint: Wieder verbinden, oder rückbinden. Viele Religionen glauben daran, dass der Kosmos und auch unser Planet Erde von Gott geschaffen wurde. Viele verbinden damit die Ansicht, dass die Erde letztlich Gott gehört, dass sie uns nur geliehen ist. Sie ist uns anvertraut, um dafür Sorge zu tragen. Praktisch alle Religionen lehren die Achtsamkeit im Umgang mit der Erde. Wohin es führt, wenn diese Achtsamkeit verloren geht und stattdessen die Natur rücksichtslos ausgebeutet wird, haben wir letzte Woche erfahren. Unwetter und lebensbedrohende Zerstörung haben unser Land heimgesucht. Viele Menschen haben Hab und Gut verloren, ja auch Tote sind zu beklagen.
Re-Ligere. Uns neu verbinden mit allen Geschöpfen, und füreinander Sorge tragen. Für die Flüsse, die Böden, die Wälder, die vom Aussterben bedrohten Arten. Für alle Lebewesen Sorge tragen. Und für die Erdatmosphäre! Das ist unser Anliegen, und das fordern wir auch ein von der Politik, der Wirtschaft, ja allen Verantwortlichen in der Gesellschaft. Dazu rufen wir auf vor den kommenden Wahlen. Klimaschutz muss endlich politische Priorität werden, und Klimawandelleugner dürfen nicht an die Macht kommen!
Am Musikvereinsplatz hoffen wir auf eine Symphonie, ein Miteinander vieler Stimmen und Instrumente für den Klimaschutz. Und wir wollen uns gemeinsam dafür einsetzen. Demokratie wählen! Klima retten! Eine Welt gewinnen!
Möge Gott uns dabei helfen!"
P. Dr. Franz Helm SVD
Steyler Missionar, engagiert bei Religions for Future