Einsatz gegen den Klimawandel: Wählt das Leben!

AT

14. Aug 2024

In der Schöpfungszeit laden die Steyler Missionare zu einer Vielzahl von Veranstaltungen. Der Opfer der Erderwärmung wird mit einem Stationengottesdienst entlang der OMV- Raffinerie Schwechat gedacht.

Schöpfungszeit 2024

Die Steyler Missonare lassen in ihrem Engagement gegen den Klimawandel nicht nach. Sie möchten heuer die Schöpfungszeit zum Anlass für ein Gedenken und Betrauern der Opfer der Erderhitzung nehmen. Die Ordensgemeinschaft lädt am Samstag, 14. September 2024, zu einem Stationengottesdienst der Trauer und Klage mit dem Titel „Nicht so laut vor Jericho…“ bei der OMV-Raffinerie Schwechat. Treffpunkt für den Weg-Gottesdienst ist um 15.15 Uhr der Bahnhof Mannswörth. Anschließend bewegt sich der Zug entlang der Danubiastraße.
„Wir planen, der Opfer zu gedenken und für sie zu beten und zugleich Gott zu bitten, dass die so dringende Änderung unserer Lebensweise und der Umbau unseres Wirtschaftens gelingen möge. Bei all dem sehen wir uns selbst als Teil des Problems, denn wir alle sind derzeit von fossilen Energieträgern und Rohstoffen abhängig“, betont P. Franz Helm SVD, der den Gottesdienst mit dem Team für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung (GFS) der Steyler Missionare gestaltet hat.
Zu den Opfern der Erderwärmung zählen die Steyler Missionare die zunehmende Zahl jener, die durch die Extrem-Wetterereignisse Leben und Hab und Gut verlieren, genauso wie die vielen Pflanzen- und Tierarten, die sich an die rasche Klimaveränderung nicht anpassen können und aussterben.
Die international tätige katholische Ordensgemeinschaft hat vor allem auch das Schicksal der vielen Millionen Menschen in den Ländern des globalen Südens im Blick. Diese tragen kaum zum Ausstoß von Treibhausgasen bei, leiden aber massiv unter den verschiedenen Auswirkungen des Klimawandels: Anstieg des Meeresspiegels und daraus folgend Verlust des Lebensraumes, Versalzung von Böden, häufigere und heftigere Extremwetterereignisse wie Taifune, Murenabgänge oder Dürren, etc. „Wir Steyler Missionare denken auch an die zukünftigen Generationen, deren Lebensraum durch unser 'fossiles Zeitalter' zunehmend zerstört wird“, erklärt P. Franz Helm.

Der Stationengottesdienst im Gedenken an die Opfer der Erderhitzung wird entlang der OMV-Raffinerie in Schwechat abgehalten.
Der Stationengottesdienst im Gedenken an die Opfer der Erderhitzung wird entlang der OMV-Raffinerie in Schwechat abgehalten.

Zahlreiche Veranstaltungen in der Schöpfungszeit

Die christlichen Kirchen begehen alljährlich vom 1. September bis zum 4. Oktober die „Schöpfungszeit“. Sie soll helfen, jene „ökologische Bekehrung“ zu vollziehen, zu der Papst Franziskus im Jahr 2015 in seiner Enzyklika „Laudato Si“ aufgerufen hat. „Wie können wir einen nachhaltigen Lebensstil fördern und vor allem auch eine Wirtschaftsform entwickeln, die das Leben bewahrt und schützt und nicht schädigt oder gar zerstört?“, fasst Pater Helm zusammen, worum es bei der ökologischen Bekehrung geht. Gedankenanstöße und Impulse dazu geben die Steyler Missionare in der Schöpfungszeit bei einer Reihe von Gottesdiensten und Veranstaltungen in der Erzdiözese Wien.
Am Sonntag, 1. September, um 10 Uhr gestaltet das GFS-Team in der Kirche St. Johann Evangelist am Keplerplatz (1100 Wien) die Festmesse zum Weltgebetstag für die Bewahrung der Schöpfung.
Wort Gottes Feiern zur Schöpfungszeit finden am Montag, 2. September, und Montag, 7. Oktober, jeweils um 18 Uhr, in der Heilig-Geist-Kirche von St. Gabriel (Gabrielerstraße 171, 2344 Maria Enzersdorf) statt. Gestaltet werden sie von P. Georg Ziselsberger SVD und Br. Emanuel Huemer SVD.
Am Sonntag, 15. September, laden die Steyler Missionare von 14.30 bis 17.30 Uhr zu einem Einkehrnachmittag zum Thema „Wählt das Leben! – Schöpfungsverantwortung als spirituelle Lebenshaltung" nach St. Gabriel. Anmeldungen sind bis 8. September bei P. Franz Helm SVD (T: 0664/913 1854, E-Mail: helm@steyler.eu) möglich.
Indigene Völker zeigen, wie das Leben im Einklang mit der Natur möglich ist. Gleichzeitig sind sie von den Auswirkungen des Klimawandels besonders bedroht. Bei einem Begegnungsabend am Dienstag, 17. September, um 19.30 Uhr erzählt der Bolivianer Jorge Ramos vom Leben der Aymara in Bolivien. Der Vortrag findet in der Krypta des Missionshauses St. Gabriel statt. Bereits um 18.30 Uhr besteht die Möglichkeit, die Ausstellung „Völkersterben?! – Nein, wir leben!!!“ zu besuchen.
Vertreter der Steyler Missionare werden am 20. September auch an der zentralen Demonstration in Wien zum weltweiten Klimastreik teilnehmen.
Zu einem Erntedank-Gottesdienst im Zeichen der Klimakrise laden die Steyler Missionare am Sonntag, 6. Oktober, um 9 Uhr in die Heilig-Geist-Kirche von St. Gabriel.

Erntedankmesse in St. Gabriel
Erntedankmesse in St. Gabriel

Öko-soziales Engagement in Ordenskonstitutionen und Leitbild

Der Einsatz für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung ist weltweit ein wichtiger Teil der Arbeit der „Gesellschaft des Göttlichen Wortes“. Beim kürzlich zu Ende gegangenen 19. Generalkapitel der SVD wurde das öko-soziale Engagement sogar in den Ordens-Konstitutionen verankert.
Auch in der Mitteleuropäischen Provinz sieht man eine besondere Verantwortung in diesem Bereich. So heißt es im neuen Leitbild der Provinz: „Durch den Schmerz von Mutter Erde und das Leiden unserer Mitgeschöpfe, besonders unserer Geschwister am Rande der Gesellschaft, werden wir wachgerüttelt. Darin sehen wir die stete Herausforderung, zur eigenen Umkehr aufzubrechen. So werden prophetischer Widerstand, ökologische Umkehr und nachhaltiges Leben für uns zu grundlegenden Prinzipien.“

Fotos: © Franz Helm SVD

Datenschutzhinweis

Diese Webseite nutzt externe Komponenten, wie z.B. Facebook und Youtube welche dazu genutzt werden können, Daten über Ihr Verhalten zu sammeln. Datenschutzinformationen