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12. Mai 2025
Dank für Schutz vor Lärm und Verkehrsbelastung: Die Steyler Missionare luden an einem ungewöhnlichen Ort zu einer Marienfeier ein.

Maiandachten zu Ehren der Gottesmutter Maria haben in der katholischen Kirche eine lange Tradition. Die Steyler Missionare in St. Gabriel wollten der besonderen Form der Marienverehrung eine aktuelle Bedeutung geben. Am Freitag, 9. Mai 2025, feierten die Steyler Missionare eine Maiandacht an der Lärmschutzwand in Wiener Neudorf.
„Die Symbolgestalt der Schutzmantelmadonna, die angerufen wird in Not und Gefahr, hat uns zum Nachdenken über Lärm und Schadstoffe inspiriert, die der motorisierte Verkehr erzeugt“, erklärte P. Franz Helm SVD, einer der Organisatoren. Auf der Südautobahn rollt durch das Ortsgebiet von Wiener Neudorf tagtäglich eine enorme Verkehrslawine. Seit Jänner 2025 gilt bei Wiener Neudorf Tempo 80. Die Geschwindigkeitsbeschränkung soll zusammen mit der 13 Meter hohen Lärmschutzwand – der höchsten Österreichs – die Anrainer vor der Verkehrsbelastung schützen.
„Bei der Maiandacht haben wir für erreichte Schutzmaßnahmen wie Lärmschutz und Tempo-Beschränkung auf 80 km/h gedankt. Und um den Segen Gottes gebeten für den weiteren Einsatz für Umweltschutz und Klimagerechtigkeit“, so Pater Helm.
Die Maiandacht wurde von P. Franz Helm SVD, Br. Emanuel Huemer SVD, P. Francis Bakilatob SVD, dem Wiener Neudorfer Pfarrvikar P. Josef Denkmayr SVD und Mitgliedern der Pfarrgemeinde Wiener Neudorf mit Texten aus der Bibel, Gebeten und Marienliedern gestaltet. Der Wiener Neudorfer Bürgermeister Herbert Janschka – er ist selbst Anrainer - sprach Grußworte und berichtete über den jahrzehntelangen Kampf für die Geschwindigkeitsbeschränkung.


„Wir wollten zeigen, dass es auch gelungene Beispiele für Verbesserungen im Bereich Umwelt und Ökologie gibt“, sagte Br. Emanuel Huemer SVD vom Team „Gerechtigkeit, Friede und Bewahrung der Schöpfung“ der Steyler Missionare zu den Beweggründen für die Mainandacht an diesem ungewöhnlichen Ort. „Maria wird in der religiösen Kunst oft als ‚Schutzmantelmadonna‘ dargestellt, unter deren ‚Schutz und Schirm‘ die Menschen Zuflucht vor verschiedenen Gefahren finden“, erläuterte Huemer. „Wir haben uns gefragt: Wo brauchen wir heute Schutz? Was schützt uns?“
Den Steyler Missionaren, die heuer ihr 150-Jahr-Jubiläum feiern, ist das ökosoziale Engagement weltweit ein besonderes Anliegen. Der Einsatz der „Gesellschaft des Göttlichen Wortes“ im Bereich Schöpfungsverantwortung ist seit dem letzten Generalkapitel im Sommer 2024 auch in den Ordensregeln verankert.

Fotos: Franz Helm SVD; Gemälde: Lotte Berger-Maringer: Schutzmantelmadonna Öl auf Leinwand, Franz-von-Assisi-Kirche in Wien