Konfliktkultur für ein gutes Miteinander

AT

16. Jan 2025

Mit der Provinzversammlung im Missionshaus St. Gabriel starteten die Steyler Missionare in der Mitteleuropäischen Provinz ins Jubiläumsjahr 2025.

Konfliktkultur für ein gutes Miteinander

Rund 60 Patres und Brüder aus den Niederlassungen und Pfarren in Österreich, Kroatien, der Schweiz und Frankreich waren der Einladung von Provinzial P. Christian Stranz SVD gefolgt und im Missionshaus St. Gabriel von 12. Bis 14. Jänner 2025 zur Provinzversammlung zusammengekommen.
Im Zentrum der Provinzversammlung stand diesmal ein Workshop zum Thema „Kommunikation und Umgang mit Konflikten“. „Es war ein Thema, das am Ende der letztjährigen Provinzversammlung bei einer Sammlung von Dingen, die der Leitung „mitgegeben“ werden sollten, öfters genannt wurde“, berichtet Provinzial Christian Stranz. Über persönliche Kontakte konnte das erfahrene Trainer-Paar Elisabeth und Paul Forstreiter dafür gewonnen werden, die gemeinsam seit Jahren die Firma „Forstreiter Consulting“ leiten. Es ging um Feedback- und Konfliktkultur, die vier Grundtypen der Charaktere nach Hippokrates, sowie die Regeln der gewaltfreien Kommunikation, um Werkzeuge für ein gutes Miteinander zu lernen.

Provinzial P. Christian Stranz SVD führte durch das Programm der Provinzversammlung.
Provinzial P. Christian Stranz SVD führte durch das Programm der Provinzversammlung.
Br. Emanuel Huemer SVD berichtete über die Arbeit des Teams "Gerechtigkeit, Friede, Bewahrung der Schöpfung".
Br. Emanuel Huemer SVD berichtete über die Arbeit des Teams "Gerechtigkeit, Friede, Bewahrung der Schöpfung".
Rund 60 Mitbrüder aus den Niederlassungen in Österreich, Kroatien, Paris und der Schweiz nahmen teil.
Rund 60 Mitbrüder aus den Niederlassungen in Österreich, Kroatien, Paris und der Schweiz nahmen teil.
P. Franz Helm SVD: Das Thema Klimagerechtigkeit ist Auftrag und Chance für die Pastoral.
P. Franz Helm SVD: Das Thema Klimagerechtigkeit ist Auftrag und Chance für die Pastoral.

Thema Klimagerechtigkeit für die Pastoral nützen

Am zweiten Tag der Provinzversammlung standen Berichte und Informationen des Provinzials, der Provinzökonomin Petra Lapinski, des Missionsprokurators Stephan Dähler und der Distriktoberen auf dem Programm. Provinzial Christian Stranz berichtete u.a. über wesentliche Punkte und Ergebnisse des Generalkapitels, das im Sommer 2024 in Nemi bei Rom stattgefunden hatte.
In einem weiteren Programmpunkt gaben Br. Emanuel Huemer SVD und P. Franz Helm SVD einen Einblick in die Arbeit des Teams „Gerechtigkeit, Friede, Bewahrung der Schöpfung- GFS“, zu dem auch P. Georg Ziselsberger SVD gehört. Das Team, so Emanuel Huemer – er ist der GFS-Koordinator der Mitteleuropäischen Provinz – habe sich dafür entschieden, den Fokus seines Engagements auf das Thema „Klimagerechtigkeit“ zu legen. In der Schöpfungszeit 2024 wurden von den Mitgliedern des Teams eine Reihe von spirituellen Impulsen, Gottesdiensten und anderen Veranstaltungen angeboten. Als Beispiel führte Emanuel den Stationen-Gottesdienst vor der OMV-Raffinerie in Schwechat an. „Die Klimaveränderung wird die Welt in den nächsten Jahren massiv beschäftigen. Es ist ein Thema, dem wir uns pastoral stellen müssen“, erklärte Franz Helm. „Es geht darum, Menschen, die etwas verändern wollen, Räume zu öffnen und ihnen die Möglichkeit zu geben, ihre Trauer und Klage ausdrücken zu öffnen.“ Viele Menschen wüssten nichts von der Umweltenzyklika ‚Laudato Si‘ oder dass die Steyler Missionare im Bereich GFS aktiv sind.
Das GFS-Team ist gerne bereit zu Vorträgen, Einkehrtage usw. in Pfarrgemeinden zu kommen.

Eucharistiefeier zum Abschluss der Provinzversammlung in der Krypta des Missionshauses St. Gabriel
Eucharistiefeier zum Abschluss der Provinzversammlung in der Krypta des Missionshauses St. Gabriel

Die Menschwerdung Gottes ernst nehmen

Eine Eucharistiefeier, die inhaltlich schon dem Gedenktag des Heiligen Arnold Janssen am kommenden Tag, dem 15. Jänner, gewidmet war, beschloss den offiziellen Teil der Provinzversammlung. Als Evangelium wählte der Provinzial Christian Stranz deshalb den Johannesprolog, den Arnold Janssen in seinem Elternhaus kennengelernt hatte und der ihn so prägte, dass er seine Ordensgemeinschaft nach dem Göttlichen Wort benannte.
In seiner Predigt wies Pater Stranz darauf hin, dass das Geheimnis der Menschwerdung Christi, wenn man es konsequent bis zum Ende durchdenkt, bedeute, dass das Wort „sich säkularisiert“ habe, und dass es keine Grenzlinie mehr gebe zwischen geistlich und weltlich, keine Gräben zwischen religiösem und weltlichem Leben“, betonte Stranz.
Viele Menschen würden Gottes Nähe in der Natur spüren, auf einem Berggipfel oder beim Sonnenuntergang am Meer. Kaum einer habe aber eine Gotteserfahrung, wenn er z.B. über den Keplerplatz in Wien-Favoriten gehe, auf dem Obdachlosigkeit, Drogenprobleme und Kriminalität zu finden seien. „Wenn wir die Menschwerdung Gottes ernst nehmen, dann können wir auch an einem Ort wie diesem Gott entdecken“, so der Provinzial der Steyler Missionare. „Gott kann an jedem Ort, in jeder Kultur gefunden werden.“ Gott habe Inter-esse an den Menschen gezeigt, er wollte mitten unter ihnen sein. „Als Missionare des Göttlichen Wortes sind auch wir gerufen Interesse an den Menschen zu haben!“
Für Gespräche und Begegnungen zwischen den Mitbrüdern gab es bei der Provinzversammlung ebenfalls Platz. Beim Gebet und beim Gottesdienstfeiern, aber auch bei den gemeinsamen Mahlzeiten und beim gemütlichen Beisammensein wurden das Miteinander und die Gemeinschaft gestärkt. Die Tagung fand im GABRIUM statt, dessen Küchencrew für das leibliche Wohl der Teilnehmer sorgte.

Bildergalerie Provinzversammlung

Fotos: Ursula Mauritz

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