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24. Feb 2025
Der Steyler Freundeskreis in Österreich beschäftigte sich bei seiner jüngsten Zusammenkunft mit dem Missionsverständnis der Steyler und Projekten der Missionsprokur.
Rund 35 Steyler Freundinnen und Freunde konnte P. Hans Ettl SVD Ende Jänner in der Pfarrkirche „Zum Heiligen Geist“ in Maria Enzersdorf/Südstadt zum Treffen des Steyler Freundeskreises begrüßen. Sein Mitbruder P. Elmar Pitterle SVD – seit 2013 Pfarrer der Pfarre Maria Enzersdorf-Zum Heiligen Geist hieß die Teilnehmer herzlich willkommen und gab einen kurzen Überblick über die historische Entwicklung und die Aktivitäten und Angebote der Pfarre, in der neben ihm auch P. Michael Kreuzer SVD als Kaplan tätig ist.
Im ersten Teil des Treffens machte P. Franz Helm SVD die Teilnehmer mit der Entwicklung des Missionsverständnisses der Steyler Missionare vertraut. Das Missionsverständnis und somit die Arbeit der Steyler Missionare seien in erster Linie darauf ausgerichtet, dort tätig zu sein, wo das Evangelium nicht oder nur ungenügend verkündet wird. Ausgehend von den Missionsmotiven des 19. Jahrhunderts verwies der Missionswissenschaftler in seinem Vortrag auf die Definition und Interpretation des Missionsbegriffes bei den jeweiligen Generalkapiteln der „Gesellschaft des Göttlichen Wortes“. So sprach das Generalkapitel im Jahr 2000 von Mission als Dialog. Die spezifische missionarische Berufung der Steyler Missionare wurde mit dem Begriff „prophetischer Dialog“ definiert.
Pater Helm berichtete auch von den Beratungen und Beschlüssen des letzten Generalkapitels im Sommer 2024. Es stand unter dem Generalthema „Euer Licht soll vor den Menschen leuchten: Treue und kreative Jünger in einer verwundeten Welt“. Die Steyler Missionare verpflichteten sich dort dazu, den Wunden in der Gesellschaft mit Mitgefühl und konkreten Taten zu begegnen und Gerechtigkeit, Frieden und Versöhnung zu fördern. Außerdem wurde beim Generalkapitel 2024 beschlossen, das ökosoziale Engagement in den Ordens-Konstitutionen festzuschreiben.
Im Anschluss an den Vortrag von Pater Franz Helm und einer Pause mit Kaffee und Kuchen gab Cornelia Faustmann einen Einblick in die Tätigkeit der Missionsprokur St. Gabriel International und stellte konkrete Projekte vor. Die Missionsprokur sehe sich als Schnittstelle zur Unterstützung von Projekten der Steyler Missionsschwestern und Missionare. Wie die Projektverantwortliche der Missionsprokur betonte, seien Diversität und Inklusion zentrale Faktoren in der Projektauswahl. Die Projekte sind vor allem in den Bereichen Bildung, Ernährung, Gemeinschaft/Soziales, Kinder- und Frauenförderung angesiedelt. 2023 betrugen die Projektmittel 2,1 Millionen Euro.
Anhand einer reich bebilderten Präsentation berichtete Cornelia Faustmann von ihrer Reise in die afrikanischen Staaten Togo und Benin, wo sie Steyler Projekte besuchte. In Togo werden zum Beispiel Frauen dabei unterstützt, mit Näharbeiten, Tierzucht und Kleinhandel ein eigenständiges Leben aufzubauen, um ihre Familien zu versorgen. In einem weiteren von Cornelia Faustmann besuchten Projekt geht es um Aufforstung in Togo. Mit Spenden der Missionsprokur werden Baumsetzlinge angeschafft, die von den Menschen in acht Steyler Pfarren ausgesetzt und gepflegt werden.
Zum Abschluss des Treffens spazierten die Teilnehmer von der Südstadt ins Missionshaus St. Gabriel, wo sie zur Vesper und dem Abendessen der Hausgemeinschaft eingeladen waren.