34. Sonntag im Jahreskreis - Christkönig (H)

Liturgische Bausteine

Ein Fest, das Mut machen will

1. Lesung: Dan 7,2a.13b-14
2. Lesung: Offb 1,5b-8
Evangelium: Joh 18,33b-37
Zum Kantillieren des Evangeliums: www.stuerber.de

Liturgischer Gruß

Jesus Christus, der gekommen ist, um uns die Wahrheit vom Vater zu bringen, sei mit euch.

Einleitung

Die großen Feste des Kirchenjahrs sind verbunden mit allerlei Bräuchen, die zu diesen Festen gehören. Denken wir an Advent, Weihnachten und Ostern, an Sankt Martin und Nikolaus, Allerheiligen und Erntedank.

Als ich nach Bräuchen unter dem Namen Christkönigsfest, das letzte Hochfest im Kirchenjahr, suchte, da fand ich ganz ernüchternd den Satz: Das Fest habe keine Bräuche. Es sei ein Ideen-Fest, also nicht verwurzelt in Volksbräuchen oder persönlicher Verbundenheit.

Als das Fest Christkönig vor rund 95 Jahren eingeführt wurde, steckte für Papst Pius XI. die Idee dahinter, gegen die zerstörerischen Kräfte von Bolschewismus und anderen Zeitströmungen ein Zeichen zu setzen.

Das Fest entstand in einer Zeit nach dem Ersten Weltkrieg (1925), in der Könige in den meisten Ländern Europas ausgedient hatten. Ihre Autorität und Kraft für eine Regentschaft zum Wohl und Zusammenhalt von Völkern und Staaten war verbraucht und ausgehöhlt. Das damals neue Fest ohne Bräuche sollte eine Antwort auf die tiefe Sehnsucht der Menschen nach weltweiter Verständigung und Frieden sein. Und es sollte vor allem eine Zusicherung sein, dass es königliche Macht gibt, die aber in Christus ganz anders in Erscheinung tritt als im Handeln weltlicher Herrscher.

Was den wahren Inhalt dieses Festes ausmacht, das hören wir heute in der 2. Lesung. Nach unserem Glauben ist Christus der einzig wirkliche Herr und Gebieter der ganzen Schöpfung: in ihm wurde alles erschaffen und in ihm wird alles seine Erfüllung finden. Das Evangelium zeigt uns, dass seine Herrschaft nicht mit Gewalt und Macht die Welt zum Heile führen will, sondern auf dem Weg des Friedens und der Gerechtigkeit, wie es in der heutigen Präfation dargestellt wird.

Kyrie

Herr Jesus Christus,
• du hast uns die Wahrheit des Vaters offenbart: Herr, erbarme dich.
• Du hast uns die Liebe des Vaters gebracht: Christus, erbarme dich.
• Du willst, dass wir diese Liebe weitergeben: Herr, erbarme dich.

Tagesgebet

Gott, unser Vater, dein Sohn, erhoben zu deiner Rechten, ist das Alpha und das Omega, der Anfang und das Ende. Wehre allen zerstörerischen Mächten, entreiße uns der Finsternis und führe uns in das Reich der Gerechtigkeit, Jesus Christus, deinen Sohn und unsern Bruder, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und wirkt in Ewigkeit.

Fürbitten

Lasset uns beten zu Jesus Christus, dem König der Könige.

  • Erwecke in deiner Kirche geisterfüllte Menschen, die deine Wahrheit verkünden und beispielhaft leben. Christus, du König der Herrlichkeit, A: wir bitten dich, erhöre uns.
  • Erleuchte alle Christen, dass sie dich in den Zeichen der Zeit erkennen und treu zu dir stehen.
  • Schenke unseren Gemeinden eine Gesinnung, durch die alle die Schönheit und Freiheit deines Königtums erfahren können und Zeugnis geben für dein Reich.
  • Gib allen Notleidenden und Verzweifelten, vor allem den Opfern von Naturkatastrophen, verständnisvolle Menschen, die ihnen helfen, wieder festen Boden zu finden.
  • Lass all unsere Verstorbenen teilnehmen am Hochzeitsmahl in deinem Reich.

Darum bitten wir dich, Herr, unser Gott, jetzt und für ewige Zeiten.

Gabengebet

Vater im Himmel, mit unseren Gaben treten wir vor dich; sie sind Zeichen unserer Bereitschaft, deinen Willen zu erfüllen. Wir bitten dich: Nimm uns an in der Tischgemeinschaft deines Sohnes, heute und in Ewigkeit.

Hochgebet – „Jesus leidet mit den Menschen“

Nach der Präfation fährt der Zelebrant fort.

Ja, heilig bist du großer Gott.
Wir danken dir für deinen Sohn.
Er ist Mensch geworden wie wir,
eingeklemmt zwischen Geburt und Tod,
zermürbenden Mächten ausgesetzt,
im Kampf mit denen,
welche die Lüge lieben,
umgeben von Menschen,
die ihn kaum verstanden,
geschunden, gequält und gekreuzigt:
Jesus von Nazaret.
V/A: Aus deinem Opfer
wird unser Opfer.

Er lebte im Zwiespalt,
versucht und verlassen;
er ist zugrunde gegangen
mit der Frage: Warum?
Seine Antwort ermutigt uns zum Leben.
Er hat sein Wort gegeben,
das die Angst vertreibt,
das vom Zweifel befreit
und das Hoffnung ermöglicht.
A: Aus deinem Opfer ...

Er war,
wo Menschen kämpften und litten,
wo Menschen ihre Hoffnung nicht aufgaben,
wo sich Arme, Entrechtete, Unnütze trafen.
Er war mitten unter Fremden und Feinden.
Er litt an der Lüge und an der Falschheit.
Er blieb bei der Wahrheit
und sah in der Liebe
den Ausweis des Glaubens.
A: Aus deinem Opfer ...

Deshalb gedenken wir seines Todes
und seiner Auferstehung.

Vater, wir bitten dich,
dein Heiliger Geist lasse jetzt Brot und Wein
zu Fleisch + und Blut Jesu werden.

Bei seinem letzten Abendmahl
sprach Jesus Worte,
die seine Freunde nicht vergessen konnten.
Er nahm Brot in seine Hände,
brach es und sagte:

NEHMET UND ESSET ALLE DAVON:
DAS IST MEIN LEIB,
DER FÜR EUCH HINGEGEBEN WIRD.

Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch,
dankte wiederum, reichte ihn den Seinen
und sprach:

NEHMET UND TRINKET ALLE DARAUS:
DAS IST DER KELCH
DES IMMERWÄHRENDEN BUNDES,
MEIN BLUT, DAS FÜR EUCH
UND FÜR ALLE VERGOSSEN WIRD
ZUR VERGEBUNG DER SÜNDEN.
TUT DIES ZU MEINEM GEDÄCHTNIS.

Das ist und bleibt
ein Geheimnis des Glaubens!
A: Wir preisen deinen Tod,
wir glauben, dass du lebst.
Wir hoffen, dass du kommst
zum Heil der Welt.
Komm, o Herr! Bleib bei uns!
Komm, o Herr, Leben der Welt.

Eine Verheißung durchzieht unser Leben:
Jesu Geist macht uns bereit,
immer neu zu anderen Ufern aufzubrechen.

Er gibt uns Vertrauen,
selbst Unmögliches zu versuchen,
wachsam zu bleiben,
die Wahrheit zu sagen,
ein geknicktes Rohr nicht zu brechen,
einen glimmenden Docht
nicht zu löschen,
Getretene aufzurichten,
Geschundene nicht allein zu lassen,
Stummen ein Mund,
Tauben ein Ohr,
allen alles zu werden.
A: Aus deinem Opfer ...

Guter Gott, wir bitten dich für uns,
für unsere Kirche,
für den Papst Franziskus,
für unseren Bischof N.
und für alle Menschen auf dieser Welt:
Lass uns wie Jesus eintreten
für Recht und Gerechtigkeit.
Die Kirche soll
ein deutliches Zeichen setzen
und sich auf die Seite jener schlagen,
die unter dem Bösen
in dieser Welt leiden.

Wir gedenken all der Menschen,
die wir geliebt haben
und die gestorben sind,
sowie all jener,
die geschunden und gefoltert werden:
Sei du mit ihnen
und lass den Schrei nach Gerechtigkeit
nicht ungehört verhallen.
(Hier kann der Verstorbenen gedacht werden.)

Zusammen mit der Gottesmutter Maria
und allen Heiligen loben und preisen wir dich.
Doxologie

Quelle unbekannt

Einleitung zum Vaterunser

Ermutigt zum Gebet und mit den Worten unseres Herrn, lasst uns alle Anliegen dieser Welt zusammenfassen und gemeinsam beten: Vater unser im Himmel, …

Einleitung zum Friedensgebet

Unsere verstopften Ohren und unsere erblindeten Augen nehmen nicht wahr, was uns zum Frieden dient und zur Einheit unter den Völkern beiträgt. Deshalb bitten wir: Herr Jesus Christus, … und schenke uns, …

Meditation

Subversiv
Herrschaftsgesten
Verweigert er wortlos
Der Eselreiter

Erduldet
Beifall

Wird Hohn

Geht weiter
Den Abstiegsweg
Am Ölberg

Throne taugen nicht
Mehr
Der durchlittene Schmerz
die geteilte Liebe

Stürzen
Die Herrschaft
Des Todes
Ins Leben

Lisa F. Oesterheld

Schlussgebet

Guter und treuer Gott, im Mahl deines Sohnes lässt du uns immer neu teilnehmen am Leben der kommenden Welt. Dafür danken wir dir und bitten dich: Der Geist, den wir empfangen haben, halte in uns die Hoffnung lebendig und leite uns zu Werken der Liebe, bis du deine Schöpfung vollenden wirst durch Christus, unsern Herrn.

Die hier veröffentlichten Gebete und Texte sind als Alternativen gedacht zu den offiziellen Texten, die der Zelebrant immer im MB findet.

P. Karl Jansen SVD
 

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