Gründonnerstag

Wortgottesdienst für daheim

Familiengottesdienst

Lesung: 1 Kor 11,23-26
Evangelium: Joh 13,1-15


Überschrift

Vor Beginn der Feier vorbereiten:
- Gotteslob
- Evtl. Heilige Schrift
Die Texte aus dem Buch der Bibel vorzutragen, hat einen besonderen Wert, weil es die Unverfügbarkeit des Wortes Gottes deutlicher zum Ausdruck bringt.
- Kerze
- Evtl. Kreuz, Ikone, Bibel, ein Bild vom Letzten Abendmahl (im Internet aussuchen und ausdrucken)

[Wenn Kinder mitfeiern
Vorbereitung:
Je nach Anzahl der Personen werden Herzen ausgeschnitten und in der Mitte längs gefaltet.

Abbildungen siehe:
https://www.erzbistum-muenchen.de/cms-media/media-54475720.pdf]

Einleitung

[Zur Eröffnung:
Ein zur Hälfte gefaltetes Herz wird gezeigt. Wir sehen die Form eines Ohres.
V zeigt die eigene Ohrmuschel. Die Kinder spüren ihr eigenes Ohr genauso mit ihren Händen.

V: Mit den Ohren können wir hören. Wir hören die Worte, die jemand spricht. Am liebsten hören wir freundliche Worte und Worte, die zeigen, dass uns jemand lieb hat. Solche Worte lassen wir gern in unser Herz hinein. Das Papierherz wird geöffnet.
V: Wenn wir etwas mit dem Herzen hören, können wir auch liebevoll oder aus dem Mitgefühl heraus handeln.
V Jede/r Mitfeiernde erhält ein eigenes Papierherz.
V: Ihr habt Eure eigenen Ideen, was Ihr mit ganzem Herzen für andere Menschen tut: Der Reihe nach sagen alle, was sie für andere tun, und legen dazu das offene Herz vor sich. Am Ende werden die Herzen so zusammengefügt, dass eine „Blüte“ entsteht.

V: Wenn Menschen aus ihrer Mitte, aus ihrem Herzen heraus handeln, dann entsteht eine Gemeinschaft. Wir sagen auch: Sie sind ein Herz und eine Seele. Hören wir in den Bibeltexten des heutigen Tages, wie Jesus dieses Geheimnis seinen Jüngern gezeigt hat. Im Evangelium hören wir, wie Jesus die Jünger in sein Herz geschlossen hat.

Lied: GL 873,4 „Gib uns Ohren, die hören“
Weiter mit Lesung / Evangelium

Im Anschluss an den Gottesdienst:
Zum einfachen Mahl können Sie ein Brot betrachten, das in Form einer Blume gebacken wurde und an dem man die Form der Herzen sieht. Zu Beginn des Mahles kann das Lied gesungen werden:
GL 470 „Wenn das Brot, das wir teilen, als Rose blüht“

Verantwortlich: Erzbischöfliches Jugendamt München und Freising, Monika Mehringer]

Eröffnung
Wir versammeln uns um den Tisch, auf dem eine Kerze steht. Die Kerze wird jetzt entzündet.

Lied: GL 281 „Also sprach beim Abendmahle“

V: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. A: Amen.
V: Jesus Christus ist in unserer Mitte und schenkt uns seinen Frieden. A: Amen.
V: Wo Menschen sich versammeln, so wie wir das heute in dieser Stunde tun, da ist Gott in seinem Sohn mitten unter uns. Er ist mit uns auf dem Weg, auch und gerade jetzt in dieser Krisenzeit, in der wir uns nun schon so lange befinden. An dieser Stelle kann gesungen werden:

GL 445 „Ubi caritas et amor, ubi caritas Deus ibi est.“

Gebet

V: Gott. Dein Sohn ist zu uns gekommen, nicht um sich bedienen zu lassen, sondern um zu dienen. Gib, dass wir von ihm lernen, wie wir leben sollen. Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus, deinen Sohn, unseren Herrn und Gott, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. A: Amen.
                                                                                                       Messbuch, S. 307, Nr. 8

Wortgottesdienst

Vorschlag A
Lied/Kanon GL 450 „Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht“
Lesung: 1 Kor 11,23-26
Lied/Kanon GL 450 „Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht“
Impulstext

Vorschlag B
Lied/Kanon GL 450 „Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht“
Evangelium: Joh 13,1-15
Lied/Kanon GL 450 „Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht“
Bibelteilen

(A)

Lied/Kanon: GL 450 „Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht“
V legt während des Gesanges die Bibel / den Bibeltext zur Kerze in die Mitte des Tisches.

L: Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Korínth.
Schwestern und Brüder! Ich habe vom Herrn empfangen, was ich euch dann überliefert habe: Jesus, der Herr, nahm in der Nacht, in der er ausgeliefert wurde, Brot, sprach das Dankgebet, brach das Brot und sagte: Das ist mein Leib für euch. Tut dies zu meinem Gedächtnis! Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch und sagte: Dieser Kelch ist der Neue Bund in meinem Blut. Tut dies, sooft ihr daraus trinkt, zu meinem Gedächtnis! Denn sooft ihr von diesem Brot esst und aus dem Kelch trinkt, verkündet ihr den Tod des Herrn, bis er kommt.
Wort des lebendigen Gottes. A: Dank sei Gott.

GL 450 „Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht“

Impulstext
Das neue Bündnis für das Leben
Es gibt Stunden, in denen sich das Leben verdichtet. Jedes Wort wird darin bedeutsam, jede Geste inhaltsschwer. Es gibt Stunden, da verschwindet alles Oberflächliche und Wesentliches tut sich auf. Alles, was sonst unseren Augen oftmals verborgen bleibt, was wir nur mit unseren inneren Augen der Seele erahnen oder erhoffen können. In solchen Augenblicken hat man hat das Gefühl, da berühren sich Himmel und Erde. Mit den Jüngern im Abendmahlsaal stehen wir heute in einer solchen Schicksalsstunde. Abschied liegt in der Luft, das weiß Jesus und das wissen seine Jünger. Das Pascha erinnert an schwere Zeiten, an Zeiten, in denen das Leben kein richtiges Leben mehr war. Es erzählt vom Volk Israel, das in Gefangenschaft lebte und harten Frondienst leisten musste. Es redet von Sklaverei, Unterdrückung und Tod. Es lässt die Lebenssehnsucht eines Volkes anklingen und klagt von gestohlenem Leben. Freudig klingt in diesem Pascha aber auch Rettung an: Gott selbst ist es, der sein Volk aus der Sklaverei herausholt in die Freiheit, es befreit zu neuem Leben. Symbol für diese Rettung wird das Paschalamm, das sie gemeinsam essen. Jeder, der davon isst, wird ein Teil der Geschichte Gottes mit seinem Volk. Mit diesem Mahl erneuert jeder Teilnehmer den Schicksalsbund des Menschen mit Gott, der damals im Bundesschluss am Sinai gipfelt: Wer sich auf die Gebote Gottes verpflichtet, dessen Leben steht unter dem Segen Gottes. Ein Bund, wie sich zeigen sollte, mit ungleichen Partnern. Auf der eine Seite Gott und auf der anderen die Schwachstelle Mensch. So sieht Jesus als Herzstück seiner Sendung, diesen Bund zwischen Gott und den Menschen auf neue Füße zu stellen. Gott ist anders – so könnte man banal seine Botschaft auf einen Nenner bringen. Gott ist nicht der, zu dem ihr ihn im Laufe der Zeit gemacht habt. Er ist keiner, der rechnet: Keiner, der Leistungen des Menschen berechnet und dann abrechnet. Gott ist einer, der sich lieber für den Menschen verrechnet. Gott ist Liebe, die zum Leben befreit, das wird Quintessenz seiner Verkündigung. Gott ist Liebe, darum lebe! Eine Botschaft, die bei so manchen althergebrachten Rechenmeistern des Glaubens aneckt. Das bringt ihre „Buchhaltung“ durcheinander. Das passt nicht in ihr Vorstellungssystem von Gott und stört ihr althergebrachtes, religiöses Machtgefüge. Darum ist Jesus selbst bereit, für diese Botschaft mit seinem Leben einzustehen und weiß in dieser Abschiedsstunde, dass die Zeit dafür da ist. Er gibt sich hin, um mit seinem Leben zu bezeugen: Dieser Gott ist treu und steht in Liebe zum Menschen ohne Wenn und Aber. So macht er Brot und Wein in dieser Abschiedsstunde zu Zeichen für sich selbst. Zum Zeichen der Hingabe und zum Zeichen eines neues Bundes mit Gott. Seit Ostern wissen wir, es ist ein Bund mit einem Gott, der das Leben will und der das Leben schenkt. Ein Leben für den Menschen, das keine Grenzen kennt, weder die Grenzen der Schuld, die Grenzen der Angst, noch die Grenzen des Todes. ̆Weiter mit Antwort auf Gottes Wort

(B)

Lied/Kanon: GL 450 „Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht“
V legt während des Gesanges die Bibel / den Bibeltext zur Kerze in die Mitte des Tisches.

Das Evangelium – die Frohe Botschaft:
L: (Kreuzzeichen) Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.
Es war vor dem Paschafest (sprich: Pas-chafest). Jesus wusste, dass seine Stunde gekommen war, um aus dieser Welt zum Vater hinüberzugehen. Da er die Seinen liebte, die in der Welt waren, liebte er sie bis zur Vollendung. Es fand ein Mahl statt und der Teufel hatte Judas, dem Sohn des Simon Iskáriot, schon ins Herz gegeben, ihn auszuliefern. Jesus, der wusste, dass ihm der Vater alles in die Hand gegeben hatte und dass er von Gott gekommen war und zu Gott zurückkehrte, stand vom Mahl auf, legte sein Gewand ab und umgürtete sich mit einem Leinentuch. Dann goss er Wasser in eine Schüssel und begann, den Jüngern die Füße zu waschen und mit dem Leinentuch abzutrocknen, mit dem er umgürtet war. Als er zu Simon Petrus kam, sagte dieser zu ihm: Du, Herr, willst mir die Füße waschen? Jesus sagte zu ihm: Was ich tue, verstehst du jetzt noch nicht; doch später wirst du es begreifen. Petrus entgegnete ihm: Niemals sollst du mir die Füße waschen! Jesus erwiderte ihm: Wenn ich dich nicht wasche, hast du keinen Anteil an mir. Da sagte Simon Petrus zu ihm: Herr, dann nicht nur meine Füße, sondern auch die Hände und das Haupt. Jesus sagte zu ihm: Wer vom Bad kommt, ist ganz rein und braucht sich nur noch die Füße zu waschen. Auch ihr seid rein, aber nicht alle. Er wusste nämlich, wer ihn ausliefern würde; darum sagte er: Ihr seid nicht alle rein. Als er ihnen die Füße gewaschen, sein Gewand wieder angelegt und Platz genommen hatte, sagte er zu ihnen: Begreift ihr, was ich an euch getan habe? Ihr sagt zu mir Meister und Herr und ihr nennt mich mit Recht so; denn ich bin es. Wenn nun ich, der Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, dann müsst auch ihr einander die Füße waschen. Ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit auch ihr so handelt, wie ich an euch gehandelt habe.
Evangelium unseres Herrn Jesus Christus. A: Lob sei dir, Christus.

GL 450 „Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht“

Bibelteilen
Der Gründonnerstagabend lebt eigentlich von der Feier des Letzten Abendmahles Jesu. In Brot und Wein schenkt er uns sein Leben – wir haben teil an seinem Leben und seiner Liebe. Dies zu feiern, ist uns in Zeiten der Corona-Pandemie nur eingeschränkt möglich. In diesem Hausgottesdienst aber können wir Gottes Nähe und Mitsein in dem Wort spüren, das er durch uns lebendig sein lässt. Im Bibelteilen sprechen wir uns Gottes Wort gegenseitig zu.
Wir hören nochmals aufmerksam den Schrifttext.
Wir schweigen eine gewisse Zeit und lassen den Text in uns nochmals nachklingen.
Jede/r wiederholt nun Worte oder Sätze, die sie/ihn besonders berührt haben. Wir kommentieren keine Beiträge. Worte und Sätze können auch mehrfach zu Wort kommen.
In einer Austauschrunde sagt jede/r, was sie/ihn bei diesen Worten und Sätzen bewegt hat.
Tauschen Sie auch aus, was der Text bei Ihnen bewirkt hat und welchen Impuls er für Ihr konkretes Leben setzt.


Antwort auf Gottes Wort

Lobpreis

Den Kehrvers singen oder sprechen wir gemeinsam:
GL 670, 8 V: Lasst uns Gott loben und preisen: A: Dir sei Preis und Dank und Ehre.
V: Wir preisen dich: Gott, Schöpfer des Himmels und der Erde, mit deinem Sohn, unserem Herrn und König, und deiner Geistkraft, die uns belebt und Freude schenkt. A: Dir sei Preis und Dank und Ehre.
V: Wir danken dir: für das Geschenk des Lebens, für deinen Bund und deine Freundschaft, für die Treue zu deiner Schöpfung, für dein Wort, das den Menschen erquickt, für deine Weisung, die das Herz erfreut, für deine Vergebung, die einen neuen Anfang eröffnet. A: Dir sei Preis und Dank und Ehre.
V: Wir ehren dich: mit den Vögeln der Lüfte und den Fischen des Wassers, mit den Tieren des Feldes und den Menschen auf Erden, mit den Engeln und Heiligen und den Scharen des Himmels, mit Trompeten und Saitenspiel und den Stimmen der Menschen. A: Dir sei Preis und Dank und Ehre.
V: So stimmen wir ein in den Lobgesang des Himmels und preisen dich:

Hymnus: GL 170,1-3 „Allein Gott in der Höh sei Ehr“

Fürbitten

V: Im Handeln Jesu Christi ist Gottes Liebe zu uns Menschen offenbar geworden. Zu Gott, unserem Vater, wenden wir uns mit unseren Anliegen: A: Wir bitten dich, erhöre uns. Oder: GL 445 „Ubi caritas et amor“
- Für alle, die sich in diesen Tagen um andere sorgen: um Kraft und Stärke für ihr ausdauerndes Handeln. – kurze Stille –
- Für alle, die in diesen Tagen die Einsamkeit besonders spüren: um Vertrauen und aufmunternde Erfahrungen. – kurze Stille – A: Wir bitten dich, erhöre uns.
- Für alle, die in diesen Tagen das Wort Gottes verkünden und an der Seite der Rat- und Hilfesuchenden stehen: um das rechte Wort in jeder Situation. – kurze Stille –
- Für alle, die sich auf den Empfang der Sakramente in diesen Tagen vorbreitet haben: um Freude und Zuversicht aus dem Glauben. – kurze Stille –
- Für ... (fügen Sie auch gerne noch eigene Anliegen ein.) – kurze Stille
- Für unsere Verstorbenen: um die Teilnahme am Hochzeitsmahl des ewigen Lebens. – kurze Stille –


Vaterunser

V: Gott, unser Vater, wir danken dir für das Leben deines Sohnes Jesus Christus, in dem uns deine erbarmende Liebe begegnet. So versammelt im Heiligen Geist, bringen wir alle unsere Bitten, Sorgen und Ängste, die Unsicherheiten und Hoffnungen dieser Tage im Gebet, das Jesus Christus uns gelehrt hat, vor dich:
A: Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

 

Danklied

GL 421 „Mein Hirt ist Gott der Herr“
oder: GL 282 „Beim letzten Abendmahle“
 

Segensbitte

V: Mit der Bitte um Gottes Segen beschließen wir unsere Feier. Der Vater schenke uns seine Liebe. Der Sohn erfülle uns mit seinem Leben. Der Heilige Geist stärke uns mit seiner Kraft. Und der Segen des allmächtigen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes komme auf uns herab und bleibe bei uns allezeit. A: Amen.

Liturgische Institute Deutschland und Österreich (Hg.), Wort-Gottes-Feier. Werkbuch für die Sonn- und Festtage, Trier 2004 S. 63

V: Bleiben wir in seinem Frieden. A: Dank sei Gott, dem Herrn.

 

Abschlussbemerkungen

Miteinander essen (Agape)
Dieser Gottesdienst kann mit einer einfachen Mahlzeit weitergeführt werden. Neben Brot und Wein können auch andere einfache Speisen vorbereitet werden.

Wachet und betet
Nach dem Abendmahl geht Jesus in den Garten Gethsemani und betet. Auch wir sind eingeladen, mit ihm zu wachen und zu beten. Wenn es die Zeit und der Ort erlauben, kann ein stilles Gebet im Haus gehalten werden. Einen Text für die Ölbergandacht finden Sie im Gotteslob: GL 892. Sie können auch die Kerze von Ihrer Feier ins Fenster oder vor die Haustüre (in einer Laterne) stellen. (#lichtfenster)

Dieser Hausgottesdienst wurde von der Abt. Liturgie, Erzbischöfliches Ordinariat München, erarbeitet. Der Impulstext wurde von Hermann Würdinger, Fachbereich Homiletische und katechetische Bildung, zur Verfügung gestellt.

Verantwortlich: Abteilung Liturgie

 

Dr. Monika Selle

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