Pfingstsonntag (H) - 2

Wortgottesdienst für daheim

Hausgottesdienst

1. Lesung: Apg 2,1–11
2. Lesung: 1Kor 12,3b–7.12–13
Evangelium: Joh 15,26–27; 16,12–15


Vor Beginn der Feier vorbereiten:

- Legen Sie sich Symbole zurecht, die Ihnen hilfreich sind, etwa ein Pfingstbild, ein Kreuz, Blumen, o.ä.

- Gotteslob (für Lieder aus dem Gotteslob-Stammteil [Nr. 80 – 656] steht die erste Strophe zum Hören und Mitsingen zur Verfügung). https://dli.institute/wp/aufnahmen-der-lieder-aus-dem-gotteslob-stammteil/
Alle GL-Nummern größer als „700“ stammen aus dem Eigenteil des Erzbistum
München-Freising

- Evtl. Heilige Schrift
Die Texte aus dem Buch der Bibel vorzutragen, hat einen besonderen Wert, weil es die Unverfügbarkeit des Wortes Gottes deutlicher zum Ausdruck bringt.

- (Oster-)Kerze

Eröffnung

Wir versammeln uns um den Tisch, auf dem eine Kerze steht. Die Kerze wird jetzt entzündet.

Lied: GL 346 „Atme in uns, Heiliger Geist“
oder: GL 351 „Komm, Schöpfer Geist“

V: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. A: Amen.
V: Jesus Christus ist in unserer Mitte und schenkt uns seinen Frieden. A: Amen.

Einleitung

V: Mit vielen Christen rings um den Erdball verbinden wir uns nun in der Bitte um Gottes Geist. Wie sehr braucht die Welt, ja brauchen wir, den Beistand Gottes, den Geist der Wahrheit. Viele sind nach der langen Pandemie erschöpft und am Ende ihrer Kräfte. Wir sehnen uns nach dem Lebensodem Gottes: nach seiner Lebenskraft und seinem schöpferischen Geist. So begrüßen wir Christus:

Kyrie

V: Herr Jesus,
- du sendest uns den Beistand, den Geist der Wahrheit. Herr, erbarme dich. A: ...
- Du legst dein Wort in unser Herz. Christus, erbarme dich.
- Du sendest uns als Zeugen der Wahrheit in die Welt. Herr, erbarme dich. 

Oder: einen Kyrie-Ruf aus GL 154-157
 

Tagesgebet

V: Lasset uns beten. Allmächtiger, ewiger Gott, durch das Geheimnis des heutigen Tages heiligst du deine Kirche in allen Völkern und Nationen. Erfülle die ganze Welt mit den Gaben des Heiligen Geistes, und was deine Liebe am Anfang der Kirche gewirkt hat, das wirke sie auch heute in den Herzen aller, die an dich glauben. Darum bitten wir durch Jesus Christus, deinen Sohn, unseren Herrn und Gott, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. A: Amen.                                                                    Messbuch, S. 201
 

Wortgottesdienst

Es folgen die biblischen Texte vom Pfingstsonntag (Lesejahr B) in ihrer Gänze oder einer Auswahl.

Erste Lesung

L: Lesung aus der Apostelgeschichte.
Als der Tag des Pfingstfestes gekommen war, waren alle zusammen am selben Ort. Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daherfährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder. Und alle wurden vom Heiligen Geist erfüllt und begannen, in anderen Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab. In Jerusalem aber wohnten Juden, fromme Männer aus allen Völkern unter dem Himmel. Als sich das Getöse erhob, strömte die Menge zusammen und war ganz bestürzt; denn jeder hörte sie in seiner Sprache reden. Sie waren fassungslos vor Staunen und sagten: Seht! Sind das nicht alles Galiläer, die hier reden? Wieso kann sie jeder von uns in seiner Muttersprache hören: Parther, Meder und Elamíter, Bewohner von Mesopotámien, Judäa und Kappadókien, von Pontus und der Provinz Asien, von Phrýgien und Pamphýlien, von Ägypten und dem Gebiet Líbyens nach Kyréne hin, auch die Römer, die sich hier aufhalten, Juden und Proselýten, Kreter und Áraber – wir hören sie in unseren Sprachen Gottes große Taten verkünden.

Wort des lebendigen Gottes. A: Dank sei Gott.
 

Antwortpsalm: Ps 104 (103),1–2.24–25.29–30.31 u. 34

Kv: GL 312 „Sende aus deinen Geist, und das Antlitz der Erde wird neu.“
Preise den Herrn, meine Seele! /
Herr, mein Gott, überaus groß bist du! *
Du bist mit Hoheit und Pracht bekleidet.
Du hüllst dich in Licht wie in einen Mantel, *
du spannst den Himmel aus gleich einem Zelt. Kv
Wie zahlreich sind deine Werke, Herr, /
sie alle hast du mit Weisheit gemacht, *
die Erde ist voll von deinen Geschöpfen.
Da ist das Meer, so groß und weit, *
darin ein Gewimmel, nicht zu zählen: kleine und große Tiere. Kv
Verbirgst du dein Angesicht, sind sie verstört, /
nimmst du ihnen den Atem, so schwinden sie hin *
und kehren zurück zum Staub.
Du sendest deinen Geist aus: Sie werden erschaffen *
und du erneuerst das Angesicht der Erde. Kv
Die Herrlichkeit des Herrn währe ewig, *
der Herr freue sich seiner Werke.
Möge ihm mein Dichten gefallen. *
Ich will mich freuen am Herrn. Kv

Zweite Lesung

L: Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Korínth.

Schwestern und Brüder! Keiner kann sagen: Jesus ist der Herr!, wenn er nicht aus dem Heiligen Geist redet. Es gibt verschiedene Gnadengaben, aber nur den einen Geist. Es gibt verschiedene Dienste, aber nur den einen Herrn. Es gibt verschiedene Kräfte, die wirken, aber nur den einen Gott: Er bewirkt alles in allen. Jedem aber wird die Offenbarung des Geistes geschenkt, damit sie anderen nützt. Denn wie der Leib einer ist, doch viele Glieder hat, alle Glieder des Leibes aber, obgleich es viele sind, einen einzigen Leib bilden: So ist es auch mit Christus. Durch den einen Geist wurden wir in der Taufe alle in einen einzigen Leib aufgenommen, Juden und Griechen, Sklaven und Freie; und alle wurden wir mit dem einen Geist getränkt.

Wort des lebendigen Gottes. A: Dank sei Gott.

Ruf vor dem Evangelium

Als Ruf vor dem Evangelium wählen Sie aus den GL-Nummern 175, 176, 724 und 725 einen Halleluja-Ruf aus, der Ihnen gut bekannt ist und den Sie leicht singen können.

Evangelium

V: (Kreuzzeichen) Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn der Beistand kommt, den ich euch vom Vater aus senden werde, der Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgeht, dann wird er Zeugnis für mich ablegen. Und auch ihr legt Zeugnis ab, weil ihr von Anfang an bei mir seid. Noch vieles habe ich euch zu sagen, aber ihr könnt es jetzt nicht tragen. Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in der ganzen Wahrheit leiten. Denn er wird nicht aus sich selbst heraus reden, sondern er wird reden, was er hört, und euch verkünden, was kommen wird. Er wird mich verherrlichen; denn er wird von dem, was mein ist, nehmen und es euch verkünden. Alles, was der Vater hat, ist mein; darum habe ich gesagt: Er nimmt von dem, was mein ist, und wird es euch verkünden.

Evangelium unseres Herrn Jesus Christus. A: Lob sei dir, Christus.

Es kann nochmals das Halleluja gesungen werden.

Meditation zu den biblischen Lesungen

Der Tod Jesu hat die Jünger in große Unruhe versetzt. Sie haben Angst bekommen, sie haben sich eingeschlossen, sind davongelaufen und zurück in ihr altes Leben. Am Pfingsttag gab es wieder eine große Unruhe. Ein großes Brausen kommt vom Himmel, Sturm und Feuerzungen. Aber diesmal läuft niemand davon. Menschen aus allen Völkern, so berichtet es die Apostelgeschichte, strömen in Jerusalem zusammen. Der Geist Gottes kommt vom Himmel herab, verbindet die Menschen und macht alle zu einer Gemeinschaft.

In einer Zeit der Pandemie, die viele auf das häusliche Umfeld zurückgeworfen hat, braucht es diese Hoffnung auf eine Gemeinschaft, die über den engsten Kreis hinausgeht. Die eigene Familie, die Freunde und Kolleginnen sind die Gemeinschaft, auf die ich mich verlassen kann und denen ich am Herzen liege. Der eigene Verein oder die Pfarrgemeinde sind größere Gruppen, wo Menschen versuchen, in einem gemeinsamen Geist unterwegs zu sein und das Zusammenleben zu gestalten. Der Landkreis oder das Bundesland bilden eine politische Gemeinschaft von Menschen, wo versucht wird, Benachteiligten zu helfen und die Ausbreitung des Virus zu stoppen.

Das Pfingstfest selbst denkt aber Gemeinschaft noch viel größer. Es ist heute die Rede von Parthern, Medern und Elamítern, Menschen aus Mesopotámien, Judäa, Kappadókien, Pontus, Asien, Phrýgien, Pamphýlien … Vieles wirkt nicht nur für uns sehr fremd. Alle sprechen andere Sprachen, aber was für ein Wunder: Sie können sich trotzdem verstehen.

Das Pfingstfest drückt also die Hoffnung und die Sehnsucht der Menschen aus, dass wir auch Gemeinschaft mit Menschen haben können, die wir nicht kennen, die uns fremd sind, die weit weg sind, die aus unserem Blickfeld geraten sind. Der Geist des Pfingstfestes lädt uns ein, diese Verbindung zu spüren und für sie einzutreten. Freuen wir uns über das, was uns als Menschen nah und fern verbindet und zu einer Gemeinschaft macht. Wir gehören alle zusammen.

Antwort auf Gottes Wort

Glaubensbekenntnis

V: Gemeinsam bekennen wir den Glauben, der uns als Christen eint:
A: Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde, und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn, empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, hinabgestiegen in das Reich des Todes, am dritten Tage auferstanden von den Toten, aufgefahren in den Himmel; er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten. Ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige katholische Kirche, Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten und das ewige Leben. Amen.

oder ein Glaubenslied: GL 354 „Gott ist dreifaltig einer“
oder: GL 795 „Ich glaube: Gott ist Herr der Welt“

Sonntäglicher Lobpreis

Den Kehrvers GL 643,3 singen oder sprechen wir gemeinsam:
V: Lasst uns Gott danken und preisen: A: Jubelt dem Herrn, alle Lande, Halleluja, preist unsern Gott!
L: Gepriesen bist du, Herr, unser Gott, für das Leben, das du geschaffen hast. Die ganze Welt hältst du in der Hand, und wir dürfen dich unseren Vater nennen.
L: Wir danken dir für deinen Sohn Jesus Christus, unseren Herrn und Bruder. Durch ihn wurde deine Güte in menschlicher Gestalt sichtbar. In seinem Tod und seiner Auferstehung hast du uns erlöst und bleibende Hoffnung geschenkt. Er ist das Wort, das uns den Weg weist, er ist die Wahrheit, die uns frei macht.
L: Wir preisen dich für den Heiligen Geist, der uns zusammenführt und als Kirche eint. Aus seiner Fülle haben wir empfangen, aus seiner Kraft dürfen wir leben.
L: Wir danken dir für alle, die den Weg mit uns gemeinsam gehen und ihr Leben mit uns teilen. Für alle, die bei uns bleiben in Stunden der Freude, aber auch in Stunden der Not und der Angst.
L: Wir preisen dich, Herr, unseren Gott, durch ihn, Jesus Christus, deinen Sohn, im Heiligen Geist und stimmen ein in den Lobgesang der himmlischen Chöre:

Nach: Wort-Gottes-Feier. Werkbuch für die Sonn- und Festtage, Trier 2004. S. 172 f.

Gloria

GL 169 „Gloria, Ehre sei Gott“
oder: GL 170,1-3 „Allein Gott in der Höh sei Ehr“

Fürbitten

V: Durch Gottes Geist sind wir als große Gebetsgemeinschaft verbunden. Gott, unseren Vater, bitten wir:
GL 645,3 A: „Sende aus deinen Geist, und das Antlitz der Erde wird neu.“
oder : GL 350 „Geist der Zuversicht, Quelle des Trostes, komm und stärke uns“
- Um den Geist der Weisheit für alle, die Sorge tragen für das Zusammenleben der Menschen und für den Frieden hier bei uns und in aller Welt.
- Um den Geist der Einsicht für alle, die mutlos und verzweifelt sind und nach dem Sinn und der Erfüllung ihres Lebens suchen.
- Um den Geist der Stärke für alle, die neue Wege gehen, und für alle, die das als richtig Erkannte in ihrem Leben umsetzen.
- Um den Geist des Rates für alle, die anderen Menschen beistehen, sie ermutigen, sie trösten und sie begleiten.
- Um den Geist der Erkenntnis für alle, die für sich selbst und für andere schwere und weitreichende Entscheidungen treffen müssen.
- Um den Geist der Gottesfurcht und Frömmigkeit, damit wir Gott als den tragenden Grund unseres Lebens erkennen und seinen Spuren im Alltag folgen.

V: Gott, unser Vater, wir danken dir für deinen Beistand, den du uns zukommen lässt, und preisen dich durch Christus im Heiligen Geist.

 

Vaterunser

V: Mit Christus beten wir voll Vertrauen:
A: Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Danklied

GL 347 „Der Geist des Herrn erfüllt das All“
oder: GL 468 „Gott gab uns Atem, damit wir leben“
oder: GL 777 „Ein Licht geht uns auf in der Dunkelheit“
oder: GL 411 „Erde, singe, dass es klinge“
 

Segensbitte

V: Mit der Bitte um Gottes Segen beschließen wir unsere Feier. Der Vater schenke uns seine Liebe. Der Sohn erfülle uns mit seinem Leben. Der Heilige Geist stärke uns mit seiner Kraft. Und der Segen des allmächtigen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes komme auf uns herab und bleibe bei uns allezeit. A: Amen.

Aus: Wort-Gottes-Feier. Werkbuch für die Sonn- und Feiertage, Trier 2004, S. 63

V: Bleiben wir in seinem Frieden. Halleluja, Halleluja. A: Dank sei Gott, dem Herrn. Halleluja, Halleluja.
 

Dieser Hausgottesdienst wurde von der Abt. Liturgie, Erzbischöfliches Ordinariat München, erarbeitet. Der Impulstext wurde von Martin Zenger, Fachbereich Homiletische und katechetische Bildung, zur Verfügung gestellt. Notensatz: Michael Wagner, Abt. Liturgie

 

Dr. Monika Selle
 

Datenschutzhinweis

Diese Webseite nutzt externe Komponenten, wie z.B. Facebook und Youtube welche dazu genutzt werden können, Daten über Ihr Verhalten zu sammeln. Datenschutzinformationen