22. Sonntag im Jahreskreis (C)

Liturgische Bausteine

Gastfreundschaft

1. Lesung: Sir 3,17-18.20.28-29 (19-21; 30-31)
2. Lesung: Hebr 12,18-19.22-24a
Evangelium: Lk 14,1.7-14

Einleitung

Gibt es heute noch Menschen, denen wenig daran liegt, reich und mächtig zu werden, die lieber einfach gut sein wollen und anderen zur Verfügung stehen wollen? Ja, sie gibt es! Wir müssen nur die Augen offenhalten, denn sie sind so einmalig, so anders als die Mehrheit. Die Demut und die Bescheidenheit haben es heute schwer. Doch der bescheidene Mensch weiß „Bescheid“ um sich selber und um seine Sache. Er kann sich richtig einordnen und bleibt so der wirkliche Mensch, der an Jesus Maß nimmt. 

Kyrie

Herr Jesus Christus,
• du wolltest der geringste aller Menschen sein. Herr, erbarme dich.
• Weil du dich selbst erniedrigt hast, hat dein Vater dich erhöht. Christus, erbarme dich.
• Du hast die Armen und Kranken zu deinem Tisch geladen. Herr, erbarme dich.

Tagesgebet

Gott, wir sind heute wieder Gast in deinem Haus. Du hast uns aufgenommen mit all unseren Nöten und Sorgen. Du hörst uns und trägst unsere Last. Lass uns weiterhin ruhen in dir und schenke uns den Mut, alle jene immer wieder einzuladen, die uns brauchen, damit alle, die uns suchen, dich finden mögen. Darum bitten wir durch Jesus Christus. 

Fürbitten

Gott, du kennst uns Menschen bis auf den Grund. Wir bitten dich:
• Lass deine Kirche immer offen bleiben für die vielen Menschen, die Halt und Heimat suchen.
• Lass die Verantwortlichen in unserer Gesellschaft ihre eigene Größe und Kraft nie überschätzen und ermutige sie zur Aufrichtigkeit und zum Dienst für die ihnen Anvertrauten.
• Schenke uns einen menschenfreundlichen Blick für alle, die uns täglich begegnen, damit sie Mut finden, unsere Hilfe zu erbitten.
• Befreie uns von krankhafter Geltungssucht und lass uns wachsen in echter Demut und Bescheidenheit.
• Schenke den Völkern in den Krisengebieten der Erde baldigen Frieden und den Flüchtlingen die längst fällige Heimkehr.
• Gib uns den Mut, unsere Umwelt nach deinem Anspruch zu gestalten und uns nicht leichtfertig allem anzupassen, was sich modern gibt.
• (Weitere Fürbitten)
Herr, wir können dir nur dann nachfolgen, wenn wir offen bleiben für die Armen und Notleidenden. Lass uns erkennen, dass du selbst uns in ihnen begegnest. Amen.

Gabengebet

Barmherziger Gott, Brot und Wein werden in dieser Feier zu Leib und Blut Jesu Christi, der sich für uns geopfert hat. Wir bitten dich: lass auch uns erfahren, dass wahre Liebe jederzeit zu Opfern bereit ist. Darum bitten wir durch Christus, unseren Heiland und Retter.

Hochgebet - „Bescheidenheit“

Präfation
Gott, wir danken dir,
dass du bescheiden bist,
dass du deinen Himmel
mit dem kleinen Senfkorn vergleichst
und mit einem bisschen Sauerteig;
dass du dich mit den Geringsten
an einen Tisch setzt
und dich im Säuseln des Windes
und im kleinen Kind von Bethlehem zeigst.

Gott wir danken dir,
dass du ganz und gar unbescheiden bist,
dass dein Lieben, dein Gutsein
und dein Verzeihen maßlos sind.

Aus dem Nichts hast du die Welt geschaffen
und aus den Toten machst du Lebende.
Um deiner Kleinheit und um deiner Größe willen
preisen wir dich und rufen:
Sanctus

Gott, wir danken dir für Jesus, unseren Bruder.
So einfach, wie er war,
so einfach sind seine Zeichen:
Brot und Wein.

Wir sind da, um sie zu teilen,
um uns miteinander an Jesus zu erinnern,
uns gegenseitig zu bestärken
im Hoffen und Handeln.

Deine Lebenskraft beseele
die Dinge und Geschöpfe –
wie am Anfang so am Ende –
und bewirke unter uns
Verbundenheit und Verbindlichkeit.

Darum bitten wir dich:
Sende deinen Geist über Brot und Wein,
damit Jesus Christus + mit Leib und Blut
in unserer Mitte gegenwärtig wird.

Denn am Abend vor seinem Leiden
nahm er beim Mahl das Brot
und sagte dir Dank,
brach das Brot, reichte es seinen Jüngern
und sprach:

NEHMT UND ESST ALLE DAVON:
DAS IST MEIN LEIB,
DER FÜR EUCH HINGEGEBEN WIRD.

Ebenso nahm er den Kelch mit Wein,
dankte wiederum,
reichte den Kelch seinen Jüngern
und sprach:

NEHMT UND TRINKT ALLE DARAUS:
DAS IST DER KELCH
DES NEUEN UND EWIGEN BUNDES,
MEIN BLUT, DAS FÜR EUCH
UND FÜR ALLE VERGOSSEN WIRD
ZUR VERGEBUNG DER SÜNDEN.
TUT DIES ZU MEINEM GEDÄCHTNIS.

Geheimnis des Glaubens
Akklamation

Oder: GL 497,1.5.7 „Gottheit tief verborgen“

Jesus, bis du wiederkommst,
bleibt uns die Erinnerung
an dein Leben, an dein Sterben
und an deine Auferweckung.
Diese Erinnerung ist es,
die uns im Letzten leben und lieben,
handeln und hoffen lässt.

Jesus, deine Demut,
sie hat den Machtlosen die Füße gewaschen,
sie hat den Aussätzigen berührt,
mit der einfachen Frau am Brunnen
über Großes gesprochen
und dich, Gott, und dein Reich
im Aufgehen des Sauerteigs entdeckt.

Gott, lass auch uns –
gemeinsam mit unserem Papst Franziskus,
mit unserm Bischof N.
und seinem Mitarbeiterstab –
bestärken, was klein ist,
befragen, was sich groß gebärdet,
um Wichtigeres streiten als um die besten Plätze
und voreinander nicht weniger
und nicht mehr sein, als wir sind.

Eines Tages wird es keine Ersten
und keine Letzten mehr geben,
man wird keine reservierten Plätze
und keine privilegierten Verhältnisse mehr haben.

Eines Tages wird das Einteilen
in oben und unten zu Ende sein
und die große Rechnerei vorbei.

Alle werden ganz dazu gehören,
die Kranken gesunden,
die Bekümmerten froh,
die Getrennten vereint,
und das Leben wird dem Tod ins Gesicht lachen.

Auf diesen Tag hin sind wir,
deine pilgernde Kirche, unterwegs,
begleitet von Maria und Josef,
den Aposteln und allen deinen Heiligen.
Für diesen Tag loben wir dich,
Gott, schon heute,
durch Jesus Christus,
unseren Bruder und Herrn.
Doxologie
aus der Schweiz; Quelle unbekannt

Hochgebet – „Frieden“
Präfation
Wir danken dir, guter Gott;
denn in deinem Namen
hat Jesus einen neuen Frieden gebracht.
Es war kein Friede,
gestützt auf militärische Gewalt
und politische Macht,
sondern ein Friede,
gegründet auf Gerechtigkeit
und der Achtung eines jeden Menschen.
Wir sind dankbar für den Frieden,
den Jesus mit seinem Leben bezeugt hat.
Durch sein Beispiel ermutigt,
vertrauen wir auf deine Verheißung,
dass Schwerter zu Pflugscharen
und Lanzen zu Winzermessern werden;
dass kein Volk mehr
sich wider das andere erheben
und nicht mehr für den Krieg geübt wird.
So bekennen wir:
Sanctus

Guter Gott,
vielfältig sind die Formen
von Gewalt in der Welt,
in der Gesellschaft
und selbst in den Familien.
Gewalt wird ausgeübt,
wenn Reiche Arme benachteiligen,
Starke Schwache beherrschen
und Führende Arglose betrügen;
wenn Vorurteile Beziehungen vergiften
und Feindbilder
zu unmenschlichen Taten verleiten.
Trotz allem hoffen wir
auf eine menschlichere Welt,
in der sich Gerechtigkeit
und Frieden küssen.

Von einem wird uns berichtet,
dass er der Gewalt widerstand
und Frieden brachte.
Es wird uns berichtet
von Jesus von Nazareth,
der seligpries, die Frieden stiften
und nach Gerechtigkeit dürsten.
Den Mächtigen und Frommen
wurde er deshalb lästig,
und seine Angehörigen
wandten sich von ihm ab.
Weil er seine Liebe für jene
auf der Schattenseite des Lebens
gewaltlos und glaubhaft
bis zum Tod am Kreuz bezeugte,
feiern wir sein Gedächtnis.

In seinem Namen und Auftrag
sind wir jetzt versammelt,
um in Erinnerung an ihn
das Brot zu brechen
(und den Wein auszuteilen).

Wir bitten dich um deinen Geist,
damit im Teilen des Brotes
(im Teilen von Brot und Wein)
Jesus Christus unter uns + gegenwärtig wird.

Es war in der Nacht vor seinem Leiden.
Im Angesicht des Todes
kam Jesus mit den Seinen zusammen,
um von ihnen Abschied zu nehmen.
In jener Nacht nahm er
während des Essens Brot in seine Hände,
dankte dir dafür, brach es
und reichte es den Seinen
mit den Worten:

NEHMT UND ESST ALLE DAVON.
DAS IST MEIN LEIB,
DER FÜR EUCH HINGEGEBEN WIRD.

Ebenso nahm er in jener Nacht
nach dem Essen den Becher mit Wein,
dankte wiederum
und reichte ihn den Seinen
mit den Worten:

NEHMT UND TRINKT ALLE DARAUS.
DAS IST DER KELCH
DES IMMERWÄHRENDEN BUNDES,
MEIN BLUT, DAS FÜR EUCH
UND FÜR ALLE VERGOSSEN WIRD
ZUR VERGEBUNG DER SÜNDEN.
TUT DIES ZU MEINEM GEDÄCHTNIS.

Geheimnis des Glaubens
Akklamation

Guter Gott, wir gedenken
unseres Bruders Jesus.
Er wich den Konflikten nicht aus
und blieb seiner Sendung treu.
Gewaltlos widerstand er der Macht
und wurde deswegen gekreuzigt.
Weil er auf dich vertraute,
konnte er sich
ins Dunkel des Todes fallen lassen.
Mit seinem Tod ging er aber nicht unter,
und sein Geist wurde nicht ausgelöscht.
Seine Jüngerinnen und Jünger bekannten,
dass du ihm treu geblieben bist
durch alles Scheitern hindurch.
Sie bezeugten,
dass der Friede die Gewalt überwunden,
die Liebe den Hass bezwungen
und das Leben den Tod besiegt hat.

Wir bitten dich um deinen Geist,
damit wir heute weiterführen,
womit Jesus damals begonnen hat.
Ermutige uns durch die Kraft deines Geistes,
den Teufelskreis von Feindbildern
zu durchbrechen
und die Spirale der Gewalt zurückzudrehen.
Lass uns an den Frieden glauben
und an die Macht der Gewaltlosen.
Gib, dass wir die Enge nationaler
und ethnischer Interessen aufbrechen
und Heimat
als weltweite Geschwisterlichkeit begreifen.
Lass uns darauf hoffen,
dass du alle Tränen abwischen
und Tod, Leid und Schmerz überwinden wirst.

Erbarme dich jener Menschen,
die im Kampf für Gerechtigkeit
und Frieden ihr Leben lassen mussten,
und sei all denen nahe,
die unbekannt und namenlos
irgendwo begraben liegen.
Gedenke auch jener Angehörigen,
von denen wir uns schweren Herzens
verabschieden mussten.
(Hier kann der Verstorbenen gedacht werden.)
Befreie alle in allen Kirchen
und Religionen zu prophetischem Mut
und lass sie für Gerechtigkeit
und Frieden eintreten.

Wir bitten für den Bischof von Rom Franziskus
und unseren Bischof N.
Lass uns selbst in der Kraft
deines Heiligen Geistes
Zeichen der Hoffnung
im Dunkel dieser Welt sein.

Dann dürfen wir dich durch Jesus Christus
zusammen mit Maria, seiner Mutter,
dem gerechten und treuen Josef,
den Aposteln und Blutzeugen,
und allen Heiligen und Gläubigen
loben und preisen.
Doxologie
Vgl. Urs Eigenmann, in: HG – Texte zum Teilen von Brot und Wein, Luzern 1996

Einleitung zum Vaterunser

Wir wollen alle unsere Bitten für unsere Kirche, für unsere Gesellschaft, für unseren Staat, für die Welt und in unseren persönlichen Anliegen einmünden lassen in das Gebet, das Jesus uns zu beten gelehrt hat: Vater unser im Himmel, ...

Einleitung zum Friedensgebet

Wir leben in einer Welt der Ruhelosigkeit und des Unfriedens. Dieser Welt bietet Gott in seinem Sohn den Frieden an. Deshalb bitten wir: Herr Jesus Christus, ..., und schenke uns, …

Friedenslied

O Herr, gib Frieden
O Herr, gib Frieden,
o Herr, gib Frieden,
gib Frieden in dieser Welt.
Steh uns bei.
O Herr, gib Frieden,
o Herr, gib Frieden,
gib Frieden in dieser Welt.
Steh uns bei.
Wir bitten dich, erhöre uns!
Wir bitten dich, erhöre uns!
Wir bitten dich, erhöre uns!
Steh uns bei.
Wir bitten dich, erhöre uns!
Wir bitten dich, erhöre uns!
Wir bitten dich, erhöre uns!
Steh uns bei.
Herr, du unser großer Gott!
Herr, du unser großer Gott!
Friedenslied des ukrainisch-russischen Komponisten Dmitri Stepanowitsch Bortnjanski (1751-1825)
https://www.youtube.com/watch?v=zoBqldSv3jc

Meditation

WORT IM OHR
Mit dir gehen, hinter dir her,
deinen Rücken vor Augen,
deine Spur im Sand,
dein Wort im Ohr.

Mit dir gehen, hinter dir her,
in der Minderheit,
denen zum Anstoß, die meinen,
sie wüssten, was Menschsein heißt

Mit dir gehen, hinter dir her,
mit Zweifeln im Herzen
und dem Traum von Freiheit,
deinen Rücken vor Augen
hinauf nach Jerusalem.
Eleonore Beck

Schlussgebet

Gott, du hast die Kirche auf ein festes Fundament gegründet und „die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwältigen“. Die heiligen Gaben, die wir empfangen durften, seien uns Kraft und Ansporn, uns unbeirrt für die Wahrheit des Evangeliums einzusetzen und das in aller Bescheidenheit. Darum bitten wir durch Christus, unseren Bruder und Herrn.

Die in den „Liturgischen Bausteinen“ veröffentlichten Gebete und Texte sind Alternativen zu den offiziellen Texten, die der Zelebrant immer im MB findet.

P. Karl Jansen SVD

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