5. Fastensonntag (A)

Liturgische Bausteine

Hat der Tod doch nicht das letzte Wort?

1. Lesung: Ez 37,12b-14
2. Lesung: Röm 8,8-11
Evangelium: Joh 11,1-45

Einleitung

In der Menschwerdung Jesu wird deutlich, dass diese die Konsequenz des Todes mit sich bringt – auch für Jesus. Doch Jesus ist aus dem Tod auferstanden und hat ihn überwunden. Er hat die Macht, so bekennt unser Glaube, auch uns ewiges Leben zu schenken. Das ist unsere Hoffnung. Unser Glaube birgt bereits den Anfang des ewigen Lebens in sich.
So sind wir auch aufgerufen, uns um die Menschen und ihre Umwelt und die Gerechtigkeit zu kümmern, besonders was die Gleichstellung der Frauen angeht, heute besonders auf Madagaskar – dem Ziel der diesjährigen MISEREOR-Aktion. Wenn wir uns davon berühren lassen und entsprechend handeln, dürfte sich so manches ändern, und wir könnten mit mehr Gelassenheit aus dem Glauben leben und unsere Welt verändern.

Kyrie

• Gott hat uns verheißen, unsere Gräber zu öffnen, uns da herauszuführen und neues Leben zu schenken: Herr, erbarme dich.
• Gott hat uns verheißen, dass er uns erkennen lässt: Er allein ist der Herr unseres Lebens: Christus, erbarme dich.
• Gott hat uns verheißen, uns seinen Geist zu schenken, der uns wieder lebendig macht: Herr, erbarme dich.

Tagesgebet

Herr, unser Gott, dein Sohn ist in diese Welt gekommen und hat aus Liebe zu uns alle Konsequenzen der Menschwerdung auf sich genommen. Lass uns in seiner Liebe bleiben und mit deiner Gnade aus ihr leben und wirken. Lass uns gemeinsam daran arbeiten, die Lebens- und Arbeitsbedingungen besonders der Menschen in den Schwellenländern unserer Welt zu verbessern. Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus, unsern Bruder und Herrn.

Fürbitten

Viele biblische Geschichten erzählen davon, dass Gott ein Freund des Lebens ist. Wenn wir uns nun an ihn wenden, vertrauen wir darauf, dass er neues Leben schenkt und uns mit seiner Geistkraft erfüllt. Was uns und was die Menschen in Madagaskar bewegt, tragen wir vor ihn:
• Natur, Umwelt und Klima sind aus dem Gleichgewicht geraten. Wenn wir Menschen so weitermachen wie bisher, zerstören wir unsere Existenzgrundlagen. Das spüren wir, das spüren die Menschen in Madagaskar, wo bereits 90 Prozent der ursprünglichen Wälder vernichtet sind. Die Schöpfung zu bewahren, ist eine globale Aufgabe. Deshalb bitten wir dich, Gott, um Mut für die politisch Verantwortlichen in Nord und Süd und um Kraft und Widerstandsfähigkeit für die sozialen Bewegungen und alle Menschen, die sich für Veränderung einsetzen. - (Stille). Du Gott des Lebens, A: höre und erhöre uns.
• Madagaskar ist reich an Naturschätzen, Rohstoffen und fruchtbarem Boden. Aber das Land ist auch von einer politischen und wirtschaftlichen Dauerkrise gezeichnet. Die wachsende Bevölkerung muss ernährt werden, doch die Entwaldung zerstört Lebensräume. Wetterextreme, etwa Dürren und Zyklone, beeinträchtigen die Landwirtschaft. VOZAMA engagiert sich als Partnerorganisation von Misereor gegen Armut und für Alphabetisierung in den Dörfern. - Mit den Projektverantwortlichen bitten wir dich, Gott, darum, dass die Verantwortlichen in Politik und Gesellschaft Perspektiven entwickeln für die ländliche Bevölkerung, und wir bitten um Chancengleichheit für alle Kinder, auf dem Land und in der Stadt. - (Stille)
• Weltweit erzeugen Frauen 80 Prozent der Nahrungsmittel, ihnen gehört jedoch weniger als ein Fünftel der Anbauflächen. Auch im Hochland von Madagaskar leisten Frauen einen Großteil der Haus- und Feldarbeit, doch wirtschaftliche Entscheidungen dürfen sie oft nicht selbst treffen. Ein Partnerprojekt von Misereor unterstützt deshalb die Bäuerinnen dabei, Besitzzertifikate für ihr Land zu beantragen. - Für die Frauen von Madagaskar bitten wir dich, Gott, um Kraft und Beharrlichkeit. Für alle Frauen und Männer weltweit bitten wir um Solidarität im Engagement für mehr Gerechtigkeit. - (Stille)
• Frauen wollen Veränderung und werden doch oft ausgebremst – auch bei uns, in unserer Gesellschaft und besonders in der Kirche. Es geht um Gestaltungsmöglichkeiten, Teilhabe und Mitbestimmung. Die Kirche weltweit steht an einem Wendepunkt: Die alten Strukturen sind fragwürdig geworden und tragen nicht mehr, doch wie wir künftig miteinander glauben und den Glauben weitergeben können, ist noch nicht klar. - Wir bitten dich, Gott: Hilf der Kirche, sich aus der Erstarrung zu befreien, das Gute zu bewahren und sich für Neues zu öffnen. Hilf ihr, das Leben in seiner Vielfalt zu wählen. (Stille)
• (Formulierung eines Anliegens der Gemeinde – an dieser Stelle kann auch eine kurze Stille gehalten werden, um den persönlichen Anliegen der Teilnehmenden Raum zu geben) - (Stille)
Gott, deine schöpferische Macht und Liebe sind stärker als unsere Ohnmachtsgefühle. Daraus können wir Leben und Kraft schöpfen, dafür wollen wir dir Dank sagen, gemeinsam mit den Frauen, Männern und Kindern in Madagaskar – heute und ein Leben lang. Amen.

Oder:
Zu Jesus Christus, der einer von uns geworden ist, wollen wir voll Zuversicht beten:
• Für die vielen Menschen, die unter Krieg, Armut, Krankheit und Naturkatastrophen leiden, und denen wir mit unserer Misereor-Kollekte helfen wollen – heute besonders für die Frauen in Madagaskar - Du Bruder der Menschen, A: wir bitten dich, erhöre uns.
• Für die vielen Menschen, die ihre Heimat verloren haben, und die Zuflucht und Sicherheit suchen – auch bei uns.
• Für die vielen Menschen, die Vergebung und Barmherzigkeit suchen und die nicht fertig werden mit ihrem Versagen.
• Für alle, die sich kraftlos und ausgebrannt fühlen. Für alle, die sich in dieser Fastenzeit neu danach fragen, was das Wesentliche für ihr Leben ist.
• Für die Kranken und Leidenden. Für diejenigen, die keine so gute Versorgung haben wie wir, die alleine sind und sich verlassen fühlen.
• Für unsere Verstorbenen, die uns glaubend und hoffend vorausgegangen sind…
Gott, du bist für uns Mutter und Vater. Sieh voll Erbarmen auf dein Volk und führe uns mit deinem Sohn zur verheißenen Auferstehung und zum Leben. Amen.

Gabengebet

Erhöre uns, barmherziger und menschenfreundlicher Gott. Du hast uns zum Zeugnis eines christlichen Lebens berufen. Stärke uns durch dieses Gedächtnismahl und befähige uns dazu, die Menschen zu lieben und die Hoffnung, die aus dir kommt, zu stützen. Deine Gerechtigkeit werde für alle Frauen und Männer in der Welt wirksam und erfahrbar. Darum bitten wir durch Christus, unseren Bruder und Herrn.

Hochgebet – „Befreiung“

Präfation
Es ist gut und richtig,
dir immer wieder zu danken, Gott,
für alles, was uns an Gutem geschieht,
für jede Befreiung,
die wir erfahren dürfen,
wenn wir nicht Angst haben müssen
voreinander und vor dem,
was um uns herum geschieht,
wenn wir unsere Kräfte
nicht gegen uns selbst richten,
sondern zum Heil und Glück
aller brauchen.
Da fängt dein Reich an,
wo wir auch heute leben,
wofür Jesus eingestanden ist.
Dafür danken wir dir
und loben dich
zusammen mit allen,
die an Jesus glauben,
und singen dir ein frohes Lied:
Sanctus

Wir danken dir
für unseren Glauben an dich,
den Gott Jesu Christi.
Dieser Glaube
gibt uns Hoffnung und Kraft,
zerstörerischen Mächten in uns
und um uns zu widerstehen,
denn du willst erfülltes Leben für alle,
zuerst für jene, die verzweifelt sind
oder unter unerträglichen
Bedingungen leben müssen.
Dafür ist Jesus, dein Sohn,
am Kreuz gestorben.

Kurz vor seiner Hinrichtung
feierte er noch einmal
mit seinen Freunden
ein besonderes Mahl,
so wie wir es jetzt in seinem Namen
und Auftrag wieder tun.

Wir sind vor dir versammelt,
um in Erinnerung an ihn
das Brot zu brechen
(und den Wein auszuteilen).
Wir bitten dich, guter Gott,
sende deinen Heiligen Geist,
damit im Teilen des Brotes
(im Teilen von Brot und Wein)
Jesus + Christus unter uns
gegenwärtig wird.

In jener Nacht
nahm Jesus während des Essens
Brot in seine Hände, dankte dafür,
brach es und reichte es den Seinen
mit den Worten:

NEHMT UND ESST ALLE DAVON.
DAS IST MEIN LEIB,
DER FÜR EUCH HINGEGEBEN WIRD.

Ebenso nahm er in jener Nacht
nach dem Essen den Becher mit Wein,
dankte wiederum
und reichte ihn den Seinen
mit den Worten

NEHMT UND TRINKT ALLE DARAUS.
DAS IST DER BECHER
DES IMMER WÄHRENDEN BUNDES,
MEIN BLUT, DAS FÜR EUCH
UND FÜR ALLE VERGOSSEN WIRD
ZUR VERGEBUNG DER SÜNDEN.
TUT DIES ZU MEINEM GEDÄCHTNIS.

Das ist und bleibt
ein Geheimnis unseres Glaubens
Akklamation

Ja, Gott,
dein Wille zum Leben
endet nicht im Tod.
Du hast Jesus auferweckt,
und wir feiern hier unsere Hoffnung,
dass du stärker bist als alles,
was uns zerstören
und von dir trennen kann.

Wir bitten für den Bischof von Rom Franziskus
und unseren Bischof N.,
für unsere Kirche,
für alle, die darin einen Dienst ausüben,
für alle, die sich ihr zugehörig wissen,
dass sie den Anbruch deines Reiches
in ihrem Tun und Reden
glaubwürdig bezeugen.

Wir bitten dich für unsere Verstorbenen.
Besonders bitten wir für jene,
die am Leben zerbrochen
oder sonst durch Gewalt
umgekommen sind.
Lass sie zusammen mit allen,
die uns nahegestanden sind
und die der Tod uns entrissen hat,
in dir Leben und Freiheit finden.
Sei denen nahe,
um die niemand mehr trauert.
(Hier kann der Verstorbenen gedacht werden.)

So hoffen auch wir,
dass unser Glaube uns trägt,
ermutigt und immer neu befreit,
bis du uns Erfüllung
in deinem Reich schenkst
zusammen mit Maria, der Mutter Jesu,
dem heiligen Josef, ihrem Gemahl,
den Aposteln und Blutzeugen,
(dem/der Heiligen N.)
und allen Heiligen und Gläubigen.

Darum bitten wir
durch Jesus Christus,
der befreiende Zeichen des Heils
an den Armen und Bedrängten
gewirkt hat.
Doxologie
Vgl. Urs Eigenmann, in: HG – Texte zum Teilen von Brot und Wein, Luzern 1996

Einleitung zum Vaterunser

„Ihr werde erkennen, dass ich der Herr bin“. Durch Jesus wissen wir, wer und wie der Vater ist. Deshalb wenden wir uns jetzt vertrauensvoll an ihn und beten: Vater unser im Himmel, …

Einleitung zum Friedensgebet

„Ich hauche euch meinen Geist ein“. Es ist der Geist des Friedens und der Versöhnung, ein Geist, der Leben schafft, Leben in Fülle. Bitten wir den Herrn um seinen Geist des Friedens: Herr Jesus Christus, … und schenke uns, …

Meditation

UND STIRBT NICHT
Wir brauchen das Leid und den Tod nicht zu suchen.
Sie finden uns, ungebeten und oft unerwartet.
Tag um Tag.
Krankheit und Unglück, Hunger und Durst,
Katastrophen und Unwetter aus heiterem Himmel
trifft die, die nicht ahnen, was der Tag ihnen zubestimmt.

Lass uns die Augen aufgehen für die Zeichen des Lebens:
Manchmal kommt ein Engel und sagt sein Wort auf der Erde.
Manchmal beginnen zwei, die lange schwiegen, miteinander zu reden.
Manchmal sagt einer: Friede auf Erden.
Manchmal setzt einer auf Gott.
Und stirbt nicht.
Eleonore Beck

Schlussgebet

Guter und gerechter Gott, du hast uns das Sakrament der Einheit geschenkt, dass uns zugleich die Verschiedenheit und die Vielfalt im Glauben erkennen lässt. Mach uns zu Zeugen deines Sohnes in dieser Welt, die wir jetzt wieder sein Wort gehört haben und miteinander durch das Brot des Lebens verbunden sind. Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren Bruder und Herrn.

Die in den „Liturgischen Bausteinen“ veröffentlichten Gebete und Texte sind Alternativen zu den offiziellen Texten, die der Zelebrant immer im MB findet.

P. Heinz Schneider SVD; P. Karl Jansen SVD

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