Missionsgebetsmeinung - Juli 2008

01. Jul 2008

Wir beten, dass der Weltjugendtag in Sydney/Australien unter den Jugendlichen das Feuer der göttlichen Liebe entfacht und sie zu Boten der Hoffnung für eine neue Menschlichkeit werden.

Papst Benedikt XVI sagte am 21. August 2005 beim Angelus Domini auf dem Marienfeld in Köln: "In diesem Moment, da die lebendige Gegenwart des auferstandenen Christus mitten unter uns den Glauben und die Hoffnung lehrt, kündige ich mit Freuden an, dass der nächste Weltjugendtag im Jahr 2008 in Sydney, in Australien, stattfinden wird. Vertrauen wir den zukünftigen Weg der Jugendlichen aus der ganzen Welt der mütterlichen und aufmerksamen Führung Mariens an."

 

Der Hl. Vater lädt die Jugend zum Weltjugendtag vom 14. bis 20. Juli in Sydney, Australien, ein. Kurz darauf - vom 8. bis 24. August - findet ein anderer Weltjugendtag statt: die Olympiade 2008 in Beijing. Jugendliche aus der ganzen Welt werden aktiv oder als Zuschauer an den Spielen teilnehmen. Und nicht nur Jugendliche! Die ganze Welt wird zur Zeit der olympischen Spiele nach Beijing schauen. Politische Führer (Präsidenten, Kanzler und Ministerpräsidenten) von über 80 Ländern haben schon seit längerem ihr Kommen zugesagt.

 

Die Propagandamaschine in China läuft auf vollen Touren. Dem Motto "Eine Welt, ein Traum" begegnet man auf vielen Straßen und Plätzen in den verschiedensten Formen. Fragt man, was mit "Traum" gemeint ist, bekommt man selten eine befriedigende Antwort. Im Fernsehen wird immer wieder auf das kommende Weltereignis in Beijing hingewiesen. Stattet man dem Tiananmen-Platz ("Tor des Himmlischen Friedens") einen Besuch ab, wird die Aufmerksamkeit von einer großen Uhr in Anspruch genommen, die schon seit einigen Jahren die genaue Zeitdauer (Jahre, Monate, Wochen, Tage, Stunden, Minuten, Sekunden) bis zum Beginn der Olympischen Spiele angibt. Auch an anderen Stellen finden sich Uhren dieser Art, allerdings nur im Kleinformat.

 

Nach offiziellen Meldungen werden 10.500 Athleten aus über 200 Ländern an den Spielen teilnehmen. Milliardenbeträge sind bereitgestellt, um das Problem der Luftverschmutzung in Beijing unter Kontrolle zu bringen. Dazu werden während der Spiele 20.000 Polizisten, 10.000 Sicherheitsbeamte und 50.000 Freiwillige zur Verfügung stehen. Die chinesischen Athleten werden ganz schön hergenommen. Schließlich erwartet man, dass die chinesische Mannschaft als eine der besten, wenn nicht als die Spitzenmannschaft, aus den Spielen hervorgeht.

 

Im Vergleich zu den olympischen Spielen in Beijing ist der Weltjugendtag in Sydney ein bescheidenes Ereignis: weitaus weniger Teilnehmer, keine spannenden Wettkämpfe, weniger Medienberichte u.a.m. Schauen wir allerdings auf das jeweilige Motto der beiden Weltjugendtage, so sieht die Sache ganz anders aus. Das Motto der Olympischen Spiele spricht von einem Traum, den allerdings jeder nach seinem eigenen Geschmack auslegen kann. Der Traum des Sozialismus in China ist ausgeträumt. Seit Jahren sucht man nach einer neuen Ideologie. Der jetzige Präsident Hu Jintao hat den Begriff Hexie ("Harmonie") ins Spiel gebracht. Denken er und seine Vordenker daran, erneut auf den "Weisen" Konfuzius zu setzen? Nach den Verteufelungen durch den Vorsitzenden Mao dürfte dabei nicht viel herausspringen. Was ist nun der Traum Chinas, den man der Welt während der Olympiade präsentieren könnte?

 

Und da ist das Motto des Weltjugendtages in Sydney, der Traum der Jugendlichen, denen es nicht um Medaillen, sondern um das Feuer geht, das sie zu neuen Menschen macht: "dass der Weltjugendtag in Sydney in Australien unter den Jugendlichen das Feuer der göttlichen Liebe entfacht und sie zu Boten der Hoffnung auf eine neue Menschlichkeit macht." Es geht um das Feuer der göttlichen Liebe, um eine Ideologie der Liebe, die nicht auf uns Menschen gebaut ist, sondern auf den Hl. Geist, der in uns lebt und der sich in der Geschichte der Kirche immer wieder bewiesen hat.

 

Was werden die olympischen Spiele in Bewegung setzen? Hoffentlich ein Treffen, das Menschen aus der ganzen Welt in Freude zusammenführt. Hoffentlich werden sie uns junge Athleten zeigen, die sich über die Spiele freuen, auch wenn sie keine Medaillen gewinnen. Was wird der Weltjugendtag in Sydney in Bewegung setzen? Die Jugendlichen werden - so steht zu hoffen - nicht nur mit Freude und Begeisterung an den Veranstaltungen in Sydney teilnehmen, sie werden dann - vom Feuer der göttlichen Liebe entfacht - neues Leben und neue Hoffnung mit in ihren Alltag zurückbringen und dort verbreiten. Vereinigen wir uns im Geiste mit den vielen Jugendlichen, die sich auf den Weg nach Sydney machen und beten wir mit ihnen, dass der Weltjugendtag in Sydney ein Fest der Gnade für die Kirche Gottes und die ganze Menschheit werde.

 

Kommentar zur Missionsgebetsmeinung Juli 2008 aus der Zeitschrift "Die Anregung", Ausgabe 4/2008, Steyler Verlag, Nettetal

Arnold Sprenger SVD

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