Dezember 2012
„Wir beten für die Völker der Erde: Gott, unser Vater, zeige Dich als Vater aller Menschen, und Christus als das Licht, das unter uns aufgeleuchtet ist.“
„Du bist das Licht der Welt, du bist der Glanz, der uns unseren Tag erhellt...Du bist der Stern in der Nacht, der allem Finsteren wehrt, bist wie ein Feuer entfacht, das sich aus Liebe verzehrt: Du das Licht der Welt.” So beginnt eines der Neuen Geistlichen Lieder und beschreibt in treffender Form, was die Gebetsmeinung des Papstes in diesem Monat wiedergibt. Dezember ist der “dunkle” Monat für uns Europäer, denn nun sind die Nächte besonders lang und die Tage kurz. Jesu Geburtsfest feiern wir praktisch am Fest der Wintersonnenwende, als die alten Römer des SOL INVICTUS gedachten, der Unbesiegbaren Sonne, die trotz kürzerer Tage und weniger Sonnenstunden sich von der Macht der Dunkelheit nicht unterkriegen lässt.
Die ersten Christen sahen in dieser Unbesiegbaren Sonne ihren Retter und Heiland: Jesus von Nazaret. Seine Geburt, seine Menschwerdung, ist für uns das Licht der Welt.
Die Evangelisten Lukas und Matthäus erinnern in der Kindheitsgeschichte Jesu, dass der kleine Gottessohn unter ärmlichsten Bedingungen auf die Welt kam: Er war in allem uns gleich, außer der Sünde. In jenem Stall in Bethlehem waren es arme Hirten, die dem Sohn Mariens als erste huldigten. Ein heller Stern zeigte Menschen anderer Kulturen, dass ein außerordentlicher Mensch geboren war: der König der Könige. So machten sich drei Weisen aus dem Morgenland auf den Weg, um jenen König kennenzulernen. Einer alten Legende nach waren es aber vier Weise. Der Vierte kam jedoch immer zu spät, weil er unterwegs notleidende Menschen traf und ihnen half. Als er schließlich nach über dreißig Jahren in Jerusalem den kreuztragenden Jesus auf seinem letzten Lebensweg begegnete, wusste er, dass in allen diesen notleidenden Menschen, für die er in den Jahren eine helfende Hand gewesen, Gott selbst zugegen war.
Weihnachten ist die Frohe Botschaft des Gottes, der sich so klein macht, dass wir ihm in jedem Menschen begegnen können. So klein, dass wir ihn oft nicht sehen, denn er ist ganz unten, sitzt vielleicht auf der Straße und bettelt, liegt in einer Gasse und braucht unsere Hilfe.
So wie der Stern die Weisen zu Jesus brachte, so sind auch wir eingeladen, für andere Wegweiser zu sein, Licht der Welt, das Jesu Worte und Taten im Dunkel der leidenden Welt widerspiegelt.
Ein moderner Spruch bringt es auf den Punkt: Mach´s wie Gott – werde Mensch!!
Ich wünsche Ihnen allen eine ruhige, besinnliche Adventszeit. Möge das bevorstehende Geburtsfest Jesu uns alle ein Stück einander näher bringen und uns die Kraft geben, diese Erde menschlicher zu gestalten. Das neue Jahr 2013 steht vor der Tür. Gott möge auch Ihnen Gesundheit und viel Kraft geben, damit Sie für andere der Stern sind, der Menschen zu Christus bringt. Gott segne Sie!