Missionsgebetsmeinung März 2012

März 2012

„Wir beten für die Menschen in Asien, die um ihres Glaubens willen verfolgt werden: Gott, unser Vater stehe ihnen bei mit der Kraft des Hl. Geistes, sei ihnen nahe bei Missbrauch und ungerechtem Urteil.“

P. Michael Heinz SVD, Bolivien

Bibeltext:

Wenn ein Glied leidet, leiden die anderen Glieder mit (vgl.: 1 Kor 12,26)

 

Am 19.12.2011 berichtete die Steyler Presse: „Im ostindischen Bundesstaat Orissa ist der 47-jährige katholische Katechet und Menschenrechtskämpfer Rabindra Parichha ermordet worden. Das bestätigte der Steyler Erzbischof John Barwa dem Fidesdienst. „Ich bin sehr traurig im Hinblick auf dieses tragische Ereignis“, wird der Erzbischof zitiert. „Ich kannte Parichha persönlich, er war mein Schüler. Er war für viele Dörfer im Distrikt Kandhamal eine Bezugsperson. Die Gläubigen werden ihn vermissen.“

Diese und ähnliche Nachrichten sind leider kein Einzelfall. Fast täglich hören und lesen wir von Christen, die vor allem in Afrika und Asien verfolgt und getötet werden.

Heute möchte ich Ihnen daher eine Initiative vorstellen, die sich seit Jahrzehnten um verfolgte Christen in aller Welt kümmert, uns zum Mitbeten und Mitmachen aufruft. Sie heißt: Offene Türen – Open doors. 1955 gründete der Holländer Anne van der Bijl das Hilfswerk für verfolgte Christen – „Open Doors“. Besser bekannt ist er weltweit als "Bruder Andrew" oder nach seiner Biographie als der "Schmuggler Gottes". Legendär sind die Geschichten, wie er mit seinem VW-Käfer Bibeln hinter den früheren "Eisernen Vorhang" schmuggelte.

Schauen wir einmal wie die Situation der Christen in einigen Ländern Asiens ist, wo auch Steyler Missionare mit einheimischen Brüdern und Priestern leben und arbeiten:

 

Indien

Obwohl die Staatsverfassung das Recht zur freien Religionsausübung vorsieht, ist eine Vielzahl indischer Christen seit Jahren Angriffen gewalttätiger Hindu-Extremisten ausgesetzt. Außerdem wird ihre Religionsfreiheit in einigen Bundesstaaten durch Antibekehrungsgesetze beschnitten. Christen werden von militanten Hindu-Milizen bedroht. Obwohl die Mehrheit der Christen in Indien weiterhin relativ frei ihren Glauben leben kann, gehen in vielen Landesteilen Hindu-Extremisten gegen Christen vor. Sie formieren sich besonders in den ländlichen Gebieten neu und gründen Schulen zur Weitergabe ihrer Ideologie. Selbst gut ausgebildete Führer wollen den Hinduismus zu einer viel weniger toleranten Religion machen.

 

China

In der Verfassung Chinas ist sowohl die Freiheit religiöser Ansichten vorgesehen, als auch die Freiheit, keiner Religion anzugehören. Doch die Glaubensfreiheit, die in westlichen Gesellschaften zu den Grundrechten gehört, gilt nicht in gleicher Weise für die Menschen in China. Allerdings hat es in den vergangenen drei Jahrzehnten bemerkenswerte Fortschritte hinsichtlich der Religionsfreiheit in China gegeben.

 

Vietnam

Aufgrund eines Religionsgesetzes von 2007 werden die verschiedenen Religionsgemeinschaften zwar als soziale Kräfte angesehen, die unter der Führung der Kommunistischen Partei zum Fortschritt des Landes beitragen können und müssen - doch bedürfen aus diesem Grund religiöse Aktivitäten weiterhin der Zustimmung der Behörden.

 

Indonesien

Indonesien ist gemessen an der Bevölkerungszahl das Land mit den meisten Muslimen. Die Mehrheit von ihnen lebt ihren Glauben tolerant. Nahezu zwei Prozent folgen aber einer strengen Ausübung des Islam nach arabischem Vorbild.

Die Verfassung Indonesiens garantiert jedem Bürger Religionsfreiheit und damit das Recht, eine beliebige Religion zu wählen und zu praktizieren. Allerdings erkennt die Regierung nur sechs Religionen an: Islam, Katholizismus und Protestantismus, Hinduismus, Buddhismus und Konfuzianismus.

Die Situation für die Christen in Indonesien hat sich bedeutend verschlechtert. Christen sehen sich mehr und mehr Intoleranz, Feindseligkeiten und Verfolgung ausgesetzt.

 

Gebet ist die wichtigste Unterstützung für verfolgte Christen

Das Erste, um was uns verfolgte Christen bitten, ist das Gebet. Mehr als alles andere spüren sie unsere Liebe und Unterstützung durch unsere Gebete. Das Gebet ist das Wichtigste in unserem missionarischen Dienst. Als Teil der weltweiten Gemeinde tragen Sie mit Ihrem Gebet wesentlich dazu bei, verfolgte Christen zu ermutigen und sie zu unterstützen. Schließen wir daher alle verfolgten Christen in Asien in diesem Monat ganz besonders in unser Gebet mit ein.

Im Hebräerbrief finden wir außerdem eine Motivation für andere Christen einzustehen: Dort lesen wir: „Die Bruderliebe soll bleiben. Vergesst die Gastfreundschaft nicht; denn durch sie haben einige, ohne es zu ahnen, Engel beherbergt. Denkt an die Gefangenen, als wäret ihr mitgefangen; denkt an die Misshandelten, denn auch ihr lebt noch in eurem irdischen Leib“ (Hebr 13,2-3).

 

Weitere Information zur verfolgten Kirche weltweit siehe: http://www.opendoors-de.org/

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