Oktober 2012
„Wir beten am Sonntag der Weltmission: Gott, unser Vater, lass das ganze Volk Gottes neue Wege des Glaubens entdecken und aus der Glaubensfreude Zeugnis für dich geben.“
Der Monat ist der Gleiche – der Sonntag wechselt. In einigen Gegenden der Welt ist es der dritte Sonntag im Oktober, in anderen der vierte. Aber überall auf der Welt gedenken die Christen im Oktober des Auftrages Jesu Christi: Gehet in alle Welt und verkündet die Frohe Botschaft. Tauft auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Und er verspricht uns: Ich bin bei euch alle Tage. (Mat. 28,20)
Am Weltmissionssonntag denken wir an Jesu Sendung und bitten ihn, immer erneut Menschen in seinen Weinberg zu schicken. Der Weltmissionssonntag ist aber auch eine gute Gelegenheit, uns zu informieren, wie es denn mit dem Christentum weltweit aussieht. Was kann ich persönlich beitragen, dass Jesu Frohe Botschaft auch heute gelebt und weitergetragen wird?
Wo und wie kann ich mich engagieren, damit andere seine Frohe Botschaft besser kennen?
Durch die weltweiten Migrationen ist die Erde kleiner geworden. Heute treffen wir in den großen Städten unseres Landes Menschen aus allen Kontinenten, die mitten unter uns wohnen. Manchmal sind unsere Nachbarn Inder, Türken, Spanier, Vietnamesen oder Chinesen. Und lange nicht alle Menschen kennen Jesus. Die christlichen Religionen sind zwar die größte Religionsgruppe, aber es sind nicht einmal ein Drittel aller Menschen, die sich zu Jesus hingezogen fühlen oder ihn kennen.
Ob unser Nachbar aus der Türkei, Indien oder Vietnam schon einmal von IHM gehört hat? Eine Möglichkeit, mit den Nachbarn ins Gespräch zu kommen und über Jesus zu reden…
Aber es wäre ebenfalls schön, unseren Nachbarn einfach mal zu besuchen, ihn zum Pfarrfest oder Adventssingen, zum Basar oder Chor der Gemeinde einzuladen.
Sonntag der Weltmission erinnert mich daran, für Menschen anderer Länder und Kulturen zu beten, für Menschen, die nie den Namen Jesus gehört haben, für Missionare zu beten, die in anderen Ländern, fern ihrer Heimat, den Auftrag Jesu wahrnehmen und versuchen, Menschen das Licht der Welt näher zu bringen, mit ihnen etwas von ihrem Glauben zu teilen.
In Lateinamerika haben die Bischöfe vor 5 Jahren eine kontinentale, ständige Mission verkündet, eine Herausforderung für die Gemeinden und jeden Einzelnen. Die Bischöfe erinnern: jeder Getaufte ist nicht nur eingeladen, sondern sogar verpflichtet, die Frohe Botschaft zu leben und zu verkünden. Pfarreien sollen Orte der Begegnung und Verkündigung werden. Menschen dürfen dort die Erfahrung machen, wirklich Geschwisterlichkeit zu leben. In Nachbargruppen werden Christen und Fernstehende eingeladen, einmal die Woche, die Frohe Botschaft zu teilen: solche Bibelgespräche sind recht populär, wenn auch die Gruppen klein sind, gemessen an der Gesamtzahl der lateinamerikanischen Christen. Oft bilden sich solche Basisgemeinden oder christliche Gemeinden, nachdem die Pfarrei eine örtliche Mission durchgeführt hat. Viele junge Christen beteiligen sich an diesen Volksmissionen.
Wäre das nicht auch ein Impuls für unsere Gemeinde? Wie kann ich selbst während des Monats der Weltmission aktiv werden, um anderen die frohmachende Botschaft Jesu näher zu bringen. Denn wir alle sind eingeladen, Jesu Wort in die Tat umzusetzen und zu leben.