Gebetsmeinung - April 2013

April 2013

Wir beten: Für ein lebendiges Christsein durch die öffentliche Feier des Glaubens.

Frt. Severin Parzinger SVD

Wort Gottes:

„David und das ganze Haus Israel tanzten und sangen vor dem Herrn mit ganzer Hingabe und spielten auf Zithern, Harfen und Pauken, mit Rasseln und Zimbeln. So brachten David und das ganze Haus Israel die Lade des Herrn voll Freude unter Jubelgeschrei und unter dem Klang des Widderhorns in die Davidstadt hinauf. Man trug die Lade des Herrn in das Zelt, das David für sie aufgestellt hatte, und setzte sie an ihren Platz in der Mitte des Zeltes und David brachte dem Herrn Brandopfer und Heilsopfer dar. Dann segnete David das Volk im Namen des Herrn der Heere.“ (2 Sam 6, 5.15.17-18) 


„Mein Wunsch ist es, dass alle die Freude spüren, wie schön es ist, ein Christ zu sein.“ Das waren die bewegenden letzten Worte von Papst Benedikt XVI. bei seinem Abschied auf dem Petersplatz. Ein Abschied voller Freude, Dankbarkeit und Trennungsschmerz zugleich. Eine überwältigend lebendige Feier des Glaubens so vieler Menschen, inspiriert durch das Lebenszeugnis eines Mannes, der sein Christsein zuinnerst aus der Tiefe der Begegnung mit Gott gestaltet. Ja, es entsteht eine ansteckende Freude, wenn Menschen ihren Weg mit Gott gemeinsam gehen, wenn sie Gott immer wieder neu seinen Platz in der Mitte ihres Zeltes, ihres Herzens, geben; es ist ein Freudenfest mit Jubel und Tanz, wenn Menschen diese Mitte ihres Lebens gemeinsam feiern und miteinander teilen. So wird Liturgie, die Feier des Glaubens, zur lebenspendenden Kraftquelle und Ausdruck des Christseins zugleich – bestärkt durch die Gemeinschaft. Dann gewinnen Menschen neuen Raum zum Leben, dann werden Freude und Leid, Jubel und Klage, Hoffnung und Verzweiflung zu echten Wegweisern zum Zelt des Herrn. 

Weltjugendtage, Europäische Taizé-Treffen, Eucharistischer Weltkongress letztes Jahr in Dublin, MaZ-Gottesdienste, Katholikentage, Feiern in der eigenen Gemeinschaft, die Erinnerung an die Feier meiner Erstprofess… diese und viele andere Ereignisse mehr waren und sind Momente in meinem Leben, in denen ich ganz besonders erleben darf, wie das gemeinsame Feiern des Glaubens zur Inspiration für meinen weiteren Weg wird und wie Freuden und Sorgen des Alltags in und durch die Liturgie zu Lebensraum werden. Darin bin ich auf dem Weg vor Gott in „voller Freude“ und „Jubelgeschrei“ gleichermaßen wie in Trauer, Verzweiflung und Klage; die lamentierende Melodie einer einsamen Flöte und der fröhliche Klang der Zithern, Harfen und Pauken werden meist nur gemeinsam lebendig vor der Lade des Herrn. Dies ist für mich der Segen, der von der „Lade des Herrn“ ausgeht: das Bewusstsein, dass ich ausnahmslos mit meinem ganzen Leben Platz habe vor Gott und dass Gott selbst einzieht in diese Mitte meines „Zeltes“. Das ist es, was mich lebendig macht, das ist der Segen, den wir einander zusprechen dürfen, „im Namen des Herrn der Heere“.

Unterwegs sein will ich mit Dir, o Herr, 

    Dich Platz nehmen lassen in der Mitte meines Zeltes.

Das Leben ruht nicht, lässt Rast nicht zu; 

   ob Sehnsucht, ob Not, es treibt mich hinaus – 

   auf den Weg durch die Wüste.

Allein bin ich nicht, Herr, auf dem Weg mit Dir, 

    und Menschen mit mir, das Volk meines Herzens.

Mit Jubel und Tanz, mit Gesang und Orchester, voll Freude im Sinn

    – führt ein Stern zu Dir.

Ein weinendes Klagen, ein Schrei von Schmerz, stumme Verzweiflung –

   im Nebel vor Dir.

Das ist mein Zelt, das Zelt meines Lebens, 

   mal hier, mal dort, ins Wandern gesetzt. 

Du wohnst darin, wo auch immer es schlägt – 

   Du, o Herr meines Herzens.


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