Januar 2013
„Dass die christlichen Gemeinden im Nahen Osten die Kraft des Glaubens und des Durchhaltevermögens erhalten.“
Der Nahe Osten ist die Wiege des Christentums. Dort entstand und lebte das Volk Gottes des Alten oder Ersten Bundes. Dort lebte, wirkte und starb Jesus, und dort entstanden die allerersten Jüngergemeinden Christi. Die jetzt dort lebenden christlichen Gemeinden sind mit Recht stolz darauf, deren Nachfolger zu sein. Aber sie haben es in ihrer Geschichte nie leicht gehabt. Von Anfang an waren sie Drangsalen und Diskriminierungen ausgesetzt. Oft wurden sie in politische und militärische Konflikte verwickelt, die eigentlich andere betrafen, angefangen vom jüdisch-römischen Krieg in den Jahren 62-70 n. Chr., über die Islamisierung im 7.Jahrhundert und die Kreuzzüge im Mittelalter bis zu den heutigen Auseinandersetzungen zwischen Israelis und Palästinensern. Im jüdischen Israel und in den umliegenden mehrheitlich muslimischen Staaten (Palästina, Jordanien, Libanon, Syrien, Irak) wurden und werden sie oft als "Bürger zweiter Klasse" angesehen. Trotzdem sind sie über zwei Jahrtausende hinweg ihrem Glauben an Jesus den Messias und Sohn Gottes treu geblieben. Das ging nicht ohne die Kraft des Heiligen Geistes. Um diese können und sollen wir für sie beten. Sie brauchen unser Gebet, damit der Heilige Geist ihnen die Gabe der Stärke und die Gnade der Beharrlichkeit schenke, so dass sie trotz ihrer misslichen Lage weiterhin an ihrem christlichen Glauben festhalten. Im Heimatland Jesu und dem Ursprungsland der Kirche sollen sie nämlich weiterhin Zeugen der Liebe Gottes sein, die Gott in sich ist (Dreifaltigkeit), die er in Jesus, dem menschgewordenen Göttlichen Wort, offenbart hat und die allen Menschen gilt. Das "Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden den Menschen seiner Gnade", das im Nahen Osten zum ersten Mal erklungen ist, hat für sie einen besonderen Klang. Die Apostelgeschichte sagt von der allerersten christlichen Gemeinde im Nahen Osten: "Sie lobten Gott und waren beim ganzen Volk beliebt" (Apg 2,47). Dass dies auch heute noch der Fall sei, ist unser Gebet für sie!