Missionsgebetsmeinung - Juni 2013

Juni 2013

Dass dort, wo der Einfluss der Säkularisierung am größten ist, es christlichen Gemeinden gelingt, die Neuevangelisierung wirksam zu fördern.

P. Dr. Dieter Skweres SVD, Ghana

Viele Bereiche der Gesellschaft, um die sich in der Vergangenheit hauptsächlich die Kirche gekümmert hat, wurden "säkularisiert", d. h. sind in "weltliche" Verantwortung übertragen worden: Krankenhäuser, Waisenhäuser, Altenheime, selbst Trauerbegleitung und Beerdigungen. Von säkularen Instanzen werden auch viele Angebote zur Freizeitgestaltung und zum körperlichen und seelischen Wohlbefinden gemacht. Jugendliche leben in ihrer eigenen Sport-, Disko- und Freizeitwelt. Der Kirchgang am Sonntag sowie der Empfang der Sakramente gehen immer mehr zurück. Das Evangelium findet wenig Interesse, wird auch oft nicht mehr richtig verstanden. Wird es richtig verkündet? 


Hier kam der Gedanke der Neuevangelisierung auf. Er wurde vom seligen Papst Johannes-Paul II. eingebracht. Die letzte und bisher größte Bischofssynode in Rom hat sie zum Thema ihrer Beratungen gemacht. Wonach hungert die Welt von heute? Wie kann das Evangelium diesen Hunger stillen? Die Antwort können keine neuen Seelsorgsmethoden oder Veränderungen bei den kirchlichen Strukturen sein. Die Gemeinden müssten so leben, dass andere sagen: Genau das ist es, wonach wir uns sehnen! 

Der Psalm 133 sagt dies sehr schön aus. Er lädt dazu ein, die Schönheit des Lebens in brüderlicher Gemeinschaft zu betrachten. Das ist nämlich wohltuend wie kostbares Parfüm, das uns einhüllt und durchdringt. Das ist erfrischend wie Morgentau, durch den unsere Füße stapfen. "Seht doch, wie gut und schön ist es, wenn Brüder miteinander in Eintracht leben!" (Ps 133,1). "Denn dort spendet der Herr Segen und Leben in Ewigkeit" (Vers 3). 

Unsere christlichen Gemeinden sollen durch ihr Leben ihren Mitgliedern und den Außenstehenden zeigen, was Gottes Segen bewirkt und dass wir dort, wo das Evangelium gelebt wird, einen Vorgeschmack auf das ewige Leben haben können. Neuevangelisierung ist nicht so sehr eine Angelegenheit von Worten, sondern von Leben und Tat. "Verba docent, exempla trahunt", "Worte belehren, Beispiele reißen mit." 

Unsere Worte werden oft nicht mehr verstanden. Unser Leben aber könnte und sollte ansprechen. Das wäre effiziente Neuevangelisierung. Hierzu brauchen die christlichen Gemeinden Gottes Segen. Um ihn wollen wir für sie beten.


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