Allgemeine Gebetsmeinung des Papstes - August 2016

August 2016

Wir beten zu Gott unserem Vater, dass der Sport und sportliche Großveranstaltungen zur freundschaftlichen Begegnung zwischen den Völkern und zum Weltfrieden beitragen.

Simone Nefiodow, Diplomtheologin

EM und Copa Amerika liegen gerade hinter uns und kaum haben Fußballfans auf dem Globus sich vom Fußballfieber erholt, steht das nächste sportliche Großereignis vor der Türe: die Olympischen Spiele. Fair sollen die Spiele sein, spannend und vor allem sollen sie einen ruhmreichen Medaillenregen auf die eigenen Mannschaften fallen lassen – das sind vielleicht die ersten Gedanken beim Thema Sport.  

Unser Papst lenkt unsere Aufmerksamkeit auf die Chancen, die zwar durch die sportlichen Wettkämpfe ermöglicht werden, aber außerhalb des Sports stattfinden: die Begegnung zwischen den Menschen. Wie kann ein derart riesiges Sportspektakel, das mit so viel Geld, Ruhm und Macht verbunden ist, wo so ein knallharter Wettbewerb stattfindet, eine Aufgabe wie "Völkerverständigung" leisten? Wenn wir alle vom Gebet begleitet und getragen werden – nicht nur um zu gewinnen, auch wenn sicher viele vor allem dafür beten werden – dann wird Gott Türen öffnen, Herzen öffnen, Begegnungen fruchtbar für das Reich Gottes machen. 

Der Sport soll zum Frieden beitragen können? Gerade noch hat man seine Mannschaft angefeuert, tief enttäuscht verloren, den Jubel der Anderen ertragen und jetzt soll man nett sein? Die Hooliganszene hat bereits bei der EM gezeigt, dass nicht für jeden Frieden und Sport zusammengehören. Aber sie sind zum Glück nur eine Minderheit und das sollen sie in Zukunft auch bleiben. Außerdem ist die Terrorgefahr allgegenwärtig. Aber gerade hier kann unser Gebet Schreckliches verhindern. Niemand will eine Wiederholung des Olympia-Attentats von München oder Schlimmeres. 

Wir können mit unserem Gebet viel zum Gelingen sportlicher Großveranstaltungen beitragen und die Gefahr abwenden, dass der Sport zu einer rein kommerziellen Geldmaschinerie verkommt. Wenn wir um den richtigen Geist beim Sport beten, dann beten wir zum Vater aller Beteiligten und für einen Wettkampf, in dem es nicht gegen andere Sportler oder Mannschaften geht, sondern um die beste Leistung. So kann uns das Gebet im Sport vereinen. 

Beim Sport sollten Vorurteile abgebaut und Freundschaften geknüpft werden. Reine Theorie? Mitnichten! Zum Beispiel der Italiener, der seinen deutschen Gästen in seiner Pizzeria nach dem verlorenen Fußballspiel im vergangenen Juli – Stichwort "Elfmeterkrimi“ – Pizzabrötchen spendiert hat. Wenn Sportler gegnerischer Mannschaften sich anerkennend die Hände reichen, wenn dem Gewinner gratuliert wird. Wenn wildfremde Menschen aus verschiedenen Ländern einander mit Respekt und Freundlichkeit begegnen und Freundschaften entstehen. Wussten Sie, dass eine der prominentesten royalen Ehen in Europa durch die Olympischen Spiele zustande kam? Der damalige Kronprinz von Dänemark hat seine jetzige Frau während seines Besuchs bei den Olympischen Spielen kennen gelernt. Das passierte ebenfalls dem König von Schweden, dem Prinzen von Monaco, dem Tennisprofi Federer und anderen Prominenten. 

Beten wir also, dass beim Sport nicht nur der Wettkampf fair und friedlich verläuft, sondern auch das Denken und Handeln der Gastgeber, aller Teilnehmer und Besucher vom Frieden geprägt ist und zur Völkerverständigung beiträgt.


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