Missionsgebetsmeinung des Papstes - Dezember 2016

Dezember 2016

Für die Völker Europas: Dass die Völker Europas die Schönheit, Güte und Wahrheit des Evangeliums wieder entdecken, die mit Jesu Geburt neue Lebenshoffnung schenken.

P Jean-Prosper Agbagnon SVD, Togo

Am 20. Dezember 2016 geht das am 8. Dezember 2015 begonnene Jubeljahr der Barmherzigkeit zu Ende. Das bevorstehende Fest der Geburt Jesu nimmt Papst Franziskus zum Anlass, um sich an alle Getauften mit einer eindringlichen Bitte um Gebet zu wenden, dass die Völker Europas sich der Schönheit, Wahrheit und segenspendenden Kraft des Evangeliums wiederum bewusst werden und neue Hoffnung schöpfen. Diese Wirkung des Evangeliums steht gleichsam als krönender Abschluss über dem außerordentlichen Heiligen Jahr der Barmherzigkeit und gewährt zugleich für das neue Gnadenjahr eine Zukunftsperspektive in dem, was dem sogenannten „Alten Kontinent“ nachdrücklich angekündigt wird: Leben und Hoffnung für die Völker Europas. 

Fasziniert von der Schönheit des Evangeliums und bleibend geprägt durch seine Wahrheit und die Erfahrung seiner lebenspendenden Kraft hat die europäische Zivilisation durch die Weitergabe dieser Erfahrung einen enormen Beitrag zur Verbreitung der befreienden und heilenden Botschaft Jesu in der Welt geleistet. 

Schönheit: „Kamen Worte von dir, so verschlang ich sie; dein Wort war mir Glück und Herzensfreude“ (Jer 15,16). Wer sich auf den Genuss einer solchen kostbaren Frohbotschaft einlässt, erfährt nicht nur Erfrischung und inneren Frieden, sondern gewinnt neuen Mut und neue Zuversicht. Mit Freude und Begeisterung haben unzählige europäische Söhne und Töchter im Laufe der Geschichte durch die Welt das Wort Gottes auf eine kreative und volkstümliche Weise vermittelt, um seinen stets aktuellen Inhalt und seine Aussagekraft voll zur Wirkung zu bringen: „Gut ist es, unserem Gott zu singen, schön ist es, ihn zu loben“ (Ps 147,1). 

Wahrheit: Neben der Schönheit, dem Trost und der Kraft, die das Wort Gottes zu bieten hat, darf jedoch nicht sein dringender Aufruf zu Wachsamkeit und ständiger Umkehr überhört werden. Erst in der offenen und ehrlichen Begegnung mit dem Wort Gottes, das frei ist von jeder Täuschung und kein Wenn und Aber zulässt, erfährt man auch seine Kraft und seine Ermutigung zu neuem Aufbruch. „Die Wahrheit wird euch befreien“ (Joh 8,32). Die befreiende Wahrheit des Evangeliums verlangt, dass der gläubige Mensch sich vorbehaltlos mit dem göttlichen Wort auseinandersetzt und sich auf dessen Herausforderungen und Weisungen einlässt, ohne in eine Drohbotschaft umzubiegen, was als Maß und Richtschnur dienen soll, sondern in allem immer noch Gottes Erbarmen und Zuwendung wahrzunehmen. Eine freimütige Besinnung und Rückbesinnung auf die Botschaft des Evangeliums ebnet nicht selten den Weg zu einer vertieften Verbundenheit mit Gott. 

Segen: „Ein Segen sollst du sein“ (Gen 12,2). Die Meditation der Botschaft des Evangeliums bringt nicht nur Segen, sondern bewirkt auch, dass der Gläubige selbst zum Segen wird. Wer aus der Tiefe des segenspendenden Wortes Gottes lebt, wird nicht nur von dem Geist Jesu und der Begeisterung für seine Sache erfasst, er wird darüber hinaus zu einem Werkzeug, durch das die Frohbotschaft Gottes glaubwürdig zu neuem Leben erwacht: es geschieht, was schon von Abraham und Sarah gesagt wurde – man empfängt den Segen Gottes und wird selbst zum Segen für andere.  

Am Ende dieses Jubeljahres der Barmherzigkeit liegt dem Heiligen Vater viel daran, uns Getaufte auf den Wert der befreienden und frohmachenden Frohbotschaft Jesu aufmerksam zu machen. Möge es uns gelingen, die Schönheit, die Wahrheit und den Segen des Evangeliums in unserem Alltag wahrzunehmen und in ein Bekenntnis umzusetzen. Gerade ein solcher, in einer tieferen Schicht erlebter und gelebter Glaube ist es, was wir alle, aber insbesondere die Völker Europas, zurzeit bitter nötig haben. Mögen die Christen in Europa diese ursprüngliche Frische des Evangeliums lebendig erhalten. Mögen sie fähig bleiben, in der heutigen Gesellschaft glaubwürdig über ihren Glauben und über die liebende Gegenwart Gottes Auskunft zu erteilen. Mögen die Christen in der heutigen europäischen Gesellschaft weiterhin Ausschau halten nach dem menschgewordenen Wort Gottes, das mit seiner Treue und Güte den Menschen nahe sein will, um sie täglich durch ihr Leben zu begleiten.

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