Missionsgebetsmeinung des Papstes - November 2016

November 2016

Wir beten zu Gott unserem Vater, dass in den Gemeinden Priester und Laien zusammenarbeiten und sich im Dienste an der Gemeinde nicht entmutigen lassen.

P. Jean-Prosper Agbagnon SVD, Togo

Zur gegenseitigen Ermutigung von Priestern und Laien in Zusammenarbeit

„Wir haben unterschiedliche Gaben,
je nach den uns verliehenen Gnaden“ (Röm 12,6).


Für den Monat November lädt Papst Franziskus alle Gläubigen ein, dafür zu beten, „dass in den Gemeinden Priester und Laien zusammenarbeiten und sich im Dienst an der Gemeinde nicht entmutigen lassen“. Damit unterstreicht der Heilige Vater nicht nur seinen Wunsch eines Mentalitätswandels durch eine partnerschaftliche Beziehung zwischen Priestern und Laien im Alltag der christlichen Gemeinden. Er will vor allem damit die vielfältige Verantwortung aller Getauften für die gemeinsame Mitgestaltung der Kirche betonen.

Gerade aufgrund des Rückgangs der Zahl von katholischen Gläubigen und angesichts der wachsenden Abnahme an Priester- und Ordensberufungen in vielen Ländern werden wir als Gemeinschaft von Getauften nicht nur zu einem grundlegenden Umdenken bei der Gemeindegestaltung, sondern gleichzeitig auch praktisch zur Verstärkung von gemeinsamen Aktionen aufgerufen: über die Zusammenlegung von Pastoralprogrammen und Gemeindestrukturen hinaus müssen sowohl die Geweihten als auch die nicht Geweihten nicht nur in die Wahrnehmung der Veränderungsprozesse, sondern auch in die Entscheidungsvorgänge möglichst einbezogen werden. So vollzieht sich das biblisch grundgelegte und vom Vat. II betonte „gemeinsame Priestertum aller Getauften“ gemäß der Verschiedenheit und Einheit der Geistesgaben/Charismen sowie der Ämter zum Aufbau des Gottesvolkes in einer organischen Gemeinschaft: 

„Es gibt verschiedene Gnadengaben, aber nur den einen Geist. Es gibt verschiedene Dienste, aber nur den einen Herrn. Es gibt verschiedene Kräfte, die wirken, aber nur den einen Gott: Er bewirkt alles in allen.“ (1 Kor 12,4ff, cf. Röm 12,4ff).

Aufgrund der gemeinsamen Taufe und wegen der vielfältigen Gaben können wir alle durch unsere aktive Beteiligung einen großen Beitrag zum Gemeindeaufbau und so zum Paradigmenwechsel im Kirchenverständnis leisten.

Es bleibt eine Herausforderung der Kirche, generationsübergreifend und geschlechtergerecht Kinder und Jugendliche, erwachsene Männer und Frauen, Geweihte und Nichtgeweihte nicht nur am Gemeindeleben intensiver zu beteiligen, sondern auch (so gut wie es geht) sogar in die Leitungspositionen der Kirche stärker einzubeziehen. Gerade für die Einheit der Gemeinde gilt dies u.U. sowohl für die Verwaltung, die Spendung der Sakramente als auch für die öffentliche Verkündigung/Auslegung des Wortes Gottes. Ohne die durch die Weihe verliehene „Vollmacht“ des Priesters zum Dienst an den Gläubigen in Frage zu stellen, wird mit diesem Mentalitätswandel die Vorstellung des „Laien“ als verlängerter Arm bzw. untergeordneter Zuarbeiter des Priesters überwunden. Er wird stattdessen als Mitarbeiter und Protagonist im Weinberg des Herrn wahrgenommen.

Möge dieser erneute Aufruf des Heiligen Vaters zum Gebet für eine aktive und ermutigende Mitarbeit aller Getauften an der missionarischen Tätigkeit der Kirche auf möglichst breites Gehör und Aufnahme stoßen und neue Impulse der Teilnahme der Laien wecken. Möge die Fürsprache der Muttergottes dazu verhelfen.


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