Missionsgebetsmeinung des Papstes - Oktober 2016

Oktober 2016

Wir beten zu Gott unserem Vater, dass der Sonntag der Weltmission in allen christlichen Gemeinschaften die Freude am Evangelium und an seiner Verkündigung erneuert und stärkt.

P. Jean-Prosper Agbagnon SVD, Togo

„Darum geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern;
tauft sie auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes, 
und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe.“ (Mt 28,19f.).


Gemäß diesem Auftrag Jesu ruft Papst Franziskus in diesem Heiligen Jubiläumsjahr der Göttlichen Barmherzigkeit die Nachfolger und Nachfolgerinnen Christi dazu auf, für die Erneuerung und Stärkung der Freude an der Verkündigung des Evangeliums zu beten.

Seitdem Pius XI. 1926 den vom Päpstlichen Werk der Glaubensverbreitung veranlassten Sonntag der Weltmission offiziell ins Leben gerufen hat, wird alljährlich dieses Ereignis besonders feierlich begangen. Dabei wird die Mission als Auftrag Christi und als zum Wesen der Christenheit gehörende Kernverpflichtung aller Getauften ins Bewusstsein gerückt und folgerichtig im Rahmen verschiedenster pastoral-liturgischer Veranstaltungen gefeiert. So soll die Gestaltung dieses Festes dem Missionsauftrag der Kirche als weltweite Kirchengemeinschaft neue Vitalität und neuen Ansporn verleihen. Die damit verbundene Solidaritätsaktion wird nicht nur durch die Sammlung von Kollekten und Spenden für die Grundversorgung von bedürftigen Schwestern und Brüdern, die Unterstützung von pastoralen und sozialen Aufgaben und somit für den Aufbau der Kirche in den sog. (klassischen) Missionsländern gekennzeichnet. Sie wird gleichermaßen u.a. durch gemeinsames Beten, den Austausch von Glaubenserfahrungen, Berichte über die pastoralen Gegebenheiten in verschiedenen Ortskirchen, und durch das Erlebnis einer reichhaltigen kulturellen Prägung der liturgischen Feier hautnah bereichert, um einen Einblick in die Vielfalt der weltweiten Kirche zu verschaffen. 

Mit Blick auf die göttliche Barmherzigkeit erinnert Papst Franziskus mit Nachdruck daran, dass die missionarische Wesensaufgabe der Kirche darin besteht, das Erbarmen Gottes (gegenüber den Menschen) in der Gesellschaft zu bekennen und aktiv zu bezeugen. In diesem Sinne lädt der Heilige Vater uns alle als Christgläubige ein, „die Mission ad gentes als ein großes, immenses geistiges wie leibliches Werk der Barmherzigkeit Gottes zu betrachten“ (Botschaft von Papst Franziskus zum Weltmissionssonntag 2016). Alle Mitglieder der Kirche sind dazu berufen: durch die Verkündigung der Frohen Botschaft Christi den vielfältigen sakramentalen Dienst, sowie durch das karitative Wirken die Zuneigung Gottes den Menschen spürbar zu vermitteln, und dies mit einer besonderen Option für die Armen und Bedürftigen. Darin besteht der missionarische Schwerpunkt der Kirche, „die Barmherzigkeit Gottes, das pulsierende Herz des Evangeliums, zu verkünden“ (Misericordiae Vultus, 12). Und so erhalten die Erfahrung und das Bekenntnis, sowie die Weitergabe der Barmherzigkeit Gottes unter den Menschen einen besonderen missionarischen Akzent.

Bitten wir zum diesjährigen Weltmissionssonntag um die Gnade, die Barmherzigkeit Gottes, die sich besonders im Leben und in der Liebe Christi zu den Menschen hautnah erfahrbar gezeigt hat, noch bewusster wahrzunehmen und weiterzugeben: „Was wir gesehen und gehört haben, das verkünden wir auch euch, damit auch ihr Gemeinschaft mit uns habt.“ (1 Joh 1,3). Nur was wir empfangen haben, können wir weiter-geben bzw. weiter-verkünden.
Zum Sonntag der Weltmission wird die Tradition gepflegt, dass Partnerschaft und Austausch zwischen den Ortskirchen feierlich gestaltet werden. In Deutschland z.B. nimmt dieses Jahr das Bistum Speyer als Gastgeber und Hauptveranstalter die Philippinen auf. Aus den Philippinen, dem im Mittelpunkt stehenden Partnerland, stammt das folgende Gebet:

Liebender Vater,
wir glauben, dass dein Geist in deiner leidenden Welt wirkt,
denn du träumst davon, die Welt durch uns zu erneuern.
Wir wollen unserer Berufung treu bleiben
und wie Jesus unseren Glauben so leben,
dass er befreiend wirkt und zu mehr Gerechtigkeit für alle führt.
Inspiriere uns als Boten der Guten Nachricht!
Freudigen Herzens wollen wir unsere Gaben und Talente
für die gesellschaftliche Erneuerung einsetzen.
Wir wollen für die Einheit der Gläubigen einstehen,
indem wir den Dialog für das Leben, für den Glauben
und für das gemeinsame Handeln in den Vordergrund stellen.
Lass uns ohne Vorurteile auf die Menschen 
anderer Religionen zugehen.
Segne unsere Familien, damit dort bei den Kindern, 
den Jugendlichen und den Eltern der Glaube weiter wachsen kann.
Wir beten für die Christen und Christinnen in den Philippinen.
Ihr Glauben und Wirken soll in ganz Asien leuchten.
Im Vertrauen auf deinen Sohn Jesus Christus
und den Heiligen Geist schöpfen wir die Freude im Glauben,
von dem wir jeden Tag neu Zeugnis ablegen wollen.
damit dein Reich komme.

(Gebet zum Weltmissionssonntag von den Philippinen)


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