Allgemeine Gebetsmeinung des Papstes - Mai 2017

Mai 2017

Für die Christen in Afrika, dass sie Jesus nachahmen und so Zeugnis geben für Versöhnung, Gerechtigkeit und Frieden.

Simone Nefiodow, Dipl. Theologin

Vor einigen Jahren unterhielt ich mich mit einem Ghanaer. Er schwärmte für einen Politiker aus seinem Land. „Dieser Politiker ist anders, er ist nicht korrupt, so wie all die anderen, er hält seine Wahlversprechen, und er will unserem Land wirklich helfen, denn er ist Christ“ – so der Mann.  

Das ist doch interessant. Dieser Politiker wurde im Grunde genommen für seine moralischen Prinzipien bewundert, die er hat und lebt, weil er Christ ist. Es ist fast schon schockierend wie einfach es ist, Zeugnis für Jesus zu geben: ehrlich sein, treu sein und seine Versprechen halten, nicht korrupt sein, sich für das Wohl seiner Mitmenschen einsetzen. Das alleine macht uns Christen schon sehr „anders“. 

In der Gebetsmeinung dieses Monats ruft uns unser Papst auf, für die Christen in Afrika zu beten, dass sie Jesus nachahmen und so Zeugnis geben für Versöhnung, Gerechtigkeit und Frieden. 

„Jesus nachahmen“ – das hat sicherlich immer etwas mit Moral zu tun. Es ist eine feine Sache, schöne moralische Reden zu halten und Moral einzufordern. Aber Jesus hat nicht nur fromme Reden gehalten, er hat selbst gelebt was er gepredigt hat. Hier wird das Nachahmen schon etwas anstrengender. Dennoch, es ist tatsächlich so: von Christen erwarten die Menschen eben ein anderes moralisches Verhalten als es sonst in der Welt zu finden ist. Und wenn wir ehrlich sind, dann wissen wir, dass so ein Leben glücklich macht.

Unser Papst hat es wirklich sehr simpel formuliert: Jesus nachahmen und damit Zeugnis geben. Hat er nicht eigentlich völlig Recht damit? So kompliziert ist das doch nicht, viele unserer afrikanischen Geschwister leben es uns vor. Ja, es gibt auch das Versagen, nehmen wir zum Beispiel den Völkermord in Ruanda. Aber das Versagen ist Teil unseres Menschseins und unserer Geschichte. Das war noch nie ein Grund für Gott, uns zu verlassen. Im Gegenteil. 

Gott traut uns zu, seine Zeugen zu sein. Das ist bis heute unser Auftrag: Zeugnis zu geben. Das tun wir, indem wir Jesu nachahmen. So simpel ist das. Könnten wir nicht alle ein bisschen mehr wie Jesus sein?

Helfen wir unseren afrikanischen, christlichen Geschwistern durch unser Gebet in ihrem Bemühen, Jesus nachzuahmen, damit sie und wir alle Zeugnis geben für Versöhnung, Gerechtigkeit und Frieden. 


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