Gebetsmeinung des Papstes im März

März 2019

Wir beten zu Gott, unserem Vater, dass christliche Gemeinschaften – vor allem jene, die unter Verfolgung leiden – sich Christus nahe wissen und in ihren Rechten geschützt werden.

Sich Christus nahe wissen – dieses Bewusstsein sollte lebendig bleiben, will eine christliche Gemeinschaft ihre Authentizität und ihr Charisma nicht verlieren. Aber wie schafft man das, vor allem, wenn man aufgrund seines Glaubens verfolgt wird, ja sogar um sein Leben fürchten muss?

Sich Gott nahe zu wissen ist einerseits eine Selbsterfahrung, bei der zwei Personen involviert sind und aktiv sein müssen: Gott und der Mensch. Das menschliche Suchen nach der Nähe Gottes führt früher oder später zu dem Bewusstsein, dass der Mensch einfach weiß, dass Gott ihm nahe ist.

Andererseits, vor allem in Zeiten der Krise und der Verfolgung, kann dieses Bewusstsein auch „nur“ vom Festhalten an diesen Glauben gespeist sein, dass unabhängig von der Gefühlslage oder den Lebensumständen der Mensch sich entscheidet „trotz allem“ daran zu glauben.

Ich finde es interessant, mit welchen Bildern die Bibel arbeitet, um die Nähe Gottes zu den Menschen zu beschreiben; und dass die Probleme und die Ursachen von der gefühlten Gottesferne sich während der ganzen Menschheitsgeschichte nicht verändert haben. Das kann uns zum Nachdenken anregen. Was davon gehört zu meinen Erfahrungen? Wie kann ich Zeugnis geben von der Nähe Gottes? Was hat mir geholfen, als ich vom Gefühl der Gottesferne bedrängt wurde?

Dieses Gebetsanliegen steht am Anfang der Fastenzeit. Vielleicht ist das ein guter Impuls, um während dieser 40 Tage das persönliche Fasten mit dem Ziel zu verbinden, Momente der Nähe Gottes zu suchen. Worauf kann ich verzichten, wo kann ich fasten und die Zeit stattdessen Gott schenken? Wie kann ich bewusst einen Moment der Nähe zu Christus erleben? Etwa in der Beichte, bei der Anbetung, bei der Lektüre der Bibel, bei Werken der Liebe, bei der Betrachtung von Gottes Werken, in der Gemeinschaft mit anderen Christen, in der Stille, beim täglichen Gebet etc.

Es kommt vor, dass wir vergessen, wie nahe Gott uns allen ist. Dieses Gebetsanliegen ist eine gute Gelegenheit, auch unseren eigenen Alltag wieder mehr auf Gott auszurichten. Denn nicht selten sind es die Kleinigkeiten, die schleichend größer werdende Entfremdung, die fehlenden Liebesbekundungen, die das Gefühl vermitteln, Gott habe sich entfernt. Alltag frisst Heiligkeit – das war schon immer so. Vor dieser Gefahr ist keine christliche Gemeinschaft absolut sicher. Beten wir in diesem Anliegen und verändern wir unser Verhalten so, dass es ein Zeichen von der Nähe Gottes ist!


Simone Nefiodow, Pastoralreferentin

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