Gebetsmeinung des Papstes im Oktober

Oktober 2021

Beten wir, dass alle Getauften für das Evangelium eintreten, bereit für die Sendung eines Lebens, das die Freude an der frohen Botschaft bezeugt.

Welcher der Apostel musste wohl mit Judas Iskariot auf Missionsreise gehen? Im Lukasevangelium heißt es, dass Jesus seine Apostel jeweils zu zweit aussandte, und sie in die Dörfer vorausschickte, in die er selbst gehen wollte. Wir wissen auch, dass Judas die Kasse hatte und das Geld veruntreute. Also wie mag das für den Apostel gewesen sein, Judas als Partner für die „Mission“ gehabt zu haben, mit ihm gemeinsam zu predigen und die Menschen auf die Begegnung mit Jesus vorzubereiten?

Ich habe in den letzten Monaten bei meinen Mitmenschen wirklich viele Äußerungen bezüglich Kirche und Glaube gehört. Und mir ist klar geworden, dass der Vertuschungsskandal der letzten Jahre etwas grundlegend verändert hat. Die Menschen sind nicht nur tief erschüttert, die Menschen wollen mit einer Gruppe, die solche Täter schützt, die bewusst Kinder und Jugendliche in Gefahr gebracht hat, einfach nichts zu tun haben. Und sie wollen von „solchen Leuten“ auch nichts hören, erst recht nicht über Gott.

Ich habe so oft gehört, dass den Menschen egal ist, dass die Mehrheit der Priester und Ordensleute sich korrekt verhalten hat. Die Leute sehen nur die Straftaten und die Vertuschung. Der Glaube und die Botschaft Jesu sind vollkommen verdeckt von dem Skandal. So zumindest ist meine Wahrnehmung.

Und dann benennt unser Papst als Gebetsmeinung für diesen Monat die Mission. Er hat Recht, die Menschen sollten das Evangelium hören, sie sollten von Jesus hören. Aber wie kann man sie noch erreichen? Gerade heute merkt man immer wieder, dass die vergangenen Ereignisse die Leute blind und taub gemacht haben für Christus und sein Evangelium.

Wie mögen sich die Menschen fühlen, die sich aktiv in der Evangelisation und Mission engagieren? Vielleicht wie dieser Apostel, der mit Judas Iskariot losgeschickt wurde, um in die Dörfer zu gehen, den Menschen den Messias anzukündigen, ihnen von Jesus zu erzählen und sie auf seinen Besuch vorzubereiten – in Begleitung eines Apostels mit einem Charakter wie dem des Judas Isakriot.

Und obwohl Christus das alles gewusst hat, hat er Judas losgeschickt, und er hat diesen einen Apostel in Begleitung von Judas losgeschickt. Christus hat sie beauftragt zu verkünden und sein Eintreffen vorzubereiten. Und wie angekündigt ist Christus ihnen nachgekommen und hat selber in den Dörfern gepredigt.

Das sollte uns Mut und Zuversicht geben. So lähmend der Skandal der letzten Jahre auch ist, er darf uns die Freude an der frohen Botschaft, unser Zeugnis für das Evangelium und für Christus nicht rauben.

Eigentlich macht unser Papst das einzig Richtige, er fordert uns auf zu beten. Gott kennt Wege, Gott hat Ideen, Gott macht möglich, Gott öffnet Wege, Ohren, Herzen. Unser Gott kann alles. Mission ist keine Leistung, die wir erbringen. Wir sind die Zeugen, und unser Gebet ist die tragende Säule der Mission und Evangelisation. Gott ist es, der die Herzen berührt. Und darum braucht es unser Gebet.

Wir sollten dieses Gebetsanliegen ernst nehmen und intensiv darum beten, dass alle Getauften für das Evangelium eintreten und die Freude an der frohen Botschaft bezeugen.

Simone Nefiodow, Dipl. Theologin

Simone Nefiodow, Dipl. Theologin

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