Gebetsmeinung des Papstes im Juli

Juli 2023

Wir beten, dass die Teilnehmer in der Feier der Eucharistie die Mitte ihres Le-bens finden – für die Begegnung mit Gott den Menschen.

Wenn Sie über die Mitte Ihres Glaubens nachdenken, wenn Sie überlegen, was der religi-öse, spirituelle Höhepunkt Ihres Tages ist, an was denken Sie dann? Hat die Eucharistie für Sie Konsequenzen für Ihren Glauben, für Ihren Charakter, im Alltag, in Ihren Bezie-hungen, besonders in Ihrer Beziehung zu Gott? Ist die Eucharistie für Sie eine Begegnung mit Gott?

Papst Franziskus lenkt in diesem Monat unseren Blick auf einige der Wirkungen der Eu-charistie. Für uns Katholiken ist der Glaube an die Gegenwart unseres Herrn in der Eu-charistie nicht die einzige, aber die, wie immer wieder betont wird, höchste Quelle des christlichen Lebens.

Wenn man bedenkt, wie viele Enzykliken, Konzilien, theologische Traktate u.a. die Eucha-ristie thematisieren und welche Bedeutung ihr zugemessen wird, könnte man theoretisch erwarten, dass der Ort, an dem die Eucharistie zu finden ist, also die Kirchen, von den Gläubigen geradezu überrannt wird. Ein Blick in die Realität zeigt, dass dem nicht so ist.

Erstaunlich, oder? Als Jesus seine Predigttätigkeit aufnahm, konnte er zeitweise große Mengen von Menschen um sich scharen. Heute ist er in jeder Kirche anzutreffen, und so viele Kirchen sind leer.

Meine Mutter erzählte mir vor einiger Zeit ein Ereignis aus meiner Kindheit. Sie hatte uns Kindern Geschichten aus der Bibel vorgelesen, versuchte uns kleine Gebete beizubrin-gen, so wie Mütter das halt machen, wenn sie ihre Kinder zum Glauben erziehen wollen. Eines Tages sagte ich zu ihr: “Ich möchte Jesus sehen”.

Daraufhin ging meine Mutter mit mir in die Kirche und sprach den anwesenden Priester an. Sie erklärte ihm, dass ich Jesus sehen wollte. Der Priester ging zum Tabernakel, holte die konsekrierten Hostien heraus und zeigte sie mir. Meine Mutter berichtete mir, dass ich sehr lange schweigend auf diese Hostien geblickt hatte, aber schließlich zufrieden war und das Thema nicht mehr ansprach.

Als meine Mutter mir von diesem Erlebnis berichtete, gingen mir in gewisser Weise die Augen auf. Denn wann immer ich in meinem Leben Gottes Nähe gesucht habe, wenn ich mit ihm Zeit verbringen wollte, bin ich in die Kirche gegangen. Dort im Tabernakel, dort war mein Gott. Und wenn ich in einer Krise stecke oder mich mal “so richtig” bedanken will, dann gehe ich in die Kirche.

„Begegnung mit Gott” – wäre ich kein Katholik, ich würde die Menschen für verrückt er-klären, die mir erzählen würden, ich könne einem Gott begegnen. In meinem Freundes-kreis sind so einige, die keinen Glauben haben. Im Gespräch mit ihnen wird mir immer wieder bewusst, dass der Zugang zur und das Verständnis für die Eucharistie wirklich ein „Geheimnis des Glaubens” sind. Egal welche Argumente oder biblische Verweise disku-tiert werden, annehmen kann dies ein Mensch nur im Glauben. Dafür hat unser Papst eine simple „Lösung”: das Gebet. In diesem Monat ruft uns Papst Franziskus auf, dafür zu beten, dass die Menschen erkennen, dass die Eucharistie die Begegnung mit Gott ist. Und diese Erkenntnis in ihrem Leben umsetzen, indem die Eucharistie zum Mittelpunkt ihres Lebens wird.

„Jesus wartet hier auf dich” – so ein Slogan, den ich vor einiger Zeit hörte. Beten wir, dass immer mehr Katholiken bewusst wird, dass sie diesem Jesus in der Eucharistie be-gegnen können, dass sie Gott wirklich begegnen können.

Simone Nefiodow, Dipl.-Theologin

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