Gebetsmeinung des Papstes im April 2024

April 2024

Wir beten, dass in allen Kulturen, die Würde der Frau anerkannt und geschätzt wird.

Waren Sie überrascht zu lesen, wie viele erfolgreich, reiche, souveräne und gebildete Frauen sich im Zusammenhang mit der #Mee Too Bewegung als Opfer gemeldet haben? Man liest es immer wieder, und obwohl es alle wissen und es kaum neue Informationen gibt, ist es immer eine Schlagzeile wert: Frauen geht es weltweit schlechter als Männern. Seit Jahren wird darüber berichtet, seit Jahren wird in großen und teuren Studien dazu geforscht, warum und wie in allen Teilen der Welt Frauen benachteiligt sind.

Auch die vielfältigen Ursachen sind bekannt, und jede neue Studie zeigt, dass es ein Bündel an Ursachen für die Diskriminierung gibt, und es ein Bündel von Formen von Diskriminierung gibt. Bei der Gelegenheit wird gerne betont, dass vieles besser geworden ist. Ja, das stimmt zweifellos. Und dennoch ist die Situation von Frauen trotz aller Fortschritte immer noch besorgniserregend, auch in so genannten entwickelten Ländern.

Warum eigentlich? Warum gibt es so viele Formen von Diskriminierung? Was bringt Menschen dazu, ihre eigenen Frauen, Töchter, Schwestern abzuwerten, zu unterdrücken, zu misshandeln und gewalttätig zu werden? Was bringt Menschen, Männer wie Frauen, dazu, andere Menschen zu diskriminieren? Auch diese Frage kann durch zahlreiche Studien beantwortet werden, auch hier gibt es ein Bündel von Ursachen.

Das ist alles bekannt und erforscht. Jetzt sind wir Beter gefragt. In diesem Monat ruft uns Papst Franziskus zum Gebet für die Frauen und für ein Ende ihrer Diskrimierung auf. Stellen Sie sich für einen Moment vor, in welcher Welt unsere Kinder, Enkelinnen und Nichten leben können, wenn wir uns bewusst werden, dass unser Gebet heute deren Zukunft wirklich positiv verändern kann. Weniger Belästigung durch Vorgesetzte, ein besseres Einkommen, Wertschätzung für die Arbeit, bei Dunkelheit angstfrei durch unsere Straßen laufen zu können … Es gibt mehr als genug Gründe zu beten.

Ungleichbehandlung beendet man nicht nur mit Gesetzen. Das ist ein wichtiger, aber nicht der einzige Weg zu mehr Gerechtigkeit. Vorurteile und kulturelle Hindernisse zu überwinden, Frauen mit Wertschätzung zu begegnen und es zu ermöglichen, dass sie ihre ganz eigenen Talente einbringen, in jeder Kultur – das ist es, worum wir in dieser Gebetsmeinung beten sollen. Es ist ein realistisches Ziel, und es ist ein gerechtes Anliegen. Also beten wir.

Simone Nefiodow, Dipl. Theologin

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