Gebetsmeinung des Papstes im Juli 2024

Wie würden Sie reagieren, wenn Sie eine Einladung wie diese im Briefkasten vorfinden oder sonntags bei den Vermeldungen hören würden? Irritiert? Neugierig? Ermutigt? Bitten Sie um die Krankensalbung, wenn Sie krank sind oder sich belastet fühlen oder einen Schicksalschlag erlitten haben? Wenn nein – warum eigentlich nicht?

Das Ergebnis einer Studie, die von 1990 bis 2013 Daten auf der ganzen Welt gesammelt hat, lautet: 95% der Weltbevölkerung sind krank. In dem einen Land sind es Ernährungskrankheiten wie Diabetes, von der immer mehr Menschen betroffen sind, in einem anderen Land sind Bewegungskrankheiten auf dem Vormarsch, oder psychische Erkrankungen. Es gibt je nach Region lokale ansteckende Krankheiten. Eine Welle von Demenzkranken droht es in jedem Land der Welt zu geben. Vor rund 30 Jahren waren die Menschen im Durchschnitt ein Fünftel ihres Lebens krank, inzwischen sind sie ein Drittel ihres Lebens krank, Tendenz steigend.

Bereits nach wenigen Minuten Recherche auf Google hatte ich derart viele Zahlen und Daten über Krankheiten, deren Kosten und familiäre Herausforderungen aufgrund von kranken Angehörigen, von mangelnder Versorgung bis “Über–Professionalisierung” gelesen und Schlagzeilen mit alarmierenden Krankheitsentwicklungen und unlösbaren Problemen, die allesamt den Eindruck vermittelten, das Ende der Menschheit steht bevor. Wenn 95% aller Menschen nicht gesund sind und sich weder Heilmethoden noch andere Lösungen ankündigen – wie soll denn so eine Zukunft aussehen?

Unser Papst hat eine auf den ersten Blick simple Antwort auf diese Zahlen und Entwicklungen: Ihr seid krank, oder habt kranke Angehörige? Dann lasst euch die Krankensalbung spenden. Ganz einfach.

Wie können wir in unserer Kirche den vielen Betroffenen einen Zugang zu diesem Sakrament erleichtern? Anders gefragt: Sind sich die Menschen der Bedeutung der Krankensalbung bewusst? Wissen sie, dass sie auch bei seelischen Belastungen oder beispielsweise vor großen Operationen empfangen werden kann?

Beten wir in diesem Monat besonders für alle Kranken sowie für die Angehörigen von Kranken, dass sie Priester finden, dass sie das Sakrament der Krankensalbung gespendet bekommen und von den Gnaden, die von diesem Sakrament ausgehen, gestärkt und geheilt werden.