Gebetsmeinung des Papstes im Juni 2024

Juni 2024

Wir beten, dass die Menschen, die vor Krieg, Hunger und Terror fliehen, in ihrem Aufnahmeländern neue Lebenschancen finden.

Man könnte fast den Eindruck bekommen, kontrovers oder emotional diskutierte Themen zu thematisieren, scheint unserem Papst irgendwie Spaß zu machen. Migration und Flucht sind Themen, bei denen sehr gegensätzliche Meinungen aufeinanderprallen, sich jeder im Recht glaubt, die Emotionen hochkochen und es zu heftigen Auseinandersetzungen kommt, auch unter Christen.

Die technischen Möglichkeiten, um der Natur zu helfen, ausreichend Nahrungsmittel zu produzieren und diesen den Menschen vollumfänglich zur Verfügung zu stellen, sind erprobt und vorhanden. Theoretisch könnten wir alle so leben, dass niemand aufgrund von Hunger fliehen muss. Und zerbombte Städte und verbranntes Land nutzen niemanden, auch nicht den Kriegstreibern. Theoretisch muss das alles nicht passieren. Merkwürdig, zum Mond zu fliegen, scheint einfacher zu sein, als Menschen davon abzuhalten, sich gegenseitig umzubringen oder Nahrungsmittel so zu verteilen, dass alle satt werden. Ich merke immer wieder, dass ich die Kraft, die im Hass und in der Gier steckt, gewaltig unterschätze.

Das, um was wir Beter in diesem Monat beten sollen, ist anders formuliert das Ende der Spirale der Gewalt, ein Ende der traumatischen Erlebnisse, die Flüchtlinge erlebt haben. Mir persönlich hilft der Gedanke, dass die Spirale der Gewalt immer dann unterbrochen wird, wenn Geflüchtete auf Menschen treffen, die einfach nur hilfsbereit sind. Eine freundliche Umgebung kann heilen. Flüchtlingen mit Freundlichkeit und mit Menschlichkeit begegnen – das kann jeder und es kostet nichts. Also beten wir in diesem Anliegen.

Simone Nefiodow, Dipl. Theologin

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