Mit Trommeln und Gesang begrüßt

AO

09. Mär 2023

Elisabeth Schindegger ist als Missionarin auf Zeit in Angola. Hier berichtet sie von ihrer Ankunft und der ersten Zeit in Luanda.

Mit Trommeln und Gesang begrüßt

Mit ein bisschen Verspätung bin ich am Freitag in der Früh in der Hauptstadt Luanda gelandet und da war das heiße Klima schon mal die erste Umstellung. Also Weste aus, lockere Hose an und dann haben mich schon Schwester Graciana und die Swarna in der Empfangshalle ganz lieb begrüßt. Mit dem Auto sind wir dann zum Provinzhaus gefahren, das im Viertel "Cazenga" von Luanda liegt. Schon bei der Autofahrt habe ich mir gedacht: "Jetzt bin ich wirklich in Afrika".
Da sitzt man in dem geschützten Raum, mit Klimaanlage und leichter Musik und schaut hinaus auf die Straßen. Sieht die Armut und die Realität für viele Menschen. Im Schmutz in einfachen Häusern zu leben. Im Auto fährt man einfach daran vorbei und ist gar nicht wirklich ein Teil davon.
Angekommen beim Provinzhaus wurde ich mit Trommeln und Gesang begrüßt, alle Schwestern haben sich versammelt, um mich willkommen zu heißen. Mir wurde ein traditionelles Tuch um den Kopf und die Hüfte gewickelt, als Zeichen, dass ich jetzt "africanizada" bin. Also offiziell afrikanisiert;) Genau dieses Gefühl von Gastfreundschaft und Willkommen sein spüre ich tagtäglich von den Menschen hier.
Am Sonntag haben wir ein großes Fest gefeiert, da zwei Brüder aus dem Orden der Steyler Missionare (SVD) zu Priestern geweiht wurden. Auch wenn die Messe mehrere Stunden gedauert hat, war es sehr kurzweilig, weil viel getanzt und gesungen wurde. Man hat die Freude und Begeisterung wirklich spüren können. Anschließend gab es ein großes Essen mit vielen Schwestern und Brüdern, auch von anderen Orden.
Die Internationalität unter den Schwestern ist sehr schön zu sehen und hilft mir auch dabei, mich in diesem Land einzuleben. In der Kommunität hier in Luanda leben neben angolanischen Schwestern auch noch eine indische und eine indonesische Schwester. Sonst sind in Angola aber auch noch Argentinien, Polen und Mexiko vertreten. Menschen, die ebenfalls anderswo geboren wurden, sich aber entschieden haben, hier leben zu wollen. Die wissen wie es ist, sich anfangs in einer neuen Kultur zurechtzufinden. Mit einer neuen Sprache, anderem Klima und anderem Essen konfrontiert zu sein.
Meine erste Magen-Darm-Geschichte habe ich schon hinter mir. "Das ist die erste Taufe für das Leben in Afrika". Die zweite ist dann Malaria. Hoffen wir mal, ich erlebe die zweite Taufe nicht so bald. In den zwei Tagen, wo es mir nicht so gut ging, haben sich die Schwestern ganz lieb um mich gekümmert, immer nach mir geschaut und Essen gebracht. Ich fühle mich hier sehr sicher und gut behütet. Grundsätzlich genieße ich das Essen hier aber sehr! Es gibt natürlich ganz viele exotische Früchte aber auch leckere Kochbananen, Maispampe, Bohnen, viel Fisch und Hendl.
Mit dem Portugiesisch komme ich halbwegs zurecht, für einfache Konversationen reicht es und ich kann auch am Tisch grob dem folgen, was sich erzählt wird. Da hilft mir das Spanische schon extrem, auch wenn fast jedes Wort hier doch anders ist. Aber ich merke, wie ich jeden Tag mehr verstehe und mich besser ausdrücken kann.

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