Mai 2014
… stärke – vereint mit Maria, der Mutter aller Glaubenden – die Kirche in ihrem Bemühen, Jesus Christus unter allen Völkern bekannt zu machen.
Wie macht man das: Christus allen Völkern verkünden? Wie geht das eigentlich? Als eine Art „Antwortversuch“ lenkt Franziskus, der bereits an seinem ersten Morgen als Papst die Basilika Santa Maria Maggiore besuchte und sein Pontifikat der Mutter Gottes anempfahl, im Marienmonat Mai den Blick auf Maria, die Mutter Jesu. Sie möge die Kirche – also uns Christen – darin bestärken, Christus allen Völkern zu verkünden. In einer seiner Predigten, die sich auf Maria bezieht, kann man ahnen, was Papst Franziskus damit meint: „Schauen wir auf Maria: Das Erste, was sie nach der Verkündigung vollbringt, ist eine Tat der Nächstenliebe gegenüber ihrer alten Verwandten Elisabeth; und die ersten Worte, die sie spricht, sind: »Meine Seele preist die Größe des Herrn«, das Magnifikat, ein Lob- und Dankgesang an Gott, nicht nur für das, was er in ihr gewirkt hat, sondern für sein Handeln in der gesamten Heilsgeschichte. Alles ist sein Geschenk; Er ist unsere Stärke!“
Ich brauche nicht in ferne Länder zu reisen, um Christus zu bezeugen. Verkündigung, das beginnt direkt vor der Haustür. Eine Tat der Nächstenliebe setzen gegenüber meiner Familie, meinen Verwandten, aber sicher auch gegenüber meinem Nachbarn und meinem Arbeitskollegen: das wäre ein erster Schritt, Christus in meinem Leben zu bezeugen und damit zu verkündigen. In einem zweiten Schritt aber wäre es wohl genauso notwendig – im Sinne von Not-wendend – über den eigenen Tellerrand meiner Nachbarschaft, meines Landes, meines Volkes zu schauen. In einem Gebet wandte sich Papst Franziskus an die Mutter Jesu einmal mit folgenden Worten: „Hilf uns, aufmerksam auf die Stimme des Herrn zu hören: Der Schrei der Armen lasse uns niemals gleichgültig, das Leiden der Kranken und der Notleidenden finde uns niemals abgelenkt, die Einsamkeit der Alten und die Schwäche der Kinder bewege uns, so dass jedes menschliche Leben von uns immer geliebt und verehrt werde.“ Der dritte Schritt schließlich wäre es, Gott einmal bewusst dafür zu danken, was er in meinem Leben, aber auch in der Geschichte der Menschheit, Gutes gewirkt hat. Denn – darauf verweist uns Franziskus – wir sollten nie vergessen: „Alles ist sein Geschenk; Er ist unsere Stärke!“