Die ersten Missionare, die nach China und Argentinien ausgesandt wurden, sollten helfen, christliche Gemeinden zu errichten und bestehende zu fördern. Das ist auch heute unsere Hauptaufgabe in aller Welt. Die grundlegende Formel dabei lautet: Leben – Bibel – Gemeinde.
Aktuelle Beispiele
Pater Albert Fuchs aus der Schweiz lebt seit vielen Jahren mit den Massai in Tanzania, einem stolzen Hirtenvolk. Durch regelmässige Bibelgespräche und Gottesdienste geben er und sein Team den Menschen Halt und Orientierung.
In Deutschland leisten Pater Thomas Heck und sein Team in verschiedenen Bildungseinrichtungen und Pfarreien Bibelarbeit, sei dies durch Bibelgespräche, Bibliodrama oder Bibelkurse. Damit stärken sie die Teilnehmer/-innen, die Bibel noch intensiver zu erleben und zu entdecken.
Es geht uns darum, lebendige Ortskirchen zu gestalten und mit dem Geist des Evangeliums ihre Situation zu verstehen und uns entsprechend zu engagieren.
Für unsere alltägliche Arbeit in den zunächst meist fremden Kulturen ist die Kenntnis der Sitten und Traditionen unentbehrlich. Respekt und Achtung vor dem Anderen bestimmen von Beginn an den Umgang des Miteinanders mit den anderen Kulturen und Religionen.
Die traditionellen Lebensweisheiten der Völker haben auch heute ihren Wert – wie schon vor Tausenden von Jahren. Es kann also nicht darum gehen, in aller Wert einfach unsere "westlichen" Vorstellungen umzusetzen.
Aktuelle Beispiele
Pater Georg Proksch, ein Schlesier, gründete vor rund 70 Jahren das Gyan Ashram in Mumbai, um das Evangelium in traditionellem Gewand für Indien interessant zu machen. Nicht die verbale Verkündigung öffnete dabei den Inderinnen und Indern das Herz für das Christentum, sondern der Tanz.
Mit unseren Forschungen in den Bereichen Völkerkunde, Anthropologie, Religionswissenschaft und Missionswissenschaft helfen wir unseren Missionaren, ein Christentum zu verkünden, das den jeweiligen Völkern angepasst ist. Wir möchten einen Dialog, der alle ernst nimmt, die sich daran beteiligen wollen.
Der Einsatz für die Benachteiligten der Gesellschaft ist nicht alleine eine biblische Forderung. Unsere Mitbrüder in der ganzen Welt leben und erleben sie hautnah in ihrem Einsatz für die Menschen. Daher setzen wir uns in verschiedenen Projekten weltweit für Gerechtigkeit und Menschenwürde ein.
Aktuelle Beispiele
Als Christen ist es uns angesichts der ökologischen Krise ein Anliegen, uns für das Wohl der ganzen Schöpfung einzusetzen. Die Auswirkungen des Klimawandels treffen nämlich alle Menschen weltweit – doch schwere Stürme, Dürre, Überschwemmungen und steigende Meeresspiegel haben vor allem für arme und daher wehrlose Bevölkerungsgruppen besonders katastrophale Folgen.
Der Steyler Missionar Pater Simon Tukan SVD setzt sich als Koordinator für «Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung» (JPIC) in der Provinz Ruteng dafür ein, das Bewusstsein für Fragen der bedrohten Umwelt zu stärken. Mit Workshops und Seminaren erreicht er und ein Team von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in insgesamt 4.210 Haushalte. Von den über 20.000 Menschen bilden vor allem Mütter und Schüler Arbeitsgruppen. Sie klären ihre Familien dann über richtige Abfallentsorgung auf und führen in ihren Haushalten eine Mülltrennung ein. Öffentliche Abfall-Container werden in den Dörfern errichtet und Verantwortliche für die fachgerechte Entsorgung ernannt.