Pater Peter Hills SVD (1950 - 2016)

Vor vier Jahren besuchte ich mit meiner Tochter P. Peter Hills auf Flores. Fröhlich lud er uns in sein kleines Zimmer ein, welches er mit Papiermodellen von Kirchen und Flugzeugen dekoriert hatte. Gemeinsam hörten wir uns Qualtinger Texte an und lachten über die Komik des Wiener Liedes.

Schon damals konnte er nur mehr schwer gehen, hatte er doch aufgrund seiner Erkrankung eine offene Wunde am Bein, die nicht verheilen wollte. Das hielt ihn nicht davon ab, uns „seine“ Schule zu zeigen. In der Syuradikara High School in Ende hat er von 1997 bis 2011 Deutsch unterrichtet.Texte von Qualtinger, Fendrich oder Raimund konnte er seinen SchülerInnen nicht nahe bringen. Das ist für Indonesier doch schwer verständlich. Aber mit seiner humorvollen Art hat er ihre Herzen gewonnen. Das bemerkten wir sofort an der Art und Weise, wie die Burschen und Mädchen ihn begrüßten, als wir über das Gelände gingen.

Bevor er Lehrer wurde, war er 13 Jahre Pfarrer in Indonesien. Ihm war es wichtig, die Menschen auf ihrem Glaubensweg zu begleiten. Dort, wo er Not und Leid sah, half er mit den Mitteln, die ihm zur Verfügung standen. Gerade weil er ein humorvoller Mensch war, der gerne lachte, war er auch im Gefängnis ein willkommener Seelsorger, dem sich die Leute anvertrauten.

Als gläubiger Missionar hat er sicherlich sein Ziel erreicht.
Als echter Wiener mag er uns noch die Verse von Ferdinand Raimund vorsingen:

Brüderlein fein, Brüderlein fein,
zärtlich muss geschieden sein,
Brüderlein fein, Brüderlein fein,
s' muss geschieden sein.
Denk manchmal an mich zurück,
schimpf nicht auf der Jugend Glück.
Brüderlein fein, Brüderlein fein,
schlag zum Abschied ein.

Missionsprokur St. Gabriel, Ruth Steiner