Madagaskar rüttelt auf!

01. Aug 2023

Unsere Projektreferentin erzählt von ihren Erlebnissen und Eindrücken auf ihrer Projektreise nach Madagaskar.

Madagaskar rüttelt auf

Madagaskar rüttelt auf!

Was machst du, wenn dir jemand, der selbst nichts zu essen hat, ein Riesensackerl Garnelen gibt? „Misaotra“, sagte ich etwas beschämt, und bedankte mich damit für das traditionelle Geschenk, das ich bei meiner Ankunft in Tandanava erhielt. Das war nur eines der zahlreichen eindrucksvollen Erlebnisse meiner ersten Überseeprojektreise.

Ich lernte Madagaskar als vielfältiges Land wie kaum ein anderes kennen: einzigartige Natur, eindrucksvolle Landschaften und überaus herzliche Leute. 

Es fehlt an vielem, und doch ist die Gastfreundschaft herausragend. Überall wurde ich feierlich willkommen geheißen, z.B. auch in Ambohitsara. 

Gerade diese Region leidet nach wie vor sehr unter den Folgen des Zyklons: Die Vegetation erholt sich langsam und es fehlt an Nahrungsmitteln, weil die Obstbäume noch nicht nachgewachsen sind. Die Leute dort ernähren sich sogar von Wurzeln, die sie von den Wasserpflanzen ausgraben. Trotz Armut sind die Einheimischen von einer besonderen Haltung geprägt. 

So auch Herr Alphonse in Manakambahiny, der an Lepra und körperlicher Einschränkung leidet. Als wir ihn besuchten, zeigte er uns freudig seine kleine Hütte und meinte: „Dieser Mann hier [Anm.: unser Begleiter, P. Sibi] baute mein Haus mit seinen eigenen Händen, nur für mich! Ich bin so froh, hier leben zu dürfen, auch wenn es schwer ist und man mir sämtliche Dinge stiehlt, die ich im Garten anbaue.“

MAD
Menschen in MAD

Geschichten wie die von Alphonse erlebte ich in Madagaskar noch oft. Ich traf Frauen, die sich rührend um Waisenkinder kümmerten, obwohl sie selbst an Lepra litten, oder Kinder, die am Straßenrand Obst und Brennholz verkauften. 

Beeindruckend waren auch die Jugendunterkünfte in Vohilava und Mananjary, die von der Missionsprokur St. Gabriel unterstützt werden. Nur durch die Hilfe unserer SpenderInnen können die Kinder dort in die Schule gehen. Ein Zyklon zerstörte in Vohilava die Sanitäranlagen, die sich erst jetzt wieder im Aufbau befinden. Unvorstellbar für europäische Verhältnisse, dass dort nicht einmal Toiletten vorhanden sind! Aber es ist schwierig, Baumaterialien zu bekommen und diese zu transportieren.

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Meine Fahrt nach Vohilava war das reinste Abenteuer. Statt Straßen gab es Erdpisten, die zum Teil fast meterhoch mit Wasser gefüllt waren. Ein Jeep mit Allradantrieb und ein routinierter Fahrer waren essentiell, um sich fortzubewegen. Als wir im Schritttempo fuhren und das Fahrzeug quer in den Fahrtrinnen hing, schüttelte es mich ordentlich durch!

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Ja, es gibt noch viel zu tun in Madagaskar und so ist es für uns eine wichtige Aufgabe, den Menschen dort zu helfen. 

Ihre Spende wird dringend benötigt und bewirkt sehr viel, davon konnte ich mich selbst überzeugen!

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Text und Fotos: Cornelia Faustmann / Projektreferentin

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