P. Manfred Müller SVD (1933-2018)

17. Sep 2018

Der Gott des Lebens hat unseren Mitbruder, P. Manfred Müller SVD, am 15. September 2018 zu sich gerufen.

P. Manfred Müller wurde am 13. Juni 1933 in Graz geboren. Sein Vater war Amtsrat im Magistrat Graz. Seine Mutter stammte aus Konstanz am Bodensee und führte den Haushalt der Familie. Sie starb 1943, als Manfred 10 Jahre alt war. Er hatte noch fünf Geschwister. Nach der Volkschule besuchte er das Akademische Gymnasium der Stadt und maturierte 1951.

Vom Beispiel der Seelsorger seiner Heimatpfarre, St. Anna, Gösting, angeregt, begann er als Externer an der Universität Graz Theologie zu studieren und trat 1953 ins Priesterseminar ein. Am 8. Juli 1956 empfing er mit 23 Jahren vom Diözesanbischof Schoiswohl die Priesterweihe. Danach begann er seinen Dienst als Kaplan in der Pfarre Hl. Familie, Kapfenberg, und setzte diesen 1959 in der Pfarre St. Joseph, Donawitz, bis 1961 fort.

In diesem Jahr folgte er einer schon länger in sich gespürten Berufung zur Weltmission und trat in das Noviziat der Steyler Missionare in St. Gabriel ein. Nach dem Noviziat und der Ablegung der Ersten Gelübde schloss er 1963 ein Doktoratsstudium in Theologie mit der Promotion ab. Nach einer entsprechenden Vorbereitungszeit reiste er 1964 als Missionar auf die Philippinen, wo er zu seiner Überraschung gleich den Auftrag erhielt, am Priesterseminar der Steyler Missionare Kirchengeschichte und Missionswissenschaft zu lehren. Er nahm die Herausforderung mutig an und blieb dieser Aufgabe 14 Jahre lang treu. Während der Zeit bekleidete er auch sechs Jahre das Amt des Vizeprovinzials einer sehr großen Ordensprovinz, die sich damals über die ganze Inselgruppe erstreckte.

Die Generalleitung unseres Ordens berief P. Manfred 1978 nach Rom, wo er acht Jahre als Generalsekretär und sechs Jahre als Mitglied der Generalleitung im Einsatz war. Nach einem Sabbatjahr kehrte er für zwei Jahre auf die Philippinen zurück, erhielt aber 1993 neuerlich eine Aufgabe in Rom übertragen, nämlich die Leitung des Petruskollegs, in dem etwa 150 junge Priester aus aller Welt wohnen, die in Rom zur Weiterbildung studieren. Er betrachtete diesen Auftrag als den Höhepunkt der Erfüllung seines missionarischen Dienstes. Weitere vier Jahre im Archiv unseres Generalates rundeten seine 25 Jahre in Rom ab.

So durfte er 2006 mit 73 Jahren seinen Ruhestand in St. Gabriel antreten. Während dieser Zeit war er immer gerne bereit, seelsorgliche Dienste anzunehmen und auszuhelfen, wo Not am Mann war. Außerdem transskribierte er gut 12.000 Seiten von Briefen für das Generalatsarchiv in den Computer. Als er seine Kräfte schwinden spürte, nahm er sich Schritt für Schritt zurück und zog in das Freinademetzheim von St. Gabriel, unserer Pflegestation. Dort war er unter der liebevollen Betreuung unserer Schwestern, Mitbrüder und Mitarbeiterinnen, bis er zuletzt entschied, sich nur noch im Gebet auf das letzte Wegstück seines Lebens vorzubereiten. Sein Weg führte ihn in den Abendstunden des Festes der Schmerzen Mariens heim zu Gott.

P. Manfred Müller war ein aufrechter und pflichtbewusster Mitbruder, der die Kirche und seine Ordensgemeinschaft liebte, und der noch bis zuletzt mit vielen Menschen Kontakt gehalten hat, um mit ihnen seine Berufung als Missionar zu teilen.

Mit den Mitbrüdern und Schwestern trauern um ihn seine Geschwister Eleonore, Wolfgang, Dietlinde und Klaus und deren Familien, sowie viele andere, die ihn gekannt und geschätzt haben.

Wir feiern am Freitag, dem 21. September, um 15.00 Uhr den Dankgottesdienst für unseren lieben Verstorbenen in der Heilig-Geist Kirche von St. Gabriel und geleiten ihn anschließend zum Friedhof des Missionshauses.

P. Anton Fencz
Rektor

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