P. Georg Laun SVD (1940 – 2022)

AT

21. Jun 2022

Der Gott des Lebens hat unseren Mitbruder P. Georg Laun SVD völlig unerwartet am 19. Juni 2022 zu sich gerufen.

P. Georg Laun SVD (1940 - 2022)

Georg Laun wurde am 24. Januar 1940 als Sohn des Maschinenmeisters Georg Laun und seiner Frau Margarete in Köln-Mühlheim geboren. Der Vater war an der Front, die Mutter war mit seinen beiden älteren Schwestern an der Hand und ihm am Rockzipfel auf Herbergsuche fern der Großstadt, die unter Bombenhagel lag. Nach Hungerjahren und Volksschule besuchte er das staatliche humanistische Gymnasium, das er aber 1956 abbrach, um eine Lehre als Elektromaschinenbauer zu machen. Diesen Schritt nannte er einen „Ausbruch aus der künstlichen Welt des Schulbetriebes in das richtige Leben.“ Aus kirchlich aktivem Haus stammend, war er Gruppenleiter bei der Jungschar und bei den Pfadfindern. Da traf ihn durch die Predigt eines Brasilienmissionars der Ruf, Priester und Missionar zu werden. Er absolvierte im zweiten Bildungsweg die Matura und trat 1962 im Missionshaus St. Gabriel ins Noviziat ein. Hier verband er das Theologiestudium mit einer Zusatzausbildung am Institut für Heimerziehung in Baden.
Nach seiner Priesterweihe im Jahr 1971 wirkte P. Laun als Erzieher im Missionshaus St. Severin in Fürstenfeld und als Aushilfs-Seelsorger in den umliegenden Pfarren. 13 Jahre lang setzte er sich mit ganzer Leidenschaft für die Kinder und Jugendlichen ein. Abenteuerliche Wanderungen, Lagerfeuer, Kegelbahnen und Modelleisenbahn bauen, Theater spielen und im Sommer mit wenig Geld und viel Idealismus im Bus und mit Zelt durch Europa reisen, das alles hinterließ bei den ihm Anvertrauten bleibende Eindrücke.
Nach der Schließung des Internates übersiedelte er nach St. Gabriel, wo er zuerst als Hausökonom und dann als Provinzökonom in der Verwaltung eingesetzt war. Wieder war es ihm ein großes Anliegen, „daneben“ als Seelsorger zu wirken. Er wurde Kaplan in der Südstadt, Seelsorger am Landesjugendheim Hinterbrühl und schließlich Pfarrer in Münchendorf.
Seit seinem Eintritt in den Ruhestand als Pfarrer im Jahr 2010 bezeichnete er sich gern selbst als „Bruder Georg“ und knüpfte bei seinem ursprünglich erlernten Beruf als Elektromaschinenbauer wieder an. Er war unser Hauselektriker. So stellte er die Kirchenbeleuchtung auf LED um. Vor ein paar Wochen noch sorgte er für Licht in einer neuen Vitrine auf dem Gang. Bei den Umstrukturierungen in St. Gabriel hatte er sich verdient gemacht, indem er Archivierungen und Übersiedlungen perfekt plante und durchführte. Keine Baustelle war ihm fremd, kein Ikeamöbel widerstand seinen Handwerker-Qualitäten, kein Sudoku hinterließ er ungelöst. Er war
EDV-Betreuer der Hausbewohner, Techniker für die Übersetzungsanlage der Zone Europa, Berater in Wirtschafts- und Verwaltungsgremien, Mitglied des Hausrates, und gestaltete schließlich die Grabkreuze auf dem Friedhof. Nun wird er dort selbst bald zur Ruhe gebettet werden.
Wir danken P. Laun für seine große Hilfsbereitschaft und Einsatzfreude, für seine Gelassenheit, die Mitbrüderlichkeit, die Kartenspiel-Runden und den Humor. Und wir wünschen ihm, der eben noch eine Fußwallfahrt nach Mariazell unternahm und eine Reise nach Litauen plante, das endgültige Ankommen in der Fülle des Lebens bei Gott.
Die Mitbrüder, Familienangehörigen und Freunde von Georg Laun danken Gott für das Geschenk seines Lebens in der Eucharistiefeier am Freitag, dem 1. Juli, um 14:00 Uhr in der Heilig-Geist-Kirche von St. Gabriel und begleiten ihn anschließend zum Friedhof.

P. Franz Helm SVD
Rektor des Missionshauses St. Gabriel

Parte P. Georg Laun SVD

Datenschutzhinweis

Diese Webseite nutzt externe Komponenten, wie z.B. Facebook und Youtube welche dazu genutzt werden können, Daten über Ihr Verhalten zu sammeln. Datenschutzinformationen